Im Juli bis 300 Liter pro Quadratmeter
Regen-Sommer 2023 - ist die Dürre im Boden jetzt vorbei?
Seit dem Jahr 2018 ist unser Wasserhaushalt in Schieflage. Eine Situation, die uns zeigt, wie sensibel die Basis unseres Lebens ist und wie wichtig es ist, diese im Auge zu behalten.
Im Video oben ein Interview mit einem Hydrologen, der den gefallenen Regen einschätzt
Regenbilanz für den Sommer 2023

Natürlich haben die letzten Wochen uns wettertechnisch aufs Gemüt geschlagen. Sommerferien ohne Sommer ist schließlich alles andere als fein. Und auch die Landwirte haben mit den Regenmengen ihre Müh und Not sowie Ernteausfälle. Ebenfalls auf der Verliererseite sind die Konzert- und OpenAir-Veranstalter – allen voran der wohl der prominenteste Vertreter in Wacken. Übrigens: Das kleine Örtchen im Norden vermeldete im Juli rund 220 Liter pro Quadratmeter – mehr als der doppelte Monatsniederschlag.
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Wie viel Regen ist ansonsten gefallen?
An der Spitze steht der Süden. Balderschwang oder Oberstdorf mit Summen von um die 300 Liter je Quadratmeter. Zur Wahrheit gehört allerdings ebenfalls, dass es im Osten unseres Landes deutlich bescheidenere Regensummen gibt. Trockenster Ort Deutschlands im Juli ist Bernburg/Saale in Sachsen-Anhalt mit gerade einmal 21 Litern – besser als nichts, aber eben auch nicht genug, um das Bild im Oberboden, wo das pflanzenverfügbare Wasser ist, ganz zu entspannen.
Regenbilanz in 2023 bis jetzt
Beim Check für den Gesamtsommer seit Juni-Anfang rangieren die nassesten Stationen bei um die 400 bis 500 Liter je Quadratmeter. Die trockensten bewegen sich bei Regensummen um 100 Liter. Gerechnet aufs Gesamtjahr haben wir damit eine durchaus diverse Situation. Ellrich-Werna in Thüringen hat mit fast 600 Litern das gesamte Jahressoll bereits überschritten. Und auch einige andere Orte vermeldeten bis jetzt schon 80 Prozent des Jahresniederschlags.
Was hat es den Böden gebracht?
Insbesondere im Oberboden, also beim pflanzenverfügbaren Wasser, blicken wir auf eine meist sehr ausgeglichene Situation. Einzig im südlichen Ostdeutschland ist die Lage regional noch angespannter. Und auch in den tieferen Bodenschichten von einem bis zwei Meter herrscht im Süden und vor allem im Osten noch eine extreme bis außergewöhnliche Dürre. Hier fehlen sicherlich noch einige hundert Liter Regen bis hin zu einem ganzen Jahresniederschlag, so dass das Wasser tatsächlich auch in der Tiefe ankommt.
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(bal, oha)