Was dran ist am Siebenschläfer?
Weichenstellung für den Hochsommer läuft
Wie das Wetter am Siebenschläfer-Tag, so es sieben Wochen bleiben mag. An dieser Bauernregel ist definitiv was dran. Wir machen den Fakten- und Prognose-Check für die heißeste Zeit des Jahres.
Im Video: Das Wichtigste zum Siebenschläfer
Schauer und Gewitter zum Siebenschläfer 2024 - ein schlechtes Omen?
Der Tag des Siebenschläfers am 27. Juni ist für Sommer-Prognosen nicht allzu zuverlässig. Die grundsätzliche Weichenstellung über den Zeitraum bis ins erste Julidrittel hingegen schon. Insofern sind sowohl Hitze als auch Blitze am kommenden Donnerstag weder ein schlechtes, noch ein gutes Zeichen für unseren Kernsommer.
Sollte es hingegen bis in den Juli hinein eine stabile Großwetterlage geben, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese Situation länger erhalten bleibt. Und auch bei instabilen, also wechselhaften Lagen, besteht im Kernsommer oft ein Trend zu unbeständigen Abschnitten.
Wie hoch ist die Eintreffwahrscheinlichkeit der Siebenschläfer-Regel?
Die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter auch in den kommenden Wochen so bleibt, liegt im Süden Deutschlands bei durchaus sagenhaften bei 70 bis 80 Prozent. Im Norden unseres Landes schaut es anders aus. Hier liegt die Trefferquote eher im Bereich von um die 60 Prozent.
Langfrist-Vorhersagen im Blick - so sind die aktuellen Trends für Juli 2024

Maßgeblich für den Vorhersage-Check sind an dieser Stelle die experimentellen Berechnungen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA und die wetter.de-Trends, die auf dem Europäischen Wettermodell fußen. Und nach beiden Prognose-Szenarien erwartet uns im Juli 2024 eine ziemlich durchschnittliche Entwicklung. Das entspräche im bundesweiten Schnitt rund 75 bis 80 Liter Regen je Quadratmeter und etwa 220 Sonnenstunden bei einem Temperaturmittel von gut 18 Grad. Damit wären sowohl große Dürrephasen als auch Hitzeschlachten eher außen vor, dynamische Luftmassenwechsel und Unwetterphasen aber durchaus wahrscheinlich.
Welches Wetter erwartet Deutschland im August 2024?
Die experimentelle Langfrist bewertet den August derzeit in Summe stabiler bis hochdrucklastig. Wobei letzteres insbesondere für die wetter.de-Vorhersage gilt. Demnach würde Deutschland ein durchaus beachtliches Regendefizit einfahren und die für gewöhnlich heißeste Zeit des Jahres mit den sogenannten Hundstagen würde auch in diesem Jahr die Hitzespitze für sich behaupten können. Ein nicht ganz unwahrscheinlicher Ansatz – auch im Sinne der Siebenschläfer-Regel. Denn nach einem tendenziell wechselhaften Verlauf würde der Sommer demnach pünktlich im August noch die Kurze kriegen.
Siebenschläfer-Tag: Das hat es damit tatsächlich auf sich

Der Siebenschläfertag verdankt den Namen nicht dem Siebenschläfer, einem kleinen und recht verschlafenen Nagetier. Vielmehr geht der Name des auf eine Legende über sieben schlafende Brüder zurück. Die wegen ihres christlichen Glaubens verfolgten Männer sollen im Jahr 251 in eine Höhle bei Ephesus in der heutigen Türkei geflohen und dort eingemauert worden sein. Nach fast 200 Jahren Schlaf sollen sie lebend entdeckt worden sein. Der Gedenktag für sie ist in Deutschland am 27. Juni. Das ursprüngliche Datum hat sich allerdings nach der gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582 um einige Tage verschoben, sodass der Siebenschläfer-Tag tatsächlich erst am 7. oder 8. Juli wäre.
(bal, apf)