Unwetterlage spitzt sich zu
Diese Wetterlage setzt Italien unter Wasser

Im Video: Einige Gebiete sind schon überflutet
Unwetter in Italien: Alarmstufe rot in Turin und im Piemont
In den letzten Tagen sind in manchen Regionen Italiens bereits über 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, überall in der Nordhälfte waren es zumindest zig Liter. Flüsse und Bäche führen – anders als bei uns – bereits viel Wasser. Erste Bilder erreichen uns bereits (siehe Video).
Nun arbeitet sich ein Starkregenband von Westen nach Italien voran. Am Mittwochmorgen gab es dadurch bereits um 50 Liter Regen in nur 6 Stunden im Südosten Frankreichs. Dieses Regenband verlagert sich ostwärts nach Italien, saugt Mittelmeerfeuchtigkeit auf und lenkt diese dann über den Golf von Genua und die Poebene an die Alpen des Piemonts. Mittendrin: Die Touristenmetropole Turin. Diese Regionen sollten nun aufgrund sehr hoher Unwettergefahr dringend gemieden werden (rot auf der Karte markiert).

Bis 500 Liter Starkregen: Gefahr für Leib und Leben!
Das Problem sind die Stauniederschläge. Der ohnehin schon kräftige Dauerregen ist durchsetzt von Starkregen durch Gewitter, was die Regenmengen vervielfacht. Zusätzlich wird das alles dann von Süden und Osten an den hohen Bergen der Alpen ausgequetscht – eine weitere Verstärkung der Intensität. Dabei kann es von Ort zu Ort zwar große Unterschiede geben, verbreitet sind aber ziemlich sicher hunderte Liter Regen drin.
Die Spitzenabschätzung ist bei solchen Lagen schwierig. Mindestens fallen 200 bis 400 Liter. Recht wahrscheinlich werden es in Spitzen 400 bis 500 Liter – in rund 48 Stunden so viel wie in Berlin in einem Jahr! Einzelne Modelle gehen sogar noch darüber hinaus. So oder so lösen derart heftige Niederschläge Flutwellen, Erdrutsche etc. aus. Dabei besteht teils Gefahr für Leib und Leben, besonders in den Bergregionen und direkt an Flüssen und Bächen. Auch in Turin könnte die Lage sehr gefährlich werden.

Warnung auch vor Lawinen und Orkanböen
Am gesamten westlichen und zentralen Mittelmeer ist es derzeit sehr ungemütlich, teils auch gefährlich. In den Hochlagen der Alpen fallen teils große Neuschneemengen. Das treibt die Lawinengefahr nach oben. Am westlichen Mittelmeer gibt es zudem zeitweise Orkanböen und auf der Iberischen Halbinsel Schauer mit Schnee bis in tiefere Lagen.
Die Lage in Italien beruhigt sich im Laufe des Freitags und zum Samstag. Im Südwesten Europas kommt derweil das nächste Sturmtief mit kräftigen Niederschlägen an. Dieses scheint erneut auch Italien zu treffen. Ab Sonntag drohen neue kräftige Niederschläge.
(phe)