Mai-Regen statt Sonnen-Segen?

Weichenstellung bringt Frühsommer ins Hintertreffen

von Björn Alexander & Martin Pscherer

Nach dem frühen Frühsommer bleibt jetzt der April der nasskalten Art am Drücker. Eine Entwicklung, die auch Auswirkungen auf die Trends für den Wonnemonat Mai hat. Denn die Prognosen springen gewaltig.
Im Video: Winter schockt Frühsommer – Polarluft hat Deutschland im Griff

Aprilwetter par excellence

Zuerst hat die Wärme im April sprichwörtlich losgelegt wie die Feuerwehr. Insofern kredenzte uns die erste Monatshälfte einen Temperaturüberschuss von fast 5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert der vergangenen drei Jahrzehnte. Doch inzwischen verläuft die Gangart genau in die entgegengesetzte Richtung, so dass es am Ende zwar eine zu warme, aber sicherlich auch eine zu nasse Bilanz werden dürfte. Das ist in Bezug auf das durstige Frühjahr sicherlich gut. Aber es schürt natürlich ebenso unser Verlangen, dass der Wonnemonat Mai uns endlich mal ein stabiles Hoch beschert.

Prognosen zum Teil drastisch gesprungen

Der Mai 2024 geht baden - aktuelle Prognose für den Wonnemonat Mai
Ups - das sah in letzter Zeit im wetter.de-Trend meistens noch ganz anders aus

Bis zum letzten Sonntag sahen sich diese Hoffnung auf mehr Sonne im Mai auch von den experimentellen Langfristtrends durchweg gestützt. Inzwischen hat aber ein Teil der Computermodelle die Bewertung komplett gedreht. Veranschaulicht am wetter.de-Trend für den Mai, der – zum jetzigen Zeitpunkt – einen massiven Regenüberschuss berechnet. Zum Vergleich: Normal sind im Mai rund 70 Liter pro Quadratmeter. Damit wären wir am Ende also beim doppelten Niederschlagsvolumen angekommen.

NOAA hält noch dagegen

NOAA-Vorhersage für den Mai 2024
Nach der CFS-Prognose der NOAA wäre der Mai deutlich trockener

Für den Mai der beständigeren Art spricht derzeit insbesondere die NOAA-Vorhersage (CFS, amerikanischer Wetterdienst). Hier wäre der andauernde Tiefdruck-dominierte Ansatz kein Thema. Allerdings erscheint der regenreiche Witterungsansatz, der beispielsweise über ein stationäres Tief über Mitteleuropa laufen könnte, durchaus plausibel.
Insofern dürfen wir gespannt sein, welche Variante am Ende die Oberhand gewinnt. Momentan haben wir auf jeden Fall eine Pattsituation zwischen frühsommerlicher Wärme und kühlem Regen – leider mit einem leichten Vorteil für den eher nassen Verlauf.

Wie ist der Trend für Eisheiligen 2024?

Ursprünglich deuten sowohl die Eisheiligen im Mai als auch die Schafskälte im Juni darauf hin, dass es am Ende des Frühjahrs und inmitten des aufstrebenden Sommers oft noch kühle Abschnitte gibt. Das setzt allerdings voraus, dass wir uns auch in stabileren und warmen Abschnitten befinden.
Ein Szenario, das zum Beispiel die experimentelle wetter.de-Langfrist derzeit mal so gar nicht abbildet. Es ist eher eine gefühlte Dauerkälte, die erst mit dem Zeitraum der Eisheiligen langsam in einen Aufwärtstrend wechseln könnte. Immerhin: Sollte es tatsächlich so kommen, dann würden uns und vor allem den frostempfindlichen Pflanzen späte Nachtfröste erspart bleiben.

(bal, mps)