Polarwirbel und Golfstrom schwächeln

Was passiert auf unserer Erde bei einer Erwärmung von einem Grad?

In einer 1-Grad-Welt leben wir bereits

Die Erderwärmung ist das zentrale Element der Klimakrise, die unseren Erdball erfasst hat. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 sieht vor, die Erderwärmung auf nicht mehr als 2 Grad ansteigen zu lassen, bestenfalls nur 1,5 Grad. Das macht einen großen Unterschied. Was aber passiert in einer Welt, die ein, zwei, drei oder gar fünf Grad wärmer ist als wir sie kennen? Das wollen wir Ihnen in einer kleinen Serie erläutern. Schnallen Sie sich an.

Polarwirbel schwächelt, Golfstrom auch, mehr Brände und Hitze

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Das geschieht mit unserer Welt, wenn sie sich immer weiter erwärmt

Die Erwärmung wird bezogen auf das vorindustrielle Zeitalter, das zwischen 1850 und 1900 datiert wird. In dieser erdgeschichtlich unfassbar kurzen Zeit haben wir Menschen durch die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle so viel CO2 in die Atmosphäre geblasen, dass sich unser Erdball schon um ein Grad erwärmt hat. In nur gut 100 Jahren!

Wir leben also schon in der 1-Grad-Welt. Diese 1-Grad-Welt beinhaltet das rapide Abschmelzen unserer Gletscher mit horrenden Folgen für die Trinkwasserversorgung von Milliarden Menschen. Sie beinhaltet das gehäufte Auftreten von Hitzesommern wie 2018 und 2019, die enorme Ernteausfälle mit sich brachten. Und das Klima der 1-Grad-Welt ist ein idealer Nährboden für Waldbrände auf dem gesamten Planeten. Sei es in Europa, in den Weiten Russlands, am Amazonas, in den USA oder in Australien. In der 1-Grad-Welt brennt es mehr.

Milliarden tote Tiere, Mega-Schäden und fast jeder betroffen: Die Brände in Australien 2020

Hitze: Der Sommer 2019 war „beispiellos“

Stürme, zusammenbrechender Polarwirbel und mehr Starkregen

Destruction is seen in the aftermath of Hurricane Ida in Grand Isle, La. Tuesday, Aug. 31, 2021. Louisiana residents still reeling from flooding and damage caused by Hurricane Ida scrambled for food, gas, water and relief from the sweltering heat whi
Fast schon von Woche zu Woche ziehen Hurrikane über die Küsten von Mexiko, den USA und der Karibik - eine Folge des Klimawandels.

Was ändert sich noch? Wir erleben eine andere Dimension der Hurrikan-Saisons. Die Stürme werden zahlreicher und stärker. Dazu schwächelt der Polarwirbel immer häufiger. Das hat großen Einfluss auf unsere Winter in Europa. Und wenn der Golfstrom weiter schwächelt, drohen uns Europäern in einer immer wärmeren Welt tatsächlich häufiger kalte Winter.

Und noch etwas geschieht in der 1-Grad-Welt: Weil die Meere immer wärmer werden, verdunstet mehr Wasser. Gleichzeitig kann die wärmere Luft auch mehr Wasserdampf aufnehmen. Das muss sich irgendwo abregnen. Das bedeutet: Starkregenereignisse wie das an Ahr und Erft werden häufiger vorkommen.

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Klimawandel bringt mehr Extremwetter

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Wüstenstaat Deutschland - Die TVNOW-Doku im Online Stream

Von Oliver Scheel mit Material des Buches „6 Grad mehr“ von Mark Lynas (Rowohlt Verlag)