Urlaubsregionen im Wetterextrem

Hitzepol wandert: Südeuropa kocht, Skandinavien glüht – und über Großbritannien tobt das Chaos

von Amelie von Kruedener

Während Spanien unter der Sonne brutzelt, zieht eine Unwetterwelle quer über Europa. In Südeuropa verlagert sich der Hitzeschwerpunkt Richtung Balkan und Türkei, während Irland und Osteuropa fast schon herbstlich anmuten. Dazu kippt die Wetterlage in Großbritannien – mit Gewittern, Starkregen und Alarmstimmung. Sogar in Skandinavien knackt der Sommer gerade Temperaturrekorde. Ein Wetter-Pingpong der Extreme – mit Folgen für Urlauber in ganz Europa.

Glutofen im Süden

Aktuell ist Spanien das Zentrum der Hitze: 35 bis 39 Grad werden dort im Süden und Osten erreicht. In Italien liegt die Hitze etwas niedriger, meist bei rund 30 Grad – auf Sardinien klettert das Thermometer auf 33 Grad. Auch in Griechenland, der Türkei und Teilen des Balkans brennt die Sonne mit bis zu 34 Grad.

Doch der Glutofen wandert weiter. In den kommenden Tagen verlagert sich der Hitzeschwerpunkt: Süditalien, Griechenland, die Türkei und der südliche Balkan steuern bis Mitte nächster Woche auf neue Hitzerekorde zu. Über 40 Grad sind dann in diesen Regionen keine Ausnahme mehr. Spanien wird zwar weiterhin sommerlich warm bleiben, die ganz großen Hitzepeaks schwächen sich dort jedoch ab.

  • Alpenraum (Schweiz/Österreich):
    Am Samstag Gewitter aus der Schweiz, Österreich bleibt noch sonniger.
    Sonntag freundlich, nur vereinzelt Schauer.
    Wochenbeginn: Unbeständig mit teils kräftigen Gewittern aus Westen.
    Temperaturen: Samstag bis 28 Grad, Sonntag über 30 Grad – danach kühler.
  • Spanien, Portugal, Südfrankreich, Balearen, Korsika:
    Überwiegend sonnig am westlichen Mittelmeer.
    Im Norden (Nordspanien, Nordportugal, Riviera): Wolkiger mit örtlich kräftigen Schauern und Gewittern.
    Mitunter windig.
    Temperaturen: Atlantikküste um 23 Grad, sonst 28–41 Grad. Höchstwerte in Andalusien.
  • Italien:
    Meist sonnig, aber Gefahr von schweren Gewittern am Alpenrand und zur nördlichen Adria.
    Lokal auch Unwetter möglich.
    Temperaturen: 28–36 Grad, im Süden kommende Woche teils noch heißer.
  • Nordfrankreich:
    Ab dem Wochenende wieder wechselhafter mit kräftigen Gewittern und Sturmböen.
    Zwischendurch freundliche Abschnitte.
    Temperaturen um 24 Grad.
  • Griechenland:
    Freitag bis Sonntag stellenweise Schauer auf dem Festland.
    Ab Montag meist trocken, Temperaturen 32–36 Grad.
    Ab Dienstag örtlich 40 Grad möglich.
  • Türkei:
    Einzelne Schauer, vor allem an der Schwarzmeerküste.
    Temperaturen 32–36 Grad, ab Montag vereinzelt 40 Grad.
  • Balkan:
    Freitag teils heftige Gewitter, die Richtung Ukraine abziehen.
    Neue Woche startet ruhiger, einzelne Schauer möglich.
    Samstag kühler mit bis zu 28 Grad, ab Montag wieder zunehmend heiß.
    Dienstag sind in Serbien bis zu 40 Grad möglich.

Nordwesten unter Strom: Unwetter über Großbritannien

Während der Süden schwitzt, steht der Nordwesten Europas wettertechnisch Kopf. Das britische Met Office warnt für Freitag (18. Juli) und Samstag (19. Juli) flächendeckend vor schweren Gewittern. Gelbe Wetterwarnungen gelten für London, den Südosten Englands, die Midlands und Nordengland.

Was droht konkret?

  • Lokale Gewitter mit Starkregen bis zu 90 mm in wenigen Stunden
  • Blitzschläge, Hagel, Sturmböen
  • Sturzflutgefahr, Überflutungen, Verkehrschaos, Stromausfälle

Die Gewitterzellen ziehen nur langsam – das erhöht die Gefahr von anhaltendem Starkregen auf kleinem Raum. Auch Sonntag und Montag bleibt es unbeständig, teils gewittrig. Erst ab Dienstag wird es wohl ruhiger, aber nicht stabil.

Skandinavien im Ausnahmezustand

Und dann ist da noch Skandinavien, das aktuell eine ganz eigene Hitzegeschichte schreibt: In Norwegen droht ein neuer Temperaturrekord, Waldbrandgefahr und sogar Bergstürze durch die ungewöhnliche Hitze. Auch in Schweden und Finnland steigen die Temperaturen deutlich über das Normalmaß.

(avo)