Die Kehrseite der Medaille

Frühling in Deutschland bringt jetzt die volle Pollenladung und Sonnenbrandgefahr

von Claudia Träger

Es ist zwar kalt, aber sonnig. Und Frühling. Das heißt, es ist angerichtet für zwei Gefahren. Die unterschätzte Kraft der Sonne kann jetzt schnell mal einen Sonnenbrand auslösen und Blütenpollen können ihrem Drang nach Verteilung freien Lauf lassen. Wo droht was?

Im Video: Klima-Update - Pollenflug beginnt immer früher und hält länger an

Mit dem Frühling kommen die Pollen

Pollenflugkalender
Der Pollenflugkalender: Welche Pollen fliegen wann? Je nachdem, wie sich die Natur in den Jahreszeiten entwickelt, können die Zeiten variieren.

Die Birken blühen. Das riecht nach Frühling, ist aber nicht so schön für die Nasen von Allergikerinnen und Allergikern, die Birkenpollen überhaupt nicht riechen können. Die Pollen von Birke, Erle, Gräsern, Haselnuss, Beifuß, Roggen und Ambrosia lösen bei Menschen am häufigsten Allergien aus. Die Zeit der Superfrühblüher Haselnuss und Erle ist überstanden, Gräser, Beifuß, Roggen und die Pollen der eingeschleppten Ambrosia kommen noch, jetzt sind die besonders häufig Allergie auslösenden Birkenpollen unterwegs.

Trockenheit begünstigt Pollenflug

42 Tage Trend Frankfurt
Der 42-Tage-Trend für Frankfurt: Viel Regen kommt in der nächsten Zeit nicht runter - die Blütenpollen haben freies Spiel.

Wenn die Prognosen so kommen, wie der 42-Tage-Trend sie gerade auswirft, haben die Birkenpollen leichtes Spiel. Niederschlag, mit dem die Pollen ausgewaschen werden könnten und sich am nassen Boden festsetzen, ist rar. Sie dürften sich also ziemlich ungebremst in der Luft verbreiten und Pollenallergiker leiden lassen mit laufender Nase, tränenden Augen, Kopfschmerzen usw. Derzeit ist die Belastung am milden Rhein besonders groß.

Wichtiger Hinweis für Allergiker: Die aktuelle Pollenbelastung in Deutschland

pollen
Birkenpollen-Belastung am Dienstag, den 4. April 2023 in Deutschland.

Sonnenbrandgefahr im Frühling immer unterschätzt

Es ist jedes Jahr das gleiche. Bei den ersten Ausflügen im Frühling ist UV-Schutz kein Thema. Am Abend dann der Schreck: Oh, Sonnenbrand! Die kühle Luft, die gerade ja besonders kühl, um nicht zu sagen kalt ist, täuscht über die Kraft der Sonnenstrahlen hinweg. An Sonnenbrand denkt da niemand, obwohl die winterblasse Haut, die lange keinen Sonnenstrahl an sich ran gelassen hat, jetzt besonders empfindlich ist. Auch wenn im Urlaub das Eincremen mit Sonnenmilch inzwischen selbstverständlich ist (oder sein sollte), wird der UV-Schutz im heimischen Garten oder beim (Oster-)Spaziergang einfach vergessen.

UV-Index aktuell – Achtung, die Sonnenbrandgefahr steigt!

UV-Index steigt mit dem Stand der Sonne

Der UV-Index am 5. April 2023 ist schon recht hoch.
Im Westen und Süden Deutschlands ist der UV-Index schon jetzt leicht erhöht: zwischen 3 und 5.

Wie hoch der UV-Index ist, hängt primär vom Sonnenstand ab. Inzwischen bewegen wir uns rasant auf den Höchststand der Sonne am Sommeranfang, am 21. Juni, zu. Das ist vielen nicht klar, besonders dann nicht, wenn morgens noch Scheiben kratzen am Auto angesagt ist. Bewölkung, in der Luft schwebende Aerosole und die Ozonschicht mindern den Einfluss der gefährlichen UV-Strahlung.

Das Gute an der Wetterlage: Die Sonne lädt noch nicht so richtig zum Sonnenbaden ein, obwohl es an windgeschützten Stellen durchaus gut draußen auszuhalten ist. Und: Die Sonne brutzelt in den nächsten Tagen nicht von früh bis spät vom Himmel. Immer wieder schieben sich Wolken davor und gönnen der Haut Erholung. Wir Menschen entwickeln als Zeichen des Schutzes vor erhöhten UV- Strahlungsdosen braune Haut. Beim Sonnenbrand ist die Überdosis erreicht.

In den Bergen und dort besonders im Schnee ist die UV-Strahlung ebenfalls erhöht. Wer in den Osterferien im Skiurlaub schönes Wetter hat, muss unbedingt auf ausreichenden UV-Schutz achten. Und im Osterurlaub in der Wärme sowieso: 25 Grad und mehr - hier ist die Sommersuche erfolgreich.

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(ctr)