In wunderschönen Sommernächten sichtbar
Leuchtende Nachtwolken: Das steckt hinter dem seltenen Phänomen

In diesen Nächten sind sie gebietsweise wunderbar zu sehen - leuchtende Nachtwolken. Die sehen natürlich toll aus. Was steckt hinter diesem Phänomen und wo kann ich sie beobachten?
So entstehen diese wundersamen leuchtenden Wolken
Leuchtende Nachtwolken (auch Noctilucent Clouds, NLC, genannt) sind eine seltene und faszinierende Erscheinung am Sommernachthimmel. Es handelt sich um die höchsten Wolken der Erdatmosphäre – sie entstehen in etwa 80 bis 85 km Höhe in der Mesosphäre.
Wie genau entstehen sie? In der Mesosphäre ist es im Sommer überraschenderweise besonders kalt, nämlich unter -100 Grad bis zu -130 Grad. In dieser dünnen Atmosphäre lagern sich Wasserdampfmoleküle (vermutlich aus Vulkanausbrüchen, Raketenabgasen oder Meteorstaub) an kleinen Staubpartikeln an. Daraus bilden sich winzige Eiskristalle, die das Sonnenlicht in der Dämmerung reflektieren – die „leuchtenden“ Nachtwolken.
Warum sind sie so selten?
Sie brauchen sehr spezielle Bedingungen: extreme Kälte in großer Höhe, ausreichend Wasserdampf und Staubpartikel. Sie sind nur sichtbar, wenn der Himmel sehr klar und dunkel ist und die Sonne in einem bestimmten Winkel unter dem Horizont steht.

Wo kann ich sie denn sehen?
NLC finden sich in 80–85 km Höhe (zum Vergleich: normale Wetterwolken sind meist unter 15 km). Sie bestehen aus winzigen Eiskristallen und schimmern silbrig-bläulich. Manchmal werfen sie auch faserige oder wellenartige Muster.
Beobachtbar sind sie meist zwischen Mai und August in höheren Breiten, also etwa Deutschland, Skandinavien, Kanada. Es heißt, dass sie vorwiegend zwischen dem 47. und 60. Breitengrad auftreten, also etwa in einer Zone von München bis Oslo. Zu sehen sind erst nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang, wenn die Sonne schon unter dem Horizont steht, aber diese hohen Wolken noch beleuchtet.