Extremwetter in Endlosschleife

Warnlage weiter angespannt - Unwetter-Fahrplan Europa

von Paul Heger & Björn Alexander

Die Wetterküche gibt einfach keine Ruhe. Erneute Wetterkapriolen und -gefahren drohen. Hier die aktuellen Vorhersagen und Prognosen.

Die Ausgangslage: Skandi-Tief, Schnee in den Alpen, fiebriger Süden

wetter rekorde
Es sind wilde Tage beim Wetter. Rekorde purzeln, es stürmt, brennt und es ist wahnsinnig heiß.

Während das Mittelmeer glüht und bereits morgens um 7 Uhr Messwerte über 40 Grad vermeldet werden, dominieren in Mittel- und Nordeuropa die Tiefs mit kühler Luft. So schickt uns Tief Unai über Skandinavien feuchte und ziemlich kühle Luft. Dabei erwartet uns in Deutschland der Tiefpunkt am Mittwoch, wenn die Spitzen nur noch 15 bis 22 Grad erreichen. In den Nordalpen kann die Schneefallgrenze parallel bis knapp unter 2000 Meter Höhe fallen. Beim Wandern sollte sich also warm angezogen werden. In 1500 Metern Höhe gibt es teils nur um 5 Grad.

Extremwetter - hier liegen die Unwetterzentren

Prognose und Vorhersage der Gewitter und Unwetterentwicklung am Mittwoch
Gewitterlage am Mittwoch: Die Schwerpunkte verlagern sich etwas weiter südlich und südöstlich

Zwischendrin verläuft weiterhin eine sehr explosive Luftmassengrenze mit enormem Unwetterpotenzial und den höchsten Warnstufen. Das gilt natürlich weiterhin für die Hitze und die Waldbrandgefahr im äußersten Süden. Aber ebenfalls für die Unwettergefahr, die ihren Schwerpunkt von Südostfrankreich über den Alpenraum und Norditalien, Slovenien, Kroatien bis nach Ungarn. Weiter ostwärts macht Hoch Hermiona nach wie vor den Riegel zu, sodass die unwetteraktive Zone dementsprechend recht ortsfest bleibt.

Welche Gefahren drohen?I

In vorderster Linie bleibt es zuerst einmal bei organisierten Schwergewittern – sogenannten Superzellen. Diese haben bereits zum Start in den Tag losgelegt. Unter anderem in Norditalien rund um Udine und Venedig. Und auch im weiteren Verlauf erwarten wir in den angesprochenen Regionen neben den angesprochenen Gewittern Starkregen und Sturm- bis Orkanböen mit hohem Schadenpotenzial. Außerdem ist großer bis sehr großer Hagel möglich. Im Umfeld der Gewitterzellen ist außerdem das Risiko für einzelne Tornados weiterhin deutlich erhöht.

Wetterwissen: Wie entsteht eine Superzelle?

Hierbei handelt es sich um eine besondere Gewitterform. Verfügt eine Gewitterwolke über Bereiche, in denen sich Auf- und Abwinde getrennt voneinander gebildet haben, dann ist die Vorstufe einer Superzelle entstanden. Im zweiten Schritt beginnt die Wolke zu rotieren. Das verstärkt die Gewitterzelle enorm und führt dazu, dass sich eine sogenannte Mesozyklone gebildet hat. Das kann schon mal ein Gewitterkomplex sein, der eine kilometerweite Ausdehnung hat und auch über längere Zeit von mindestens 30 Minuten existiert. Erst dann ist eine Superzelle entstanden, die optisch an ein grünlich bis bläulich schimmerndes Wolken-Ufo erinnert, enorme Regenmengen bringen kann und in deren Umfeld – bei den richtigen Zutaten – sogar Tornados entstehen können.

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(bal, phe)