Ein sauberer Deal
Kohlenstoff-Speicher Wald: Wie Pilze den Bäumen in der Klimakrise helfen
Der Wald ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen – und er bindet Kohlenstoff. Doch zunehmende Trockenheit und schädliche Insekten sorgen dafür, dass der Kohlenstoffspeicher des deutschen Waldökosystems schwächelt. Trotzdem werden große Mengen CO2 gebunden! Wer nämlich neben den Bäumen fleißig CO2 speichert, erklärt Bernd Fuchs in dieser Folge des Klima Update.
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Übersehene CO2-Senke: Mykorrhizapilze
Forschende um Heidi Hawkins von der Universität Kapstadt haben die mit Pflanzenwurzeln verknüpften Mykorrhizapilze ganz genau unter die Lupe genommen und ihre bisher unterschätzte Funktion als CO2-Speicher hervorgehoben. „Wir hatten schon immer den Verdacht, dass wir einen großen Kohlenstoffspeicher übersehen haben“, sagt Hawkins. Ihre Entdeckungen seien atemberaubend, findet ihre Kollegin Katie Field von der Universität Sheffield.
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Die beiden stärksten CO2-Schlucker unter den Pilzen
Der Primus unter den CO2-Schluckern ist der sogenannte Ektomykorrhiza-Pilz. Seine feinen Pilzfäden, die der Nährstoff- und Wasseraufnahme dienen, bilden um die Pflanzenwurzeln ein dichtes Geflecht. Auch in deutschen Wäldern findet diese Zusammenarbeit zwischen Bäumen und Pilzen statt, bei der die Bäume und andere Pflanzen den Kohlenstoff liefern, die Pilze mineralische Nährstoffe.
In den Tropen sind es die arbuskulären Mykorrhizapilze, die eine mindestes genauso faszinierende Symbiose mit den Pflanzen bilden. Ihre Hyphen dringen in die Zellen der Pflanzenwurzel ein und bilden dort baumartig verzweigte Strukturen für den Austausch von Kohlenstoff und Nährstoffen.
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Für den Klimaschutz: Mykorrhizapilze müssen weiter erforscht werden
Was die Forschenden noch nicht herausgefunden haben: Wie lange bleibt der Kohlenstoff in den Mykorrhizapilzen und wieviel entfleucht doch als Kohlendioxid in die Atmosphäre?
Ihrer Ansicht nach sollte auf jeden Fall die Forschung über die Funktionen der unterirdischen CO2-Speicher weitergeführt werden. Außerdem müssten die Pilze im Zusammenhang mit Bäumen und ihren uralten Lebenserhaltungssystemen künftig mehr in den Fokus von Natur- und Klimaschutz gerückt werden. Sonst kann ganz schnell viel zu viel kaputt gemacht werden in unseren Böden und wir sabotieren „unsere Bemühungen, die globale Erwärmung zu begrenzen, und untergraben die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme, von denen wir abhängen“, sagt Wissenschaftlerin Field.
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