Wie stürmisch wird der Herbst 2025?

Langfrist-Trends zwischen Regen-Herbst und goldenem Oktober

von Björn Alexander

Herbst in Dresden - Wetter in Sachsen
Geht es nach manchen Langfristtrends, dann könnte der Herbst in Deutschland zu nass verlaufen - und das zum dritten Mal in Folge.

Der September hat insbesondere im Westen sowie im Osten zum Teil schon sehr viel Regen gebracht. Und auch jetzt sind die Aussichten durchwachsen und stürmisch. Ein schlechtes Omen für den Herbst? Möglich wäre das.

Tiefs sind am Drücker

Das steuernde Tief Xerxes wird in den kommenden Tagen weitere Tiefs gen Europa schicken.
Das steuernde Tief Xerxes wird in den kommenden Tagen weitere Tiefs gen Europa schicken.

Der Start in den meteorologischen Herbst am 1. September hat die Tiefs - nach einem viel zu trockenen August - massiv ins Rennen geschickt. Mit zwei Extremwetterlagen, die erst im Westen und danach im Osten teilweise schon 70 bis über 100 Liter Regen je Quadratmeter gebracht haben. Das ist mitunter bereits jetzt deutlich mehr als im gesamten September üblich ist.
Eine erste Weichenstellung, der bis über die Monatsmitte hinaus wechselhaftes und zum Teil sehr stürmisches Wetter folgen wird. Selbst ein ausgewachsener Herbstorkan über Westeuropa wäre nach einigen Wettermodellen zu Beginn des letzten Monatsdrittels denkbar.

Oktober könnte nahtlos weiter machen

Die NOAA-Berechnung zeigt über West- und Nordeuropa einen teilweise viel zu nassen Oktober 2025.
Die NOAA-Berechnung zeigt über West- und Nordeuropa einen teilweise viel zu nassen Oktober 2025.

Schauen wir indes auf die längerfristigen Trends, dann stellt sich ein durchaus beachtlicher Gegensatz dar. Denn während der wetter.de-Trend, basierend auf dem europäischen Wettermodell, zuletzt durchaus Chancen auf einen überwiegend goldenen Verlauf sieht, will die NOAA-Prognose (Amerikanischer Wetterdienst) über weiten Teilen West- und Nordeuropas einen zu nassen Verlauf. Das würde für eine Verlängerung der tiefdruckdominierten Sturmlage vom Atlantik sprechen. Gestützt wird diese Entwicklung vom weiterhin überdurchschnittlich warmem Wasser im Nordatlantik, das für eine hohe Dynamik mit Sturm und Niederschlägen spricht.

Nordeuropa geht in den Wintermodus

Im Oktober legt der Winter in Nordeuropa los. Grau dargestellt ist unten die Schneehöhe.
Im Oktober legt der Winter in Nordeuropa los. Grau dargestellt ist unten die Schneehöhe.

Während der Atlantik somit einen validen Wärmeüberschuss in den Herbst einbringt, zapfen die Tiefdruckgebiete wiederholt kalte Luft aus nördlichen Breiten an. Und: Je größer die Temperaturunterschiede zwischen dem Untergrund und den oberen Luftschichten sind, umso heftiger kann das Wettergeschehen werden. Zumal das warme Wasser mehr Feuchtigkeit abgibt und damit die Niederschlagsraten intensiviert. Bei uns in Mitteleuropa mit einem Plus beim Regen, im Norden unseres Kontinents bringt die Kaltluft derweil Schnee, der im Laufe des Oktobers für winterliche Aussichten sorgen dürfte.

Was macht das Wetter im November 2025?

Die Prognosen in der Langfrist gleichen sich in Bezug auf das Wetter in Deutschland an. Wobei die wetter.de-Prognosen nach wie vor eher die niederschlagsarmen Varianten bevorzugt, der NOAA-Trend hingegen einen eher durchschnittlich nassen Verlauf sieht.
So oder so könnte der Herbst 2025, der kalendarisch am 22. September beginnt, ein Füllhorn an wendungsreichen Wetterlagen im Gepäck haben und wir dürfen gespannt sein, welche Großwetterlagen am Ende die Oberhand gewinnen und ob wir am Ende den dritten, zu nassen Herbst in Folge erleben werden.