Unter minus 20 Grad

Winter lässt die Muskeln spielen - rekordverdächtige Temperaturen und Schneehöhen

von Karim Belbachir & Björn Alexander

Es war ein äußerst winterlicher 1. Advent. Schnee selbst bis ins Flachland und Temperaturen tief im Minusbereich. Der Winter biss am Wochenende frostig kalt zu.

Schnee sogar im Rheinland

02.12.2023, Bayern, München: Ein Räum- und Streufahrzeug fährt im Schneetreiben auf dem Flughafen an einer verschneiten Maschine von Lufthansa vorbei. Die Sperrung des Flugbetriebes am Münchner Flughafen ist wegen starker Schneefälle bis 03.12.2023 um 6.00 Uhr verlängert worden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wintereinbruch in Süddeutschland - am Münchener Flughafen wurden zwischenzeitlich 42 Zentimeter Schnee vermeldet

Den ein oder anderen hat die weiße Schneedecke am Sonntag wohl überrascht. Passend zur beginnenden Weihnachtszeit hat der Winter sein Schneekleid angelegt. Außergewöhnlich ist dabei, dass auch im ansonsten eher schneearmen Rheinland beziehungsweise am Niederrhein ein weißer Zuckerguss hereingeschneit ist. Noch heftiger hat es aber anderorts geschneit. In tieferen Lagen im Süden waren es teilweise um die 40 Zentimeter. In München selber sammelte sich Schnee in der Höhe von 42 Zentimeter an.

Vor allem im Süden, beispielsweise in den Regionen rund um die bayrische Landeshauptstadt, ist die Schneelage somit rekordverdächtig hoch mit – oder zumindest in der Liga eines Jahrhundertereignisses. Das gilt sowohl für die höchsten Tagesschneezuwächse, als auch für die Gesamtschneehöhe.

Knapp 3 Meter Schnee auf der Zugspitze

Ein verschneites Thermometer zeigt eine Temperatur von 1,5 Grad Celsius an. Nachdem im März bereits Temperaturen von bis zu 20 Grad Celsius gemessen wurden, hat es am 1. und 2. April in Deutschland nochmals großflächig geschneit. Man spricht daher von sog. Aprilwetter. Auch in den kommenden Tagen soll es zu Niederschlägen, dann aber meist in Form von Regen kommen.
Die Temperaturen lagen in der vergangenen Nacht nicht selten bei knapp -20 Grad.

Den meisten Schnee gab es natürlich in den höheren Lagen. Auf den Bergen liegen bereits etliche Zentimeter Schnee. Passenderweise führt dort die Zugspitze mit 275 Zentimetern die Liste der höchsten Schneehöhen an. Das ist mehr als doppelt so viel, wie im Dezember 2022. Nicht ganz an diese Höhen schließt das Nebelhorn mit 215 Zentimetern an. Der Große Arber ist immerhin noch mit 109 Zentimetern des flockigen Niederschlags in der Hitliste vertreten. Dahinter folgen Balderschwang (108 Zentimeter) und Oberstorf-Birgsau an den Alpen.

Mehrere Orte mit knapp -20 Grad

 Schnee in Berlin DEU, Deutschland, Berlin: Schnee liegt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf der Windschutzscheibe eines Autos, auf dem der Schriftzug Winter zu sehen ist. Der meteorologische Winteranfang hat heute, 1. Dezember, begonnen. Berlin Berlin Deutschland *** Snow in Berlin DEU, Germany, Berlin Snow lies on the windshield of a car at temperatures around freezing point, with the words Winter on it The meteorological start of winter began today, December 1 Berlin Berlin Germany
Der Winter lässt sich bereits zum Start kälter an, als im vergangenen Jahr.

Das hatte natürlich auch Folgen für die nächtlichen Tiefstwerte. Die winterliche Phase hat mit der Nacht zum Montag ihren Höhepunkt erreicht. In Haidmühle im Bayerischen Wald gab es Temperaturen von knapp -24 Grad, in den Münchner Außenbezirken, wie am Flughafen, um die -18 Grad. So kalt war es am Münchner Flughafen im gesamten Winter 2022/2023 nicht. Gleich mehrere bayrische Ortschaften sicherten sich einen Platz in den Kälte-Top-Ten. Knapp an die -20 Grad kamen neben Gottfrieding (-18,9 Grad) und Lechfeld (-18,7 Grad) auch Schorndorf-Knöbling und Mallersdorf-Pfaffenberg, die beide bei -18,5 Grad lagen. Die erreichte auch Marienberg-Kühnhaide im Erzgebirge.

Bereits in der Nacht zuvor, also vom Samstag auf den Sonntag, hatte sich arktische Kälte zu uns verirrt. Es war die bisher kälteste Nacht der Saison. Minus 19,8 Grad gab es auf der Zugspitze und -18,1 Grad in Meßstetten auf 900 Metern Höhe in der Schwäbischen Alb. Und damit war es in Meßstetten auch kälter als in der eisigsten Nacht des Winters 2022/2023, als dort die Temperaturen am 17. Dezember 2022 auf -17,9 Grad sank. Der Winter hat seine Krallen ausgefahren und kurz gezeigt, was möglich ist – bereits zu Beginn des meteorologischen Winters.

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(bal, kfb)