Tief kreist über Italien
Unwetter am Mittelmeer sorgen für viel Regen und Sturm
von Oliver Hantke und Martin Pscherer
Ein intensives Tiefdruckgebiet dreht sich genau über dem zentralen Mittelmeer ein und sorgt dort für ungemütliches und brisantes Wetter. Und das Einkreisen hat auch Auswirkungen auf unser winterliches Wetter in Deutschland.
Die Ausgangslage: Viele Tiefs tummeln sich über Europa
Das Azorenhoch liegt mit seinem Mittelpunkt genau dort, wo es hingehört. Mit einem Kerndruck von über 1035 Hektopascal genau über den Azoren. Da es sich hier fett und breit platziert hat, haben über Europa mehr oder weniger die Tiefs das Zepter in der Hand. Derzeit sind es vier Stück mit HARTO über Nordskandinavien, INGO über der südlichen Ostsee, KHANG über dem Balkan und JAN über dem westlichen Mittelmeer. JAN dreht sich jetzt so über Italien ein, dass es vor allem über der Adria zu heftigen Regenfällen kommen wird. Vor allem dort, wo Gebirge im Weg sind.
Wetterkarten im Blick – Deutschland, Europa, weltweit
Krasse Regenmengen in den Vorhersagen am Wochenende

Besonders betroffen von den unwetterartigen Prognosen in Sachen Regen ist der Bereich rund um die Adria und Italien sowie der Balkan. Hier prallen die Tiefs mit den zum Teil kräftigen Schauern und Gewittern auf die hohen Berge und sorgen für enorme Regenmengen von 100 Litern. Örtlich kann es sogar noch etwas mehr werden.
Grund ist die wettersteuernde Strömung, der sogenannte Jetstream. Der verläuft vom Nordatlantik westlich vom Azorenhoch erst gen Süden und dreht vom zentralen Mittelmeer wieder gen Norden ab. Somit drückt JAN das Tief KHANG weiter nordwärts und um die Alpen herum direkt zu uns nach Deutschland.
Lese-Tipp: Aktuelle Schnee-Auswirkungen von KHANG auf Deutschland
Sturm begleitet den Regen

Während es über Mitteleuropa kaum eine Windbewegung gibt, ist am Mittelmeer eine steife Brise angesagt. Rund um das Tiefdruckgebiet JAN sind stürmische Böen dabei, teilweise sogar orkanartige Böen über Tempo 100. Am Wochenende schwächt sich der Sturm nur etwas ab und sorgt weiter für stürmisches Wetter rund um Italien und dem Balkan.
Hier geht es zu den stärksten Winböen über Europa
Motor des Winters - so entwickelt sich der Polarwirbel
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.
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(oha, mps)