Der Wetter-Tag bei wetter.de

Ruhige Nacht? Von wegen! Der Wind pfeift weiter

von Amelie von Kruedener

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter und Klima-News des Tages:

Wer auf eine ruhige Nacht gehofft hat, wird enttäuscht: Der Wind zeigt auch nach Mitternacht noch ordentlich Zähne. Zwar nimmt er im Binnenland langsam ab, doch an der See und in den höheren Lagen bleibt es stürmisch. Böen der Stärke sieben bis acht, in exponierten Lagen sogar bis Stärke neun, jagen aus Südwest bis Nordwest über die Landschaft. Die Nacht wird also laut – und für lose Gegenstände draußen gefährlich.

Am Dienstag kommt dann keine echte Verschnaufpause: Besonders im Westen und Norden frischt der Wind erneut auf, und das stellenweise kräftig. Südwest- bis Westböen der Stärke sieben bis acht sind drin, an der Nordsee und in den Mittelgebirgen drohen sogar Sturmböen. In besonders windanfälligen Regionen sind schwere Sturmböen mit bis zu Stärke zehn möglich. Kurzum: Das Sturmtief lässt nicht locker – und wer gut schlafen will, sollte besser Ohrstöpsel bereithalten.

Von Ruhe keine Spur: In der Nacht weht es weiter heftig, an der See sogar mit Sturmböen.
Von Ruhe keine Spur: In der Nacht weht es weiter heftig, an der See sogar mit Sturmböen.

Zehn Jahre Pariser Klimaabkommen: Erneuerbare Energien übertreffen alle Prognosen

Zehn Jahre nach der historischen Einigung von Paris zieht die Energy & Climate Intelligence Unit (ECIU) Bilanz – und das Ergebnis ist verblüffend positiv. Die globale Energiewende hat sämtliche Erwartungen übertroffen. Laut dem Bericht „10 Years Post-Paris: The Decade that Defied Predictions“ stammen mittlerweile 41 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus nicht-fossilen Quellen – doppelt so viel, wie einst für 2035 prognostiziert wurde. Besonders spektakulär: Die Solarenergie hat ihr Ausbauziel um sagenhafte 1.500 Prozent übertroffen. Seit 2015 hat sich die weltweite Solarkapazität vervierfacht.

Auch auf den Straßen zeigt sich der Wandel: Der weltweite Bestand an Elektroautos liegt rund 40 Prozent über den ursprünglichen Erwartungen – und spart täglich etwa 1,8 Millionen Barrel Öl ein. Erstmals arbeiten zudem mehr Menschen in der Branche der Erneuerbaren als in der fossilen Industrie. Zehn Jahre nach Paris steht fest: Die Zukunft fährt elektrisch, wird von Sonne und Wind angetrieben – und hat gerade erst Fahrt aufgenommen.

Mildes Herbstwetter mit Sonne und Regen im Wechsel

Wettervorhersage für 3 Tage ab Mitwoch
Bis Donnerstag bleibt es an der Nordseeküste noch stürmisch.

Zur Wochenmitte zeigt sich das Wetter zweigeteilt: Am Mittwoch ist es im Norden und Westen häufig wolkig und regnerisch, während Süden und Osten freundlicher und milder bleiben mit bis zu 18 Grad. Auch am Donnerstag überwiegt meist trockenes Wetter mit nur kurzen Schauern. Am Freitag ziehen von Westen her wieder mehr Wolken und Regen auf, im Südosten und Osten bleibt es voraussichtlich noch länger freundlich. Das Wochenende dürfte insgesamt wechselhaft, aber weiterhin mild verlaufen.

Heftige Windchill-Minusgrade auf den Bergen

Gefühlte Temperaturen in Deutschland am Montag, 27. Oktober
Hitliste der niedrigesten Windchill-Temperaturen in Deutschland.

Die gefühlten Temperaturen auf den Bergen erinnern an einen sehr kalten Winter. Teilweise sind die Minusgrade zweistellig. An der Spitze der Windchill-Temperaturen liegt die Zugspitze mit -18,3 Grad vor dem Nebelhorn mit -10 Grad. Dahinter folgen der Große Arber und der Brocken.

Regionalzug prallt in München gegen umgestürzten Baum

Regionalzug fährt in München gegen umgestürzten Baum
Fahrgäste werden von Einsatzkräften aus einem Zug evakuiert. Der Regionalzug ist gegen einen umgestürzten Baum gefahren.

