Tipps zu Anbau und Pflege
Kürbiszucht im eigenen Garten - was gilt es dabei zu beachten?

Mit Kürbispyramiden ziehen Bauernhöfe im Herbst zahlreiche Kunden und Schaulustige an. Die beeindruckenden Gebilde aus den Riesenbeeren – ja, Kürbisse gehören tatsächlich zu den Früchten – erwecken den Eindruck, es handele sich um ein Gewächs, das eine spezielle Anbauform bedarf und somit nicht für den Anbau im eigenen Garten geeignet ist. Dabei ist der Privatanbau wirklich kein Hexenwerk.
Kürbisse pflanzen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Auch wenn – beziehungsweise gerade weil – Kürbisse im Herbst Hochsaison haben, muss man sich um ihren Anbau bereits im Frühjahr kümmern. Andernfalls werden sie nicht pünktlich reif, um im Oktober daraus Suppe, Pie und Pumpkin Spice Latte zu zaubern.
Der perfekte Zeitpunkt, mit der Kürbiszucht zu starten, ist der April. Bis Mai könnt ihr die Pflanze in einem Topf auf der Fensterbank vorziehen. Im Wonnemonat – nach den Eisheiligen – könnt ihr sie dann ins Freie setzen. Wer sich das Vorziehen ersparen möchte, der kann die Kürbiskerne ab Mai auch gleich in die Erde säen.
Das Vorziehen hat allerdings einen Vorteil: Die Pflanzen hatten bereits Zeit, geschützt etwas heranzuwachsen. Somit sind sie weniger anfällig für Schädlinge und Witterung.
Im Video: Hokkaido - drei Rezepte mit dem beliebten Allrounder
Kürbisse im eigenen Garten anpflanzen: Der Standort will wohlüberlegt sein
Kürbispflanzen benötigen viel Platz. Sie entwickeln große Blätter und lange Ranken. Zwischen den einzelnen Pflanzen solltet ihr daher auch auf ausreichend Abstand achten – etwa 1,50 Meter sind empfohlen.
Was den Standort angeht, solltet ihr auf ausreichend Sonne bzw. Halbschatten achten.
Auch was ihre Beetnachbarn angeht, sind Kürbisse äußerst wählerisch. Geeignet sind Stangenbohnen und Mais. Zusammen bilden die Gewächse die sogenannten „drei Schwestern“ (auch bekannt als Milpa-Beet). Schon die Mayas haben auf diese Weise angebaut, da die einzelnen Kulturen voneinander profitieren.
Kürbisse sind Starkzehrer: Regelmäßiges Gießen und Düngen sind Pflicht!
Kürbisse sind sogenannte Starkzehrer, die Erde sollte daher über genügend Nährstoffe verfügen und lieber feuchter als zu trocken sein.
Aus diesem Grund ist regelmäßiges Gießen und Düngen Pflicht. Fäulnis könnt ihr vorbeugen, wenn ihr zwischen Frucht und Erde ein bisschen Stroh legt.
Als Dünger könnt ihr Kompost nutzen. Alternativ raten Experten dazu, Kürbispflanzen mit Brennnesseljauche zu düngen. Diese könnt ihr ganz einfach selbst herstellen, indem ihr Brennnesseln in Regenwasser einlegt und darin etwa zwei Wochen gären lasst. Das Mischverhältnis beträgt etwa zehn Liter Wasser auf ein Kilogramm Brennnesseln.
Kann man Kürbisse im Topf oder Hochbeet pflanzen?
Auch wenn Kürbisse viel Platz benötigen, kann man sie in ein Hochbeet setzen. Allerdings solltet ihr damit rechnen, dass die Rankpflanzen das Beet erobern werden und auch über das Beet hinausgehen.
Sogar in Töpfen können bestimmte Kürbisarten angepflanzt werden. Hierfür eignen sich kleine Kürbisarten – etwa der Hokkaido oder der Mini-Butternut. Es gilt jedoch: je größer der Topf, desto besser. Experten empfehlen ein Volumen von mindestens 60 Litern.
Auch wenn es zunächst nicht danach klingen mag, so sind Kürbisse sehr genügsame Pflanzen und auch Hobbygärtner werden an ihnen Freude haben. Was ihr zur Kürbisernte, sowie zur Nachreife und Lagerung von Kürbissen wissen müsst, lest ihr hier. (vho)