Wie wird das Wetter im Juni?
Weichenstellung für den Sommer läuft nicht rund
Noch dominieren Mai-Kühle und Regen. Gleichzeitig schielen zumindest die Prognosen für den Juni gen Wärme und Hitze. Hier sind die aktuellen Trends und Prognosen zum Start in die heißeste Zeit des Jahres.
Wann beginnt der Sommer 2023?
Für die Meteorologen und die Statistik geht es immer am 1. Juni los. Ein fester Termin, der den Vorteil der Vergleichbarkeit der Jahreszeiten bringt. Der kalendarische Sommeranfang hängt nämlich von der Sommer-Sonnenwende ab. Also dem Moment des längsten Tages, wenn die Sonne den nördlichen Wendekreis erreicht. Ein variabler Termin, der zwar meistens am 21. Juni ist – so wie in diesem Jahr auch. Aber der 20. Juni ist ebenso möglich. Und genau die Varianz mag die Statistik gar nicht. Doch es gibt noch einen weiteren Grund.
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Der Juni fällt schon voll in den Sommer
Auch wenn wir es wettertechnisch betrachten, ist der Juni in seiner vollen Länge eigentlich ein ausgewachsener Sommermonat. So liegen die Temperaturrekorde im ersten Juni-Drittel bereits bei fast 38 Grad. Erreicht wurden diese Spitzen im Unwetter-Juni 2014.
Jünger sind die Rekorde aus dem zweiten und dem dritten Drittel. Am 19. Juni 2022 vermeldete Dresden 39,2 Grad. Und am 30. Juni 2019 tastete sich Bernburg/Saale mit 39,6 Grad an die 40 Grad-Marke heran. Das hat hochsommerlich Ambitionen, die dem Juni 2019 beispielsweise im Deutschlandmittel einen Temperaturüberschuss von über 4 Grad gebracht hat. Außerdem war es überdurchschnittlich sonnig und auf der anderen Seite leider viel zu trocken.
Weichenstellung Sommer 2023 - das sind die aktuellen Trends

Wer im Mai auf Wonne hofft und damit auf eine rasche Abkehr in Richtung Sommer, den müssen wir an dieser Stelle leider enttäuschen. Die Langfrist-Prognosen haben die Optionen auf eine Hochdrucklage im letzten Mai-Drittel zuletzt sukzessive zurückgerechnet. Es könnte somit ein sehr mühsamer Pfad durch den sogenannten Wonnemonat bleiben. Und auch die klassischen Wettermodelle lassen hüben wie drüben wiederholt Tiefdruckgebiete dazwischen funken. Daumen drücken und auf den Juni hoffen – das scheint die Devise zu bleiben.
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Wie wird das Wetter im Juni 2023 in Deutschland?

Die zwei maßgeblichen Berechnungen aus dem Bereich der experimentellen Langfrist verfolgen in Summe einen eher trockenen Ansatz; wobei sich hierbei vieles um ein Hoch über Skandinavien drehen soll. Damit wäre die Nordhälfte Deutschlands eher mit schönem Sommerwetter am Start, während es weiter südwärts wiederholt labil oder gewittrig sein könnte. Unterm Strich würde es im landesweiten Mittel aber zu trocken und auch überdurchschnittlich warm durch den Juni gehen.
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30 Grad in Deutschland - wann wird es erstmalig heiß?

Natürlich kann eine Tiefdruckvorderseite locker eine Heißluftblase aus dem Süden zu uns wehen. Aber so richtig will das bei dieser Gemengelage in den Prognosen nicht gelingen. Eine der für gewöhnlich heißesten Ecken Deutschlands zeigt sich in der Prognose dementsprechend verhalten. Auch wenn es mit Spitzenwerten von 28 Grad in der experimentellen Langfristvorhersage nicht mehr allzu weit ist. Demnach würde es aber erst im letzten Juni-Drittel etwas werden mit dem ersten Hitzetag des Jahres 2023.
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Fazit: Gut für die Natur, schlecht für Hitze-Freunde
Mutter Natur und der Wasserhaushalt bleiben vorerst auf der Gewinnerspur. So entspannt konnten wir schon lange nicht mehr gen Sommer blicken. Die Böden in Deutschland sind meistens gut durchnässt und damit kommt ebenso beim tiefer liegenden Grundwasser was an. Auf der anderen Seite scheint sich der Weg der Wärme in Deutschland weiterhin schwierig zu gestalten.
Bisher haben übrigens erst 13 offizielle Wetterstationen in diesem Jahr einen Sommertag mit 25 Grad und mehr verzeichnet. Da gibt es also noch reichlich Nachholbedarf. Und: Ein Juni ganz ohne Hitzetag irgendwo in Deutschland ist zwar möglich, aber äußerst selten. In den letzten 50 Jahren gab es das nämlich nur dreimal. Dazu zählen der Juni der Jahre 1974, 1988, sowie 1991.
Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
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(bal, kfb)