Doppelt unfair
Sommer gegen Herbst, Trockenheit gegen Regen

28 Grad! Oder nicht mal 10 Grad? Sonne oder Wolken? Hohe Waldbrandgefahr oder Regen? Die Wetter-Kontraste könnten dieser Tage nicht größer sein. Aber warum? Und wie lange geht’s das so?
20 Grad Temperaturunterschied in Deutschland!
Jetzt will es das Wetter aber wissen. Im April gibt es ja ab und an schon die ersten 30er Temperaturen des Jahres. Und tatsächlich sind wir von der 30 Grad-Marke und damit dem ersten Hitzetag aktuell gar nicht so weit entfernt. Der Mittwoch bringt häufig sommerliche Werte zwischen 20 und 25 Grad, im Osten sogar um 27 Grad. Das ist Sommer pur! Am Donnerstag legt der Sommer nochmal nach: Bis zu 28 Grad in der Lausitz, in Polen wird es wohl die 30 geben.

Und im Westen mag man das gar nicht glauben. Schon der Mittwoch verläuft hier gut und gerne 10 Grad kühler, im Bergland 15 Grad kühler – also in der Eifel oder im Saarland mit Höchstwerten um 10 Grad! Zum Donnerstag wird der Kontrast noch größer. Während man im Osten aus dem Lachen gar nicht rauskommt, kehrt im Westen bei teils unter 10 Grad schon der Herbstblues ein. Besonders in den höheren Lagen im Hunsrück oder in der Eifel könnten wir örtlich bei 6, 7 Grad hängen bleiben – gut 20 Grad Unterschied!
Regen-Segen hier, brandgefährliche Trockenheit dort
Und warum das Ganze? Nun ja, in der Osthälfte gibt’s einen gewaltigen Schwall „Südluft“ vom Mittelmeer, ursprünglich sogar aus der Sahara. Klar, die ist warm. Aber die ist auch staubig. Und das könnte den Temperaturen im Osten noch einen kleinen Strich durch die Rechnung machen. Dann hängen wir am Donnerstag „nur“ bei gut 20 Grad. So oder so: Es bleibt hier furztrocken. Die Waldbrandgefahr ist hoch bis sehr hoch, Osterfeiern werden abgesagt. Da täte doch etwas Regen gut!

Tja und trotz allem Trübsal: Darüber könnte man sich in der Westhälfte freuen. Hier schnuppert es bereits ordentlich nach feuchter Erde und die Natur ergrünt massiv. Die kühlen Tage bringen hier weiteren Regen. Vater Rhein und seine Geschwister Mosel, Saar, Neckar und Co. sagen ebenfalls danke! Und eines ist auch klar: So krass kontrastreich bleibt es nicht.
Unwetterwarnung: Viel zu viel Regen in Italien mit wohl lebensgefährlichen Fluten!
Wetter zu Ostern herrlich normal
Osten, Westen, was ist mit der Mitte? Die liegt dazwischen – also geografisch und wettertechnisch. Am Mittwoch geht’s dabei noch freundlich und warm zu, am Donnerstag schon trüber, teils nass und kühler. Die Grenze verschiebt sich also nach Osten und erreicht am Freitag auch die Oder – also den äußersten Osten. Zum Mittag dürften noch um 20 Grad drin sein, dann geht’s aber bergab. In manchen Regionen in der westlichen Mitte, beispielsweise in Hessen, sind es dann nur rund 8 Grad.
Damit breitet sich auch der Regen nach Osten aus. Und damit sind wir bei den guten Nachrichten: Endlich zumindest ein bisschen Regen im Osten. Am Samstag zieht der Regen in die Nordhälfte, von Süden reißt es auf. Und dann ist das Wetter über Deutschland auch einmal durchgemischt. Die großen Kontraste sind vorbei.
Das heißt für die Ostertage: Hier und da mal Schauer und Gewitter, aber dazwischen auch längere trockene Phasen, Sonnenschein und meistens 17 bis 22 Grad – herrlich normal und fair verteilt.
(phe)