Ein Regionalzug der Bayerischen Regiobahn ist am Montagvormittag in München mit einem umgestürzten Baum kollidiert. Der Zug war auf dem Weg zum Hauptbahnhof, als der Baum eine Lärmschutzwand durchbrach und auf den Zug stürzte. Rund 400 Fahrgäste sowie der Lokführer blieben unverletzt, wie die Bundespolizei mitteilte. Der Unfall ereignete sich gegen 11 Uhr am Kolumbusplatz, die Strecke zwischen Haupt- und Ostbahnhof wurde vorübergehend gesperrt. Ursache des Vorfalls ist noch unklar, der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor vor Sturmböen in der Region gewarnt.

Gute Kürbisernte in Schleswig-Holstein

Die Landwirte in Schleswig-Holstein können auf ein erfolgreiches Kürbisjahr zurückblicken. Wie die Landwirtschaftskammer mitteilte, sorgten günstige Bedingungen bei der Aussaat und wechselhaftes Wetter während der Reifezeit für gute Erträge. Die Preise blieben stabil: Speisekürbisse kosten im Schnitt rund 4 Euro pro Kilogramm oder 1,50 bis 5 Euro pro Stück, Zierkürbisse liegen zwischen 0,80 und 2 Euro pro Kilogramm. Besonders gefragt sind weiterhin die Sorten Hokkaido, Butternut, Muskat und Spaghetti.

Lithiumabbau in Australien sorgt für Umweltdebatte

Größte Lithiummine der Welt in Greenbuhses
Im Örtchen Greenbushes gibt es zwei historische Pubs, wo die Minenarbeiter nach getaner Arbeit entspannen. Die Greenbushes-Mine ist die größte Hartgestein-Lithiummine der Welt. Sie erstreckt sich südlich von Perth über mehr als 2.000 Hektar.

In der Greenbushes-Mine im Südwesten Australiens wird mehr Lithium gefördert als an jedem anderen Ort der Welt. Der Rohstoff gilt als zentral für die Energiewende, steht aber wegen Umweltfolgen in der Kritik. Anwohner klagen über Staub und Sprengungen, während Betreiber auf strenge Auflagen verweisen. Experten warnen, dass der weltweite Lithiumboom neue ökologische Probleme schaffen könnte, wenn Recycling und nachhaltige Fördermethoden nicht schneller ausgebaut werden.

Hurrikan Melissa erreicht Kategorie 5 und bedroht Jamaika

Jamaicans make preparations ahead of the arrival of Hurricane Melissa
Es stürmt bereits beträchtlich in Jamaica.

Vor der Küste Jamaikas hat Hurrikan Melissa weiter an Kraft gewonnen und die höchste Kategorie 5 erreicht. Mit Windgeschwindigkeiten bis 260 Kilometer pro Stunde liegt der Sturm rund 200 Kilometer südlich von Kingston, wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte. Bereits vor dem Eintreffen des Wirbelsturms werden zerstörerische Winde, Sturmfluten und Überschwemmungen erwartet. Jamaikas Premier Andrew Holness rief die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Der Flughafen von Kingston wurde geschlossen, fast 900 Notunterkünfte wurden eingerichtet. Melissa soll am Dienstag Jamaika und am Mittwoch die Bahamas treffen. In Haiti und der Dominikanischen Republik kamen bereits vier Menschen ums Leben.

Es droht ein katastrophales Inferno: Melissa knallt über Jamaika hinweg

Bergwaldprojekt feiert 35 Jahre Einsatz für den Wald im Harz

35 Jahre Bergwaldprojekt in Braunlage
Seit 35 Jahren pflanzen die Mitglieder des Bergwaldprojektes Bäume im Harz. Rund 80 Ehrenamtliche pflanzen auf der 1,8 Hektar großen Fläche rund 3.500 Laubbäume (Eichen, Linden und Hainbuchen) zur Wiederaufforstung.

Mit einer großen Pflanzaktion bei Braunlage im Harz hat das Bergwaldprojekt am Samstag sein 35-jähriges Bestehen gefeiert. Rund 150 Freiwillige setzten in den Niedersächsischen Landesforsten über 6.000 junge Eichen, Linden und Hainbuchen, um geschädigte Waldflächen zu regenerieren. Seit 1991 hat der Verein mehr als 3.000 Projekte mit über 50.000 Teilnehmenden zur Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen in Deutschland umgesetzt.
Bei der Jubiläumsveranstaltung würdigten Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer, Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser und Christiane Averbeck von der Klima-Allianz Deutschland das Engagement der Freiwilligen. Der Harz ist besonders stark von Waldsterben betroffen – im Revier Braunlage sind nach Dürre und Borkenkäferbefall mehr als 1.300 Hektar Wald abgestorben. Ziel des Projekts ist die Wiederbewaldung mit klimaresistenten Mischwäldern, um die Wälder langfristig zu stabilisieren.

