Sternenhimmel im Februar

Leuchtender Mars, Mini-Mond und ein Komet

von Julian Hirmke

Noch schmücken ein paar sehenswerte Anblicke den Abendhimmel für alle Hobby-Astronomen. Im Februar sind dafür vor allem drei Planeten verantwortlich. Leider schränkt die dramatische Zunahme eines Phänomens himmlische Beobachtungen immer mehr ein.

Mars zeigt sich im gelb-roten Thron

FILE - A handout picture made available by the Indian Space Research Organisation (ISRO) on 29 September 2014 of regional dust storm activities over Northern Hemisphere of Mars - captured by Mars Color Camera on-board Mars Orbiter Spacecraft from altitude of 74,500 km on 28 September 2014. India placed a spacecraft into orbit around Mars, the first Asian nation to join an elite club of explorers to the Red Planet on 24 September. ISRO confirmed the successful completion of the Mangalyaan probe's voyage to Mars, after a final 'braking' man oeuvre allowed it to be captured by the planet's gravitational pull. The insertion of the Mangalyaan craft into orbit means India joins the United States, Europe and former Soviet Union in undertaking successful missions to Mars.   EPA/ISRO / HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES   (zu dpa "Indische Mars-Mission hält länger durch als gedacht" vom 24.03.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Mars-Freunde aufgepasst - Anfang Februar zeigt er sich in seiner vollen Pracht.

Spektakuläre Beobachtungen, die wir momentan am Sternenhimmel beobachten können, werden langsam rar. Im Februar machen immerhin noch drei Planeten am Abendhimmel auf sich aufmerksam. Dabei muss man nicht einmal bis zur Dunkelheit warten. Auffällig ist der in einem gelblich-rötlichen Licht erstrahlende Mars. Er wird am Westhimmel glänzen, auch wenn seine Helligkeit langsam abnimmt. Direkt in der ersten Februarwoche wandert der Mars acht Grad nördlich am orangenen Aldebaran, dem Hauptstern des Stieres. Ein idealer Vergleich ist jetzt möglich: Leuchtet der Mars oder Aldebaran röter?

Mondsichel zwischen Venus und Jupiter

Venus, Jupiter and a three-day-old crescent Moon appear in Potenza, southern Italy, 01 December, 2008. The unusual astronomical constellation was close enough to see without binoculars. The two planets and crescent Moon will form a similar smiley face after another five years. Venus and Jupiter have been moving closer together in the sky over the past few nights and had started to look like a set of car headlights. EPA/ANTONIO VECE +++(c) dpa - Bildfunk+++
Eine schmale Mondsichel ist am Aschermittwoch zwischen Jupiter und Venus zu sehen - ähnlich wie diese Aufnahme aus dem italienischen Potenza im Jahre 2008.

Das nächste Highlight findet am 22. Februar gegen 19 Uhr statt. Denn am Aschermittwoch können wir die schmale Sichel des zunehmenden Mondes zwischen Venus und Jupiter sehen. Beide Planeten lassen sich leicht unterscheiden: Die Venus ist weitaus heller als der Jupiter. Während der Planet der Liebesgöttin im Laufe des Monats immer später verschwindet, wird der Jupiter immer früher untergehen.

Komet leuchtet auch im Februar

Der vergleichsweise helle Komet C/2022 E3, der bereits im Januar Schlagzeilen machte, zeigt sich auch im Februar. Er wurde von dem Astronomenteam Zwicky-Transient-Facility Anfang März vorigen Jahres entdeckt und trägt die Kurzbezeichnung ZTF. Während die meisten Kometen nur mit guten Teleskopen beobachtet werden können, kann ZTF schon mit einem großen Fernglas gesehen werden.

Zu Monatsbeginn befindet sich Komet ZTF noch nahe dem Polarstern. Er eilt schnurstracks südwärts und passiert am 6. die Kapella, den hellen gelblichen Hauptstern des Fuhrmanns. Vier Tage später zieht ZTF an Mars vorbei und erreicht schon am 15. den orangen Aldebaran im Sternbild Stier.

Gefahr von Springfluten

Der Mond befindet sich mit 406.476 Kilometer am 4. vormittags in Erdferne, während ihn am 19. in Erdnähe ebenfalls vormittags 358 267 Kilometer von uns trennen. Da am 5. um 19.29 Uhr Vollmond im Sternbild Löwe eintritt, ereignet sich wegen fast gleichzeitiger Erdferne im Februar der kleinste Vollmond des Jahres. In Neumondposition kommt der Erdtrabant am 20. um 8.06 Uhr. Wegen gleichzeitiger Erdnähe kommt es wieder einmal zu Springfluten.

Lichtverschmutzung nimmt dramatisch zu

December 31, 2022, New York, New York, United States: Revelers wait for the ball drop during New Year's Eve celebrations in Times Square on December 31, 2022 in New York City. (Credit Image: © Ryan Rahman/Pacific Press via ZUMA Press Wire) / action press
Der Times Square in New York als Horror-Szenario für Astronomen: Straßenlichter, Werbeplakate und künstliche Beleuchtung sind absolutes Gift für Beobachtungen des Sternenhimmels.

Sorge bereitet aber folgendes Phänomen: Die Lichtverschmutzung in den Abend- und Nachtstunden nimmt pro Jahr um acht bis zehn Prozent zu, teilte das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam mit. Das ist viel mehr als bisher vermutet. Lichtverschmutzung bezeichnet die künstliche Aufhellung des Nachthimmels durch unsere Straßenbeleuchtung, angestrahlte Fassaden, Gebäude oder auch leuchtende Werbeflächen. Nimmt man den weltweiten Durchschnittswert von 9,6 Prozent pro Jahr bedeutet das: Ein Kind, das nach seiner Geburt 250 sichtbare Sterne sehen kann, wird am gleichen Ort zur Volljährigkeit nur noch 100 erkennen.

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(uhi mit dpa)