Wolkenkratzer sind zu schwer
Gewaltige Naturkatastrophen drohen: New York sinkt ab, Meeresspiegel steigt
Für New York geht es künftig buchstäblich abwärts. Laut einer Studie sackt die Weltmetropole durch ihre Wolkenkratzer viermal schneller ab als andere Städte der Welt. Damit steigt die Gefahr für künftige Naturkatastrophen.
Geht der "Big Apple" baden?

Meterhohe Flutwellen, die durch die Häuserschluchten peitschen. Ganze Straßenzüge, die plötzlich unter Wasser stehen. Bilder, die eigentlich aus einem populären Katastrophenfilm bekannt sind, könnten in einigen Jahrzehnten für die Bewohner New Yorks zur Realität werden.
Die Millionenmetropole kämpft mit der Last ihrer Wolkenkratzer. Auf Dauer droht die gesamte Stadt unter dem Gewicht der Bauwerke weiter abzusacken. Das geht aus einer Studie der American Geophysical Union (AGU) hervor. Zeitgleich steigt der Meeresspiegel. Geht der „Big Apple“ künftig baden?
Nur noch knapp über dem Meeresspiegel
Die Zahlen sind schwer vorstellbar: Knapp 771 Millionen Tonnen wirken auf den Untergrund der Stadt. Dass der Boden dem Druck langfristig statthalten kann, bezweifeln die AGU-Forscher, Erste Anzeichen zeigen sich nämlich schon jetzt: Pro Jahr sinkt die Metropole um bis zu zwei Millimeter. Diese Werte können in dichter bebauten Stadtteilen wie Manhattan sogar noch höher liegen. Je nach Bodenart variieren die Zahlen. Die Studie zeigt, dass New York insgesamt sogar viermal schneller absinken könnte als weniger bebaute Städte.
Zwar mögen maximal zwei Millimeter pro Jahr nach einem nicht allzu hohen Wert klingen – in Hinblick auf die kommenden 50 Jahre geht vom Absinken allerdings eine enorme Gefahr aus. Jede Absackbewegung hat Auswirkungen auf Substanz und Fundamente einzelner Bauwerke. Dazu kommt, dass die Stadt derzeit ohnehin nur zwischen einem bis zwei Meter über dem Meeresspiegel liegt. Mit jedem weiteren Millimeter wird „die Stadt, die niemals schläft“ anfälliger für Naturkatastrophen.
Erinnerungen an das Sturmtief Ida werden wach
Vollgelaufene U-Bahnen, schwimmende Autos und überflutete Straßen sind dem einen oder anderen Bürger New Yorks wohl noch präsent. Im September 2021 traf das Sturmtief Ida die Acht-Millionen-Stadt. Im Nachhinein versteht sich diese Naturkatastrophe als Vorbote für das, was im Osten der USA noch kommen mag.
Schon jetzt rangiert New York weltweit an dritter Stelle der Städte, die akut von Küstenüberschwemmungen betroffen sind. Angesichts des steigenden Meeresspiegels, der laut der AGU bis 2050 voraussichtlich um 200 bis 600 Millimeter zulegen wird, könnte die Situation noch brenzlicher werden. Salzwasser könnte den Absackprozess zudem sogar noch beschleunigen. Korrosionen an Beton und Stahlträger vermindern in einem solchen Fall die Stabilität der Gebäude.
Anzahl der Personen pro Land, deren Lebensgebiete voraussichtlich im Jahr 2100 unter Wasser stehen werden

Jakarta: Blaupause für New York?

Die Zukunft, die New York nun prognostiziert wird, ist in anderen Metropolen der Welt schon längst Realität. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und nicht im Detail direkt vergleichbar. Noch nicht. Das wohl prominenteste Beispiel absinkender Großstädte ist Indonesiens Hauptstadt Jakarta. Hier sinken einzelne Viertel sogar schon zwischen zehn und 25 Zentimeter pro Jahr ab.
Das Gewicht der Gebäude sowie der sumpfige Untergrund treiben diesen Prozess zusätzlich voran. Dazu kommt, dass Dreiviertel der Einwohner keinen Wasseranschluss haben und illegal nach Grundwasser bohren. Jeder Grundwasserentzug provoziert eine weitere Bodensenkung –außerdem wird das Grundwasser durch eindringendes Meerwasser zunehmend versalzen. Anders als New York liegt Jakarta schon jetzt unter dem Meeresspiegel. Daher muss aktuell schon Wasser aus der Stadt gepumpt werden, um Überflutungen zu verhindern. Ein Szenario, das in New York noch schwer vorstellbar ist, aber bald Realität sein könnte.
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(rdr)