Welttag der Moore am 2. Juni
Aus Fehlern lernen: Wir brauchen wieder mehr Moore
Von Bernd Fuchs und Claudia Träger
Um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, müssen wir natürlich auch Fehler der Vergangenheit wieder gut machen. Ein Fehler war es, Moore trocken zu legen. Sie sind nämlich ein extrem guter CO2-Speicher. Moore machen zwar nur 3 Prozent der Landfläche aus, speichern aber mehr CO2 als alle Wälder der Erde zusammen.
Im Video erklärt Bernd Fuchs kurz und knapp die Wichtigkeit der nassen Torflagerstätten.
Moorschutz ist Klimaschutz

Der 2. Juni ist auch der Welttag der Moore. Passend dazu widmen wir uns dem Thema Moore in Deutschland. Denn nicht nur die Meere nehmen CO2 auf, sondern vor allem auch Moore und die Wälder. Moore sind dabei von zentraler Bedeutung, sie gehören zu den effizientesten CO2-Speichern auf der Welt. Kaum ein Ökosystem kann soviel Kohlenstoffdioxid aufnehmen. Weltweit erstrecken sich Moore über etwa 4 Millionen Quadratkilometer.
In Mitteleuropa entwickelten sich Moore nach der letzten Eiszeit. Das Wasser verhinderte, dass die Pflanzen darin komplett verrotteten. Es bildete sich Torf und damit ein riesiges Kohlenstofflager. Bei der Entwässerung der Moore, unter anderem um Torf abzubauen, gelangen riesige Mengen CO2 sowie das noch viel klimaschädlichere N2O in die Atmosphäre.
Grafik: Moore in Deutschland

Video: Bernd Fuchs bei der Arbeit im Moor
Zur Revitalisierung von Mooren ist deren Wiedervernässung der wichtigste Schritt. Aber das ist alles andere als einfach. Bernd Fuchs half im vergangenen Jahr tatkräftig beim Greifswalder Moorzentrum mit. Seine Erkenntnis: Es ist noch ein weiter Weg, bis Moore wieder wachsen – auch wenn sie eine der effektivsten Klimaschutzmaßnahmen überhaupt sind.
Zombie-Feuer: In Sibirien brennt der Torf unterirdisch
Nationale Moorschutzstrategie
Wie wichtig Moore sind, hat auch die Bundesregierung erkannt und eine Nationale Moorschutzstrategie entwickelt. Die Strategie setzt auf Freiwilligkeit und auf finanzielle Anreize zur Wiedervernässung. In den nächsten zehn Jahren will das Bundesumweltministerium 48 Millionen Euro in vier Pilotprojekte zum Moorschutz stecken.
Moore schützen kann jede und jeder
Schon seit Jahrhunderten wird Torf abgebaut. Früher wurde er als Brennmaterial verwendet. Heute wird er immer noch verfeuert und landet darüber hinaus in Blumenerde in vielen Gärten und Blumenkästen. Er ist so beliebt, weil er
- verdichtete Erde auflockert
- den pH-Wert im Boden senkt – was viele Pflanzen mögen
- ein guter Wasserspeicher ist.
Aber als CO2-Speicher ist er für die ganze Menschheit wertvoll. Und auf Torf kann im Garten wirklich verzichtet werden.
Gute Alternativen zu torfhaltiger Blumenerde
Welttag der Moore und Welttag der Feuchtgebiete: Was ist was?
Der Welttag der Moore ist 2019 von der International Peatland Society (IPS) ausgerufen worden. In dieser Nichtregierungsorganisation sind nach eigenen Angaben Institutionen, Firmen und NGOs aus 37 Ländern organisiert, die sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Mooren einsetzen. Der Welttag der Feuchtgebiete, den es am 2. Februar gibt, nimmt neben Mooren etwa auch Sümpfe und Auen in den Blick.
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