Erde ist ständig in Bewegung
Tektonisch alles im Fluss: Indische Platte spaltet sich in zwei Teile
Unter der Erdoberfläche knirscht es gewaltig. Eine neue Studie zeigt, dass die indische Kontinentalplatte unter Spannung ist und ihren Zusammenhalt verlieren könnte.
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Schichten der indischen Kontinentalplatte trennen sich
Was tief unter Tibet und dem Himalaja passiert, ist immer noch nicht gründlich erforscht. Klar aber ist: Unter der Oberfläche gehen extreme Veränderungen vor sich. Forschende aus den USA und China haben in einer neuen Studie beschrieben, wie sich die indische Kontinentalplatte zukünftig in zwei Teile spalten könnte. Aber anders als man es sich jetzt vielleicht vorstellt, soll sich der Subkontinent nicht durch einen senkrechten Riss oder Bruch trennen und in zwei Teile zerbrechen. Die Spaltung vollzieht sich in der Horizontale, haben die Forschenden herausgefunden. Denn tief im Untergrund lösen sich verschiedene Schichten der Platte voneinander.
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Eine Schicht taucht in den Erdmantel ab
Ausgehend von der Frage, wie die extrem hohe Hochebene Tibets und das Himalaya entstehen konnte, kam die neue Theorie auf der Konferenz der American Geophysical Union im Dezember auf, dass die indische Platte „delaminiert". Delamination bezeichnet u.a. in der Werkstoffkunde das Ablösen von Schichten in Werkstoffverbunden. Und genauso soll es mit verschiedenen Schichten der indischen Platte sein. Die untere, sehr dichte Schicht sinkt dabei in den Erdmantel, während die leichtere obere Hälfte unter der Oberfläche verbleibt.
Computermodelle hatten zwar zuvor schon angedeutet, dass sich dickere Abschnitte einiger Platten auf diese Weise lösen könnten, doch die Studie liefert dem Wissenschaftsportal ScienceAlert zufolge den ersten empirischen Beweis dafür, dass dies tatsächlich der Fall ist.
Erdbeben und Helium brachte die Forschenden auf die Spur
Simon Klemperer von der Stanford University und die Mitautoren der Studie kamen zu diesem Schluss anhand jeder Menge seismologischer Daten und der Untersuchung von Helium-Vorkommen in tibetischen Quellen.
In Südtibet ist das häufiger auftretende Helium-4 zu finden, was darauf schließen lässt, dass sich die Platte dort noch nicht gespalten hat. In Nordtibet aber tritt das seltene Helium-3 durch die Quellen aus. Das deutet darauf hin, dass es Risse im Untergrund gibt. Denn Helium-3 war zu Zeiten der Erderstehung reichlich vorhanden, wurde aber dann im Erdkern eingeschlossen. Wenn es an der Erdoberfläche entdeckt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass es aus dem Erdkern stammt.
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Plattentektonik: Die Erde ist ständig in Bewegung

Die Erdkruste, auf der sich Landflächen und Ozeane verteilen, ist nicht starr. Sie besteht aus mehreren Platten, die sich ständig verschieben. Störungen treten auf, wo zwei oder mehrere Platten aneinander stoßen. Es falten sich Gebirge auf, Vulkane und Tiefseegräben entstehen, Spannungen entladen sich in Erdbeben und sogar ganze Kontinente können auseinanderbrechen. Der deutsche Klimatologe und Polarforscher Alfred Wegener gab diesen Vorgängen den Namen Plattentektonik.
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(ctr)