Orkanböen auf den Bergen

Höchste Windgeschwindigkeiten in Deutschland am Montag, 27. Oktober
Hier sind die Orte mit den höchsten Windspitzen in Deutschland.

Auf den Bergen weht der Wind teilweise noch in Orkanstärke um die Gipfel. Mehrere Wetterstationen meldeten bereits Windstärken von mehr als 100 Kilometern pro Stunde. An der Spitze der höchsten Windspitzen liegt Deutschlands größter Berg, die Zugspitze mit 126 km/h.

Hurrikan Melissa bedroht Jamaika mit verheerenden Auswirkungen

Jamaicans make preparations ahead of the arrival of Hurricane Melissa
Südlich von Jamaica wütet Hurrikan Melissa.

Der Hurrikan Melissa hat sich südlich von Jamaika weiter verstärkt und erreicht derzeit Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten bis zu 260 Kilometern pro Stunde. Der Wirbelsturm liegt rund 200 Kilometer südlich von Kingston und zieht nur langsam nach Norden. Nach aktuellen Prognosen dürfte Melissa am Dienstag von Süden nach Norden über die Insel hinwegziehen. Bereits am Montag setzten heftige Regenfälle ein, die im Landesinneren Erdrutsche auslösen können. Ab dem Abend werden zudem zerstörerische Orkanböen und bis zu vier Meter hohe Wellen erwartet. Behörden warnen vor lebensbedrohlichen Überschwemmungen und schweren Schäden.

Zweite Sturmflut durch Tief Joshua in Hamburg und an der Nordsee

Sturmflut in Sankt Peter-Ording
An der Nordsee und in Hamburg gab es am Sonntagabend eine weitere Sturmflut.

Das Tiefdruckgebiet Joshua hat am Sonntagabend eine weitere Sturmflut an der Elbmündung ausgelöst. In Hamburg-St. Pauli lief der Fischmarkt erneut über, größere Schäden entstanden nicht. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie stieg der Pegel auf 1,85 Meter über dem mittleren Hochwasser und überschritt damit deutlich die Sturmflutmarke von 1,50 Meter. Auch an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste wurde am Nachmittag Sturmfluthöhe erreicht. In der neuen Woche bleibt das Wetter windig, jedoch mit nachlassender Tendenz. Weitere Sturmfluten werden nach derzeitiger Prognose nicht erwartet.

Grau, regnerisch und vereinzelt Blitz und Donner

Die Wetteraussichten für den Montag, den 27.10.2025
Am Montag wird es in weiten Teilen Deutschlands ziemlich grau und regnerisch werden. Vereinzelt sind auch Gewitter dabei.

Am Montag bleibt das Wetter unbeständig. Dichte Wolken bringen vielerorts kräftigen Regen, im Tagesverlauf folgen besonders im Westen und Nordwesten teils gewittrige Schauer und kurze sonnige Phasen. Die meisten Auflockerungen gibt es an der Nordsee und im Rhein-Main-Gebiet. Die Temperaturen liegen zwischen 9 und 12 Grad, in Bayern und im Bergland zwischen 5 und 8 Grad. Die Schneefallgrenze steigt von anfangs etwa 800 auf 1.200 bis 1.500 Meter. Der Wind weht stark, im Süden, an der Nordsee und in höheren Lagen treten stürmische Böen auf.

Erreichen wir zum Wochenende 20 Grad?

Kaum zu glauben, aber die Prognosen zeigen, dass wir zum Wochenende hin tatsächlich 20 Grad erreichen könnten! Wenn sich Sturmtief Joshua verzogen hat, wird es deutlich freundlicher in Deutschland. Das Wetter nimmt richtig Fahrt auf und die Temperaturen klettern zum Samstag zum Teil auf 21 Grad im Süden! Wie es sonst so mit der späten Wärme aussieht, haben wir mit Details hier zusammengefasst.

Wetterlage:

Die Wetterlage über Europa am 27.10.2025
Die Wetterlage über Europa am 27.10.2025: Tief Joshua hat uns noch immer im Griff

Sturmtief Joshua (international heißt es Benjamin) liegt über Dänemark und führt weiterhin feuchtkühle Luft nach Deutschland. Ab der Wochenmitte lässt die Zufuhr an feuchtkühler Luft nach, die Strömung dreht dann eher auf südwestliche Richtung. Damit wird die Luft zwar von Tag zu Tag milder, doch richtiges Hochdruckwetter kann sich wohl eher nicht durchsetzen.

Videos auf wetter.de

Auf der Videoübersichtsseite von wetter.de findet ihr Prognosen und andere Videos zu den Themen Wetter und Klima.

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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters