Hochwasser aktuell in Deutschland

Alpenraum im Fokus: Unwetter-Tief Erwin trifft Urlaubsregionen

Von Genua aus zieht Tief Erwin in Richtung Nordosten und bringt zum Teil ergiebigen Dauerregen mit. In Summe sind teils mehrere Hundert Liter Regen zu erwarten. Was macht das Hochwasser in Deutschland aktuell?

Die Wetterlage: Erwin weiterhin aktiv

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Tief Erwin wird außerhalb von Deutschland auch als Tief Rea bezeichnet.

Norditalientief Erwin bestimmt heute noch das Wetter in der Südosthälfte unseres Landes, die Hochwassergefahr hat den Höhepunkt aber schon meist überschritten. Denn die Intensität des Regens in den Alpen ist heute bei weitem nicht mehr so hoch wie gestern, außerdem hat es sich in den Gipfellagen abgekühlt und die Schneefallgrenze ist im Arlberggebiet schon bis 2000 Meter, sonst bis etwa 2500 Meter gesunken.

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Wie viel Regen ist in Deutschland möglich?

Bis zum Dienstagabend bleibt insbesondere der Süden unseres Landes im Fokus der Unwetter- und Niederschlagsprognosen. Südlich der Donau sind nochmals 30 bis 70, in Alpennähe bis 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Noch intensiver wird es sich vom Allgäu bis zum Karwendel einregnen, wo in Staulagen örtlich bis zu 150 Liter pro Quadratmeter zu erwarten sind.

Was macht das Hochwasser in Deutschland aktuell?

Die Pegel der meisten Flüsse sind leicht fallend, kritisch kann es am Dienstag vor allem am Inn zwischen Wasserburg und Passau sowie an der Donau in Passau werden. Die Höchststände werden hier im Laufe des Tages erreicht, bleiben aber voraussichtlich knapp unter der Meldestufe 4. Damit würden nur einzelne bebaute Grundstücke überflutet, von einem größeren Hochwasser bliebe die Stadt aber verschont.

Was ist in der Schweiz in Sachen Regen zu erwarten?

Hier liegt der Regenschwerpunkt im Tessin. Örtlich drohen dabei nochmals 200 bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter. Aber: Es sind in den letzten 48 Stunden mitunter schon 350 Liter gefallen – beispielsweise in Frasco und Biasca im Nordtessin, in Locarno waren es 200 Liter pro Quadratmeter. Mal zum Vergleich: In Berlin fallen 580 Liter Regen pro Quadratmeter – und zwar im ganzen Jahr.

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Wie sind die Regen-Prognosen für Österreich?

Meistens drohen in den betroffenen Regionen nochmals 40 bis 80, in Vorarlberg stellenweise 100 bis 200 Liter. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den Urlaubsregionen in Kärnten. Hier sind ebenfalls verbreitet bis 100, in Spitzen bis zu 200 Liter pro Quadratmeter drin.

Dabei waren schon die bisherigen Niederschlagsmengen folgenschwer. In Huben (Ötztal) erreichte die Ötztaler Ache laut lokaler Medien einen Pegelstand, der nur alle 100 Jahre auftritt. Solche extremen Zuflüsse haben parallel ebenfalls den Inn anschwellen lassen, so dass in Innsbruck vorsorglich der mobile Hochwasserschutz aufgebaut wurde. Im nahegelegenen Stubai hat sich die Lage ebenso zugesptzt, so dass die Stubaitalstraße ab Neder gesperrt werden musste.

Welche Regenmengen sind in Italien noch zu erwarten?

Die heftigsten Regenfälle drohen jetzt eher in den Bergen nördlich von La Spezia. Wer hier derzeit seinen Urlaub verbringt, den erwarten bis zum Dienstagabend 50 bis 150 Liter pro Quadratmeter. In Spitzen sind sogar bis zu 250 Liter je Quadratmeter denkbar.

Neben Hochwasserspitzen und lokalen Überflutungen drohen in den betroffenen Regionen im Alpenraum Erdrutsche und Murenabgänge. Hinzu kommen Verkehrsprobleme auf den höher gelegenen Passstraßen. Denn die Schneefallgrenze sinkt vorübergehend gegen 2000 Meter, wie zum Beispiel die Prognose fürs Timmelsjoch auf über 2400 Metern Höhe zeigt.

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(bal, apf)