Grün, klein, (k)ein Problem!
Garten-Rowdy mit Hausmitteln bekämpfen
Der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) ist der kleine Unruhestifter, der sowohl als ausgewachsener Käfer als auch als Larve fleißig daran arbeitet, den Garten in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Doch keine Sorge! Mit einer Armee aus natürlichen Feinden und ein paar cleveren Hausmitteln können man diesem winzigen Rowdy Einhalt gebieten.
Im Video ein ganz besonderer Geheimtipp gegen Blattläuse
Alarm im Grünen, wenn die Gartenlaubkäfer Party machen

Gartenlaubkäfer erreichen eine Länge von 8,5 bis 11 Millimetern. Ihre Flügeldecken sind hellbraun gefärbt, während der übrige Körper in einem metallischen Schwarzgrün schimmert. Die Fühler sind sehr kurz und enden in einem Fächer aus drei Lamellen. Der Körper ist dicht behaart. Kopf und Thorax sind fein granuliert. Auf jeder Flügeldecke sind sechs Längsstreifen aus Punkten sichtbar.
Verwechslungsgefahr: Der Gartenlaubkäfer sieht dem invasiven Japankäfer sehr ähnlich. Auch der Kleine Julikäfer (Anomala dubia) könnte ein Bruder sein. Beide Arten haben aber keine hellen Haarbüschel am Bauch wie der Gartenlaubkäfer…
Der kleine Kerl hat es sich vor allem in Europa gemütlich gemacht. Als Mitglied der Blatthornkäfer-Familie ist er bestens integriert. Zwar richtet er alleine nicht viel Unheil an, aber wenn seine Kumpels dazukommen, kann es schon mal brenzlig werden. Die Larven tummeln sich im Boden und knabbern an Pflanzenwurzeln herum, allerdings ohne große Zerstörungswut. Im April graben sie sich tiefer ein, um sich zu verpuppen und verwandeln sich dann im Mai in schicke Käfer.
Klein, grau eklig: Wie man Kellerasseln effektiv vertreibt
Vom Ei zur Nervensäge: Der Lebenszyklus des Gartenlaubkäfers

Wenn der Frühling kommt, feiern die Gartenlaubkäfer ihre ganz eigene Party. Die erwachsenen Käfer krabbeln aus dem Boden und stürzen sich auf die jungen Blätter verschiedener Bäume und Sträucher, als gäbe es kein Morgen. Nach einer wilden Paarungssaison legen die Weibchen ihre Eier im Boden ab. Aus diesen Eiern schlüpfen dann die gefräßigen Larven, auch liebevoll Engerlinge genannt. Diese kleinen Vielfraße machen sich über die Wurzeln von Gräsern und anderen Pflanzen her, was zu Kahlstellen und unschönen Schäden im Rasen führt. Na, wenn das mal keine Käfer-Soap ist!
Grüne Waffen - Natürliche Bekämpfungsmethoden
Es gibt mehrere natürliche Ansätze, um den Gartenlaubkäfer und insbesondere seine Larven zu bekämpfen. Eine effektive Methode ist die Nutzung natürlicher Feinde wie Vögel und Igel, die Engerlinge aus dem Boden picken. Auch Nematoden, mikroskopisch kleine Würmer, können eingesetzt werden. Sie infizieren die Larven, was zu deren Tod führt. Diese Behandlung ist besonders umweltfreundlich, da sie keine Chemikalien erfordert und spezifisch nur die Engerlinge angreift.
Hausmittel mit Knoblauch, Chili und ein bisschen Garten-Zauberei
Neben den biologischen Kampftechniken gibt es auch einige Hausmittel, die gegen diese kleinen Quälgeister helfen können. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Prise Knoblauch- oder Chilitee? Diese scharf riechenden Elixiere sind nicht nur in der Küche praktisch, sondern auch perfekt, um die Käferparty im Garten gründlich zu vermiesen. Und dann gibt es noch das altbewährte Vertikutieren – quasi das Aufrütteln des Rasens. Damit wird die Erdoberfläche so richtig schön durcheinander gebracht, und die Larven haben es plötzlich ganz schwer, sich vor ihren natürlichen Feinden zu verstecken.
Knoblauchtee:
- 3 bis 3 Knoblauchzehen zerkleinern und in einen Topf geben.
- 1 Liter Wasser hinzugeben.
- Wasser zum Kochen bringen und 10 bis 15 Minuten köcheln lassen.
- Abkühlen lassen und durch ein Sieb gießen.
- In eine Sprühflasche füllen und auf die Pflanzen sprühen.
Chilitee:
- 3 Chilischoten kleinschneiden oder Chilipulver verwenden.
- In einen Topf geben und 1 Liter Wasser hinzufügen.
- Wasser zum Kochen bringen und 10-15 Minuten köcheln lassen.
- Abkühlen lassen und durch ein Sieb gießen.
- In eine Sprühflasche füllen und auf die betroffenen Pflanzen sprühen.
Lese-Tipp: Rund um Garten und Umwelt
Vorbeugen ist besser als Heilen: Cleveres Gärtnern gegen die Gartenlaubkäfer-Invasion
Um den Gartenlaubkäfern den Spaß gründlich zu verderben, ist es besser, gleich von Anfang an ein paar clevere Tricks anzuwenden. Zum Beispiel kann man den Garten in eine vielfältige Pflanzenoase verwandeln – je mehr verschiedene Pflanzen, desto weniger Interesse haben die Käfer an der grünen Pracht. Außerdem sorgt eine gute Bodenpflege dafür, dass die Larven keine komfortablen Entwicklungsbedingungen vorfinden. Regelmäßiges Lüften des Bodens und eine ausgewogene Düngung machen die Pflanzen stark und widerstandsfähig, sodass sie den Engerlingen trotzen können.
Engerling-Plage? Wie man die ungebetenen Gäste in Garten, Topf und Beet loswird
Damit Ihr auch unterwegs kein Wetter mehr verpasst, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
(avo)
*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn ihr über diese Links ein Produkt kauft, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für euch entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann ihr ein Produkt kauft, bleibt natürlich euch überlassen.



