Weltwetter dreht völlig durch

Orkan-Alarm! Regenflut! Tropensturm!

Auf diesem von der NOAA veröffentlichten Satellitenbild bildet sich der Tropensturm Barbara vor der Südwestküste Mexikos.
Auf diesem von der NOAA veröffentlichten Satellitenbild bildet sich der Tropensturm Barbara vor der Südwestküste Mexikos.

Während in Deutschland Tief Veit für windiges Schmuddelwetter sorgt, brodelt es andernorts gewaltig: Tropensturm Barbara, massive Regenmassen in Mittelamerika und ein mögliches Sturmtief bei den Philippinen bringen ganze Regionen an die Belastungsgrenze. Der ExtremWetterIndex (EWI) schlägt Alarm – und die nächsten Tage könnten turbulent werden.

Sturmtief Veit bringt den April in den Juni

Zwischen einem Atlantikhoch und Tief Veit schiebt sich kühle, feuchte Luft nach Mitteleuropa. Ergebnis: Dauerhafte Schauer, einzelne Gewitter und teils stürmische Böen – ganz nach Aprilart. Währenddessen richtet sich der meteorologische Blick aber schon deutlich weiter in die Ferne.

Mexiko: Tropensturm Barbara wütet auf See

Der tropische Wirbelsturm Barbara tobt derzeit über dem Ostpazifik. Zwar trifft das Zentrum nicht direkt auf Land, doch die Auswirkungen spüren vor allem die mexikanische Westküste: Bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter in nur 24 Stunden, lokale Regenmengen im Zentrum des Sturms zwischen 200 und 600 Litern in 72 Stunden. Dazu gesellen sich stürmische Böen bis 150 km/h. Wellenhöhen und Überschwemmungsgefahr inklusive.

Doch Barbara ist nur der Anfang: Weitere tropische Tiefs sind im Entstehen – besonders kritisch ab Freitag in Panama und Costa Rica, wo erneut bis zu 300 Liter Regen pro Quadratmeter fallen könnten. Eine Belastungsprobe für ohnehin sensible Regionen mit schwacher Infrastruktur.

Philippinen: Tropischer Starkregen im Anmarsch

Noch brisanter: Der Blick nach Südostasien. Ein sich entwickelndes tropisches Tief bringt den Norden und Westen der Philippinen unter Wasser. Zwischen Montag und Mittwoch drohen 100 bis 250 Liter pro Quadratmeter, lokal sogar bis 400 Liter – Werte, die einem 20-jährigen Extremereignis entsprechen.

Gleichzeitig erreicht der Wind in Küstennähe und Hochlagen bis zu 110 Stundenkilometer, auf dem Südchinesischen Meer sogar 150 km/h. Die Zugbahn des Tiefs deutet auf eine weitere Verlagerung der Unwetterzelle Richtung Hainan und Südchina hin – mit Windspitzen, die dort am Freitag erwartet werden.

Globale Wetterwarnung bereits scharf geschaltet

Der Global Weekly Scan der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat die Entwicklungen bereits seit Donnerstag im Blick. Die Indikatoren stehen auf Rot – und Meteorologen weltweit verfolgen das Geschehen mit Hochspannung. Besonders gefährlich: Die Kombination aus Regenmengen, Windspitzen und möglichen Erdrutschen in bevölkerungsreichen oder schwer zugänglichen Regionen.

Wenn Extrem normal wird

Ob Tropensturm im Pazifik, Monsunregen in Asien oder Schauer-Gewitter-Tango über Deutschland – das Wetter der Gegenwart kennt keine Pausen. Besonders in Zeiten des Klimawandels geraten regionale Extreme immer häufiger in den Fokus internationaler Frühwarnsysteme. Und genau das zeigt sich gerade jetzt – rund um den Globus.

(avo mit dwd)