Da kriecht doch ein ...
Papierfischchen oder Silberfischchen? Wie ihr die Insekten unterscheidet und wieder loswerdet

Sie sind klein, flach, flink und nicht besonders ansehnlich: Silberfischchen. Oder waren es doch Papierfischchen? Tatsächlich gibt es beide. Während die einen harmlos sind, fressen sich die anderen durch unser Hab und Gut. Wie ihr die Fischchen unterscheiden – und sie wieder loswerdet.
Silberfischchen lieben es warm und feucht
Silberfische. Zwar klingt der Name, der auf ihre glänzende Oberfläche anspielt, eigentlich ganz hübsch, in unserer Wohnung möchten wir die Insekten aber doch nicht haben. Die seit über 300 Millionen Jahren auf der Erde lebenden Tierchen lieben eine feuchte Umgebung und lassen sich vor allem nachts blicken. Helles Licht mögen sie hingegen gar nicht und verstecken sich dann lieber in dunklen Ritzen oder unter Möbeln.
Ansonsten halten sie sich gerne in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Badezimmern, Kellern oder in Waschküchen auf und ernähren sich von Hautschuppen, Tapeten, Hausstaubmilben, Lebensmittelresten und Schimmelpilzen.
Das ist nicht sonderlich schön, aber Silberfische sind damit auch nicht weiter gefährlich, gelten offiziell als „Lästling“. Ganz im Gegensatz zu ihren Doppelgängern: den Papierfischchen!

Achtung, Doppelgänger-Alarm! Daran erkennt ihr Papierfischchen
Sie sehen ihren silbernen Verwandten zum Verwechseln ähnlich, sind aber doch anders: Papierfischchen. Sie sind matter, größer und stehen total auf Papier. Genau das wird für uns aber im Zweifel zum Problem. Denn die Papierfischchen, die als „Schädlinge“ eingestuft werden, fressen sich durch Tapeten, Kartons, Bücher, Dokumente und Kleidung. Vor allem in Bibliotheken oder Archiven sind die Insekten darum gar nicht gerne gesehen.
Nach Europa und in unsere Wohnungen sind die Tierchen übrigens durch den Versandhandel gelangt. In Kartons reisen sie als blinde Passagiere mit und siedeln sich dann in unseren Wohnungen an, heißt es auf der Website „Fischchen-Experte“. Im Gegensatz zu ihren silbernen Kollegen stehen Papierfischchen auch nicht unbedingt auf feuchte Räume, sie mögen es warm und trocken.
Entdeckt ihr die Kriechtiere also auch in trockener Umgebung eurer Wohnung, könnte es sich um Papierfischchen handeln. Die sind übrigens mit bis zu 18 mm Körpergröße auch deutlich größer als Silberfische. Diese werden ohne Antennen am Kopf und die drei Schwanzfäden am Hinterteil nur bis zu 12 mm lang.
Bei den Papierfischchen sind sowohl Antennen als auch die Schwanzfäden genauso lang oder sogar länger als ihr Körper. Zudem sind Papierfischchen grau-braun, matt und behaart, Silberfischchen hingegen grau-silbrig, mit glänzenden Schuppen.
Und wie kann man Papierfischchen und Silberfischchen bekämpfen?
Fischchen den Kampf mit reinen Hausmitteln wie Backpulver oder Lavendel anzusagen, ist eher schwierig. Besser sei es laut Fischchen-Experte, auf spezielle Sprays oder Gele zu setzen. Bärbel Holl vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e. V. rät beim ZDF davon ab, Pestizide selbstständig zu verwenden und verweist auf professionelle Schädlingsbekämpfer.
Zusätzlich oder auch zur Vorbeugung sollte regelmäßig gestaubsaugt und feucht gewischt werden, um den Tieren die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Auch unter Möbeln und auf Fußleisten. Zudem sollten mögliche Verstecke wie Ritzen oder Hohlräume, in denen sich die Fischchen verstecken können, verschlossen werden. Teppiche und Bilder am besten zeitweise entfernen. Auch Kartons sollten nicht zu lange gelagert werden, wichtige Dokumente dafür lieber in Plastikboxen verstauen.
Ob ihr einen starken Papierfischchen-Befall habt, könnt ihr übrigens mit Klebefallen testen, die ihr online oder im Baumarkt bekommt.