Wie viel Kälte kommt nach Deutschland?
Winter schickt eiskalte Vorboten und Polarluft gen Europa

Das Tiefdruckdoppelpack aus Gerda und ex-Kirk trifft Skandinavien mit Wucht. Gleichzeitig mischt Polarluft samt kräftigem Schneefall mit und hält die Monatsprognose weit unten. Kurzum: Der Winter ist nah.
Die Ausgangslage: Tiefs verschmelzen - eine stürmische Vereinigung
Tief Gerda liegt über dem Süden Skandinaviens und saugt ex-Kirk förmlich ein. Der Ex-Hurrikan liegt am Donnerstagnachmittag mit dem Zentrum über Südschweden, zieht weiter nach Nordnordost und verschmilzt mit Gerda sowie einem weiteren Sturmtief.
Dementsprechend stürmt es im Norden unseres Kontinents auch in den kommenden Tagen ziemlich heftig – zum Teil mit Orkanböen über 120 km/h. Zudem saugt das massive Tiefdruck-Karussell kalte Polarluft an.
Wintereinbruch mit Schnee, Verwehungen und Frost

Mit der Kaltluft polaren Ursprungs und der feuchten Luft, die die Tiefs aus Süden mitgebracht haben, schneit es in Teilen Skandinaviens heftig. Durchaus mit Schneemengen von einem halben Meter und mehr. Außerdem sorgt der mitunter stürmische Wind für Verwehungen und Bibberfeeling von unter 0 Grad – insbesondere im Bereich des Skandinavischen Gebirges und Richtung Lappland. Nachts haben die Wettercomputer bei Aufklaren und über Schnee bodennah strengen Frost um oder unter -10 Grad in den Prognosen.
Wintereinbruch zeigt sich auch in der Langfrist
Der Blick auf die experimentelle Langfristprognose für den gesamten Oktober deutet schon länger auf frühe Wintervorstöße hin. Demnach soll es nämlich im Norden Europas bis herüber nach Island zu kalt durch den Monat gehen. Gleichzeitig ist dieses Szenario eine Analogie zum Herbst 2023 und zum Winter 2023/2024, als sich die Kaltluft in Skandinavien früh eingenistet und quasi bis in den Februar hinein gehalten hat.
Winter vor unseren Toren - was kommt bei uns an?
Wir bekommen Luft von der Norwegischen See, womit es am Freitag spürbar kühler wird. Nachts erwartet uns damit verbreitet Bodenfrost, teilweise auch Luftfrost. Aber auch nur leicht unter der Norm für die Jahreszeit.
Am Samstag kommt Zwischenhoch Vincent und bringt uns oft trockenes Wetter, bevor am Nachmittag von Südwesten das nächste Atlantiktief ankommt. Damit wird es wechselhafter und langsam wieder milder. Die Details sind allerdings noch sehr unsicher.
Insgesamt könnte es aber viele goldene Oktober-Phasen geben. Die Freunde von Schnee und Eis müssen derweil den Fokus gen Norden drehen, können aber auf eine gute Ausgangslage für den Winter 2024/2025 hoffen.