Fakten zur Artemis-Mission
So will die Nasa den Mond erobern
Erstmals seit mehr als 50 Jahren kehren Menschen zurück zum Mond. Hier sind fünf wissenswerte Fakten, die man über das Artemis-Programm wissen muss.
Mondumrundung mit Puppen sollen Menschen folgen

Das Mondprogramm der Nasa, Artemis, geht bald in die nächste Runde. Die Vorbereitungen für eine bemannte Umrundung des Erdtrabanten läuft auf Hochtouren, denn eigentlich soll der Start noch in diesem Jahr erfolgen. Dass es nicht so einfach ist, verdeutlicht der immer wieder verschobene Start der Mondumrundung mit den beiden Puppen Helga und Zohar im Jahr 2022. Ursprünglich sollte es im August 2022 losgehen, aber ein paar Defekte verschoben die Mission auf den November 2022. Mit Artemis II. sollen nun Astronauten auf die Reise geschickt werden. Um einen besseren Einblick zu schaffen, was mit dieser Mondmission erreicht werden soll, haben wir fünf Fakten zusammengetragen.
1. Die erste Frau auf dem Mond

Nicht nur, dass erstmals seit der Apollo-Mission 1972 wieder Menschen auf den Mond gebracht werden sollen, ist auch geplant, dass es kein Mann ist. Erstmals soll eine Frau auf dem Mond landen. Bereits der Name Artemis deutet darauf hin, denn es ist der Name der griechischen Mondgöttin. Ferner soll auch eine nicht-weiße Person einen Fuß auf die Mondoberfläche setzen. Noch steht die genaue Besetzung der für frühestens 2025 angesetzte Artemis-III-Mission nicht fest. Mit der amerikanischen Astronautin Christina Koch ist bereits eine Frau in der engeren Verlosung für die Mondumrundung mit der Artemis-II-Mission.
Artemis-Programm: Rückkehr zum Mond auf der Suche nach Schätzen
2. Aufbau einer dauerhaften Mondbasis

Ein Hauptziel von Artemis ist der Aufbau einer dauerhaften Präsenz auf dem Mond durch wiederkehrende bemannte Landungen und den Bau einer Raumstation auf der Mondumlaufbahn. Dies würde neue Möglichkeiten für Forschung und Ressourcennutzung eröffnen. Die Basis soll ausgelegt werden für vier Personen. Außerdem sollen zwei Mondfahrzeuge zur Verfügung stehen. Gleichzeitig soll in der Umlaufbahn des Mondes eine Station gebaut werden. Dieses Gateway stellt auch eine Zwischenstation für zukünftige Missionen dar. Die Mondbasis selbst soll so eingerichtet werden, dass von dort Rover oder andere Roboter für die Erkundung der Oberfläche gesteuert werden können.
3. Kosten steigen und lösen Diskussion aus
Aufgrund der explodierenden Kosten ist eine Diskussion über Sinnhaftigkeit der Unternehmung entbrannt. Angesichts globaler Krisen wie Hunger, Krieg und Klimawandel stößt die Höhe der Kosten von mehr als 90 Milliarden Dollar bis 2025. Nicht eingerechnet sind Verzögerungen durch Pannen und technische Probleme. Allein in den kommenden vier Jahren benötigt die Nasa 28 Milliarden Dollar, um das Programm verwirklichen zu können.
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4. Wettlauf mit China, das ebenfalls eine bemannte Mondlandung plant.

Insgesamt ebnet Artemis den Weg für eine neue Ära der bemannten Raumfahrt über die Erdumlaufbahn hinaus und bereitet zukünftige Missionen zum Mars und darüber hinaus vor. Nationen wie China und Indien planen ebenfalls bemannte Mondmissionen. Artemis könnte so einen neuen „Wettlauf zum Mond“ auslösen. Der Nasa-Direktor Nelson warnte schon davor, dass China sich die ressourcenreichsten Regionen sichern könnte. Es ist kein Geheimnis, dass zu den Zielen der Amerikaner auf dem Mond auch die Erschließung von Rohstoffvorkommen gehört.
5. Was sind die wichtigsten neuen Technologien?

- Space Launch System (SLS)
Das Space Launch System (SLS) ist die stärkste Rakete seit der Saturn V aus der Apollo-Ära. Mit einer Höhe von 98 Metern und der Fähigkeit, über 27 Tonnen Nutzlast in die Mondumlaufbahn zu befördern, ermöglicht sie bemannte Missionen über die Erdumlaufbahn hinaus.
- Orion-Raumkapsel
Orion ist das erste neue bemannte Raumschiff der NASA seit mehr als 40 Jahren. Es ist für Langzeitmissionen konzipiert und kann bis zu vier Astronauten für mehrere Wochen oder Monate im Weltraum unterbringen.
- Europäisches Servicemodul (ESM)
Das von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entwickelte europäische Servicemodul (ESM) versorgt die Orion-Kapsel mit Antrieb, Energie, Wasser und Luft. Es wurde hauptsächlich von Airbus in Bremen gebaut und ist ein zentrales Element der Artemis-Missionen.
- Mondrover und Landesysteme
Für die ab Artemis III. geplanten Mondlandungen werden neue Rover und Landesysteme entwickelt, die den Aufbau einer dauerhaften Mondbasis unterstützen sollen.
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(kfb)