Wer bleibt trotz Kälte?
Welche Vögel kommen im Winter - welche ziehen weg?
Der Herbst färbt die Wälder, und am Himmel sammeln sich riesige Vogelschwärme. Kraniche, Störche und Schwalben sind auf der Suche nach Sonne und Snacks unterwegs in den Süden. Wer bleibt, wer zieht, und wer lässt sich vom Klimawandel umstimmen?
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Millionen Vögel auf Reisen
Ein Blick in den Himmel zu werfen ist im Herbst eine sehr gute Idee. Millionen von Vögeln treten jetzt ihre Reise an, um den bevorstehenden Winter zu überleben. Sie verlassen Deutschland im Herbst und machen sich auf die Reise in wärmere Gefilde. Zu diesen sogenannten Langstreckenziehern gehören beispielsweise der Kuckuck, die Mauersegler und die Schwalben. Sie ziehen über Tausende von Kilometern in afrikanische Winterquartiere. Auch Störche und Kraniche, die berühmten „Großvögel“, verlassen Deutschland auf ihren majestätischen Flügen in Richtung Spanien oder Afrika. Besonders Kraniche faszinieren dabei mit ihren riesigen Schwärmen, die man vielerorts in Nord- und Ostdeutschland am Himmel sehen kann.
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Diese Vögel ziehen in den Süden:

- Kuckuck – zieht in Richtung Afrika
- Mauersegler – verlässt Deutschland frühzeitig, bevor es kälter wird
- Schwalben – ziehen ebenfalls nach Afrika
- Störche – reisen oft nach Spanien oder Afrika
- Kraniche – sammeln sich in großen Schwärmen und fliegen in wärmere Gebiete
Ankunft im Herbst: Wintergäste aus dem Norden
Während manche Vögel Deutschland verlassen, erreichen andere erst jetzt ihre Winterquartiere hier. Diese sogenannten Wintergäste stammen aus Skandinavien, Russland oder anderen nördlichen Regionen. Zu diesen Arten gehören beispielsweise der Bergfink, die Saatgans und das Singschwan. Sie ziehen nach Deutschland, weil unsere Winter vergleichsweise mild und die Nahrungsquellen reichlich sind. Auch der Gänsesäger, eine im Winter in Deutschland häufig zu beobachtende Entenart, gehört zu den „Neuankömmlingen“. Diese Vögel bleiben bis zum Frühjahr, bevor sie wieder in ihre nördlichen Brutgebiete zurückkehren.
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Ankommende Wintergäste

Diese Vögel ziehen aus dem Norden nach Deutschland:
- Bergfink – kommt aus Skandinavien
- Saatgans – zieht aus dem hohen Norden
- Singschwan – überwintert in Deutschland
- Gänsesäger – eine Entenart, die im Winter häufiger zu sehen ist
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Veränderung durch den Klimawandel: Verbleibende Zugvögel
Der Klimawandel bringt jedoch zunehmend Veränderungen im Vogelzugverhalten mit sich. Manche Arten, die früher im Herbst Deutschland verließen, verbringen nun auch den Winter hier. Ein prominentes Beispiel ist der Weißstorch, der in den letzten Jahrzehnten vermehrt als Jahresvogel in Deutschland geblieben ist. Da die Winter wärmer werden und oft ausreichend Nahrung vorhanden ist, entscheiden sich einige Störche, den anstrengenden Flug nach Afrika nicht anzutreten. Ein weiteres Beispiel ist der Hausrotschwanz, der in städtischen Regionen oft überwintern kann.
Auch die Drosselarten, wie die Amsel und die Singdrossel, haben ihr Zugverhalten teilweise angepasst. In wärmeren Wintern finden sie ausreichend Nahrung, sodass die Populationen zunehmend ortsansässig bleiben. Diese Anpassung hat jedoch ihre Risiken, denn bei einem plötzlich kalten Wintereinbruch können diese Vögel gefährdet sein, weil ihnen die nötigen Ressourcen zur Flucht fehlen.
Verbleibende Arten aufgrund des Klimawandels

- Weißstorch – bleibt zunehmend in Deutschland über den Winter
- Hausrotschwanz – überwintert oft in städtischen Gebieten
- Amsel – passt sich durch ortstreues Verhalten an
- Singdrossel – bleibt teilweise, wenn die Winter mild sind
Herausforderungen und Chancen für die Vögel in Deutschland
Der Klimawandel stellt für viele Vogelarten eine große Herausforderung dar. Die Veränderung des Zugverhaltens bringt für die Vögel sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Einerseits müssen Vögel, die nicht mehr ziehen, weniger Energie für die lange Reise aufbringen und sind weniger Witterungsrisiken ausgesetzt. Andererseits könnten Vögel, die in Deutschland überwintern, bei einem plötzlichen Kälteeinbruch in Bedrängnis geraten.
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(avo)