Europa Wetter-Trend
Orkanböen und 200 Liter Regen: Unwettergefahr in Europas Urlaubsregionen

Während Deutschland wettertechnisch bald in den Tiefschlaf zu fallen scheint, ist und bleibt das Wetter ringsherum wild. Dabei drohen Sturm- bis Orkanböen, große Regen- aber auch Schneemengen. Wir blicken auf das aktuelle Wetter in Europa und den Trend der nächsten zwei Wochen.
Sturm- bis Orkanböen am Atlantik und Mittelmeer
Ex-Hurrikan Melissa hat Europa erreicht und sich am Dienstagmorgen zu einem großen System aus mehreren Tiefs entwickelt. Von Madeira über Portugal und Spanien, Frankreich und die Britischen Inseln bis nach Skandinavien reicht der Einfluss. Häufig ist es dabei sehr windig bis stürmisch. Im Nordwesten von Spanien und Teilen Portugals drohen sogar schwere Sturm- bis Orkanböen. Am Mittwoch wird es auch in Frankreich windiger mit Sturm bis Orkan im südlichen Bergland.

Im Süden dieses langgestreckten Tiefdruckbereiches, spaltet sich ein Tief ab, das in Richtung Mittelmeer nach Osten zieht. Am Donnerstag drohen damit am westlichen Mittelmeer Sturmböen. Je nach Entwicklung könnte es auch auf Mallorca ziemlich ungemütlich werden. Nach einer kurzen Beruhigung am Freitag, scheint das Tief zum Wochenende über dem Mittelmeer neue Kraft zu gewinnen und in Richtung Süditalien, nächste Woche Richtung Griechenland zu ziehen.
Um 200 Liter? Heftige Regenfälle möglich!
Das Mittelmeer wird damit gleich von zwei wetterintensiven Tiefs beeinflusst. Denn aktuell dreht sich über Griechenland noch ein altes Tiefs, das von Dienstag bis Donnerstag durchaus um 50 Liter, vielleicht örtlich um 100 Liter Regen bringen kann. Genauere Aussagen lassen sich aus den Wettermodellen derzeit leider nicht schlussfolgern. Regionen wie Thessaloniki, Athen und Kreta liegen mit in der Gefahrenzone.

Zeitgleich arbeitet sich von Portugal her das neue Tief voran. Dort wird es besonders am Mittwoch und Donnerstag kräftige Regengüsse mit zig Litern geben können. Von Donnerstag bis Samstag erstreckt sich der Schwerpunkt quer über das westliche Mittelmeer von Südfrankreich bis Sizilien. Örtlich sind über 100 Liter drin, besonders in Südfrankreich zwischen Marseille und Toulouse und auf Korsika. Einzelne Modelle berechnen sogar um 200 Liter. Dann würde die Unwetter- und Überflutungsgefahr massiv steigen.

Zum Wochenwechsel rutscht der Schwerpunkt über Süditalien zum südlichen Balkan. Griechenland wäre eventuell auch wieder mit dabei und hätte demnach nur eine kurze Pause. Die größten Regenmengen werden derzeit von der Nordwestküste Griechenlands bis nach Albanien berechnet – grob zwischen 100 und 200 Litern. Auch das reicht im schlimmsten Fall für Überflutungen.
Trend: Wetterstillstand in Deutschland, Unwettergefahr ringsherum
Blickt man auf die Niederschlagssummen der nächsten zwei Wochen, fällt gleichzeitig ein Regen-Loch über Deutschland auf. Zum wiederholten Male beweist ein Hoch über Mitteleuropa Sitzfleisch und lenkt alle Tiefs und die zugehörigen Regen- und Schneefälle um uns herum.
Damit rutschen wir wettertechnisch bald in ein neblig-graues, kühles November-Koma. Ringsherum geht aber wiederholt die Post ab. Das gilt auch für den Norden Europas. Wer demnächst schon im Winter- oder Polarlichturlaub in Norwegen unterwegs ist, sollte sich nicht nur auf Sturmböen einstellen. In der Südhälfte Norwegens gibt es immer wieder kräftigen Regenfälle, in der Nordhälfte wohl auch regelrechte Schneestürme. Zu Monatsmitte liegen nördlich von Mo i Rana wohl regelrechte Schneemassen. Die letzte Woche gab mit rund 30 Zentimeter Schnee in Tromsø in nur einer Nacht schon einen Vorgeschmack. Ob von dort bald der Winter zu uns kommt?

Verwendete Quellen: wetter.de arbeitet mit eigenen Recherchen, Analysen, Prognosen sowie Einschätzungen unserer Meteorologen.