Stimmungsknick zum Advent

1. Advent zwischen Glatteis, Sturm, Grau und einem Hauch Hoffnung

von Amelie von Kruedener

Das erste Adventswochenende kommt mit einem chaotischen Wettermix daher. In den eigenen vier Wänden zu bleiben, ist daher keine schlechte Option.
Das erste Adventswochenende kommt mit einem chaotischen Wettermix daher. In den eigenen vier Wänden zu bleiben, ist daher keine schlechte Option.

Ein Wetter, das so tut, als wollte es alle Jahreszeiten einmal durchprobieren – das steht zum 1. Advent an. Zwischen milden Westwinden, frostigen Ostlagen und heiklem Regen-Frost-Mix wird das Wochenende erstaunlich abwechslungsreich. Wer’s ruhig mag, bekommt ruhiges Hochdruckwetter. Wer Action sucht, bekommt Sturm, Regen und punktuell Glatteis. Nur romantischen Adventsschnee liefert das Ganze eher als Randnotiz.

Kalt, mild, alles gleichzeitig

Der Freitag bringt den ersten großen Kontrast. Während am Niederrhein und im Nordwesten dank Warmluft von Tief Yonatan 8 bis 10 Grad drin sind, bleibt es im Südosten teilweise bei 0 Grad und darunter. Dort hält sich zäher Hochnebel oder Frostluft, die keinen Zentimeter weichen will.

Gleichzeitig arbeitet sich Yonatan mit seiner Warmfront immer weiter nach Osten vor – und genau an dieser Grenze wird es brenzlig: Wo Regen auf ausgekühlte Böden trifft, droht Glatteis. Besonders Franken, die westlichen Mittelgebirge und später der Südosten sind Kandidaten für rutschige Überraschungen.

Die Temperaturen am Freitag haben enorme Spannweiten.
Die Temperaturen am Freitag haben enorme Spannweiten.

Im Nordwesten frischt der Wind spürbar auf, an den Küsten gibt’s Böen. Verantwortlich hierfür ist Sturmtief Yonatan, das gerade über Schottland Orkanböen über 150 km/h produziert. Der Süden bleibt vergleichsweise entspannt: schwacher Wind, viel Ruhe, hier und da Sonne.

Dann wird es Glatteis-heikel

Die Nacht zu Samstag wird dann zur Wetterdrehscheibe. Der Regen aus dem Westen macht sich auf den Weg in die kalten Regionen im Südosten – eine denkbar ungünstige Kombination. Gefrierender Regen ist möglich - Unwettergefahr! Nordwestdeutschland erwischt derweil die milde Luft, dort bleibt’s frostfrei.

Eine gefährliche Blitzeis-Lage zeichnet sich zwischen Freitag und Samstag ab
Eine gefährliche Blitzeis-Lage zeichnet sich zwischen Freitag und Samstag ab

Ein Samstag irgendwo zwischen „geht so“ und „geht schon“

Der Samstag selbst wirkt wie ein typischer Übergangstag: Im Osten und Südosten zieht der gefährliche Mix aus Regen und Glätte ab, im Norden fallen ein paar Schauer, sonst bleibt es ruhig. Die Temperaturspanne ist beachtlich – von knapp über 0 Grad im Südosten bis knapp 10 Grad am Rhein.

Schmuddelsonntag mit kleinen Lichtblicken

Der 1. Advent bringt dem Westen und der Mitte neue Regenwolken, die sich langsam ostwärts schieben. Im Südosten und Osten bleibt es lange trocken, aber nicht unbedingt freundlich. Wer Schnee sucht, muss weit hoch in die Berge. Dazu frischt im Nordwesten der Südwestwind stark auf und erinnert daran, dass Tiefdruckgebiete keine Wochenendpause machen. Der Rest bleibt windtechnisch entspannt.

Am Ende stehen für fast alle 5 bis 10 Grad auf dem Thermometer, in Ostbayern auch nur rund 1 Grad. Also kein Winterwunderland – eher das klassische Ende-November-Mischmasch. Immerhin: Wenn draußen Schmuddelwetter regiert, schlagen drinnen Plätzchenduft, Lichterglanz und die erste Adventskerze sowieso jede Wetterlage.

Passt also doch – nur eben anders, als gedacht.

Verwendete Quellen: wetter.de