Wilde Temperaturen!
Rekord-Wärme durch Ex-Hurrikan Melissa?

Der ehemalige Hurrikan Melissa sorgt in Europa für Orkanböen und Unwettergefahr, schiebt aber auch massiv Wärme nach Deutschland, die Rekorde ins Wanken bringt. Kurz darauf könnte aber auch Dauerfrost drohen.
Ex-Hurrikan bringt Sturm, Unwettergefahr und Warmluft
Wie zuletzt berichtet, hat der Ex-Hurrikan Melissa Europa erreicht und lässt auch Deutschland nicht in Ruhe. Während die Atlantikstaaten von Portugal über die Britischen Inseln bis Norwegen mit sehr rauem, stürmischem Wetter, teils sogar mit Unwettern rechnen müssen, wirkt sich das Sturmtief bei uns eher indirekt aus.
Ex-Melissa bleibt nämlich erst einmal draußen über dem Nordatlantik. Selbst die fronten des sich aufplusternden Tiefdruck-Komplexes schaffen es kaum bis zu uns. Eher liegen wir in einer Südwestströmung, die von der Iberischen Halbinsel Wärme bis zu uns nach Mitteleuropa bringt – und was für Wärme!

Temperatur-Rekordjagd in Deutschland
Die Wärme im Südwesten Europas ist durchaus noch anständig. Zum Wochenwechsel gab es dort Spitzenwerte um 28 Grad, verbreitet über 20 Grad. Ganz so warm wird es bei uns dann zwar nicht mehr, aber wir müssen bedenken, dass wir mittlerweile im November stecken und unsere Rekorde ganz woanders liegen.
Dennoch: Genau diesen Rekorden nähern wir uns regional an. Dabei stehen die Regionen am Nord- bis Nordostrand der Gebirge eine Rolle. Hier kann Wind die zu dieser Jahreszeit übliche Kaltluftschicht in tiefen Lagen wegpusten. Dazu kommen Föhn-Effekte. Besonders von Nordrhein-Westfalen über Süd-Niedersachsen bis nach Sachsen-Anhalt können am Mittwoch Spitzen um 18, 19 oder örtlich sogar um 20 Grad erreicht werden.
Am Donnerstag schläft der Wind etwas ein, aber im Westen könnte es örtlich nochmal ähnliche Werte geben. Vergleicht man mit den bisherigen November-Rekorden für diese Regionen, dann liegen diese bei Werten um 20 Grad. Tagesrekorde für den 5. oder 6. November liegen oft darunter. Diese sollten also häufiger fallen. Der Deutschlandrekord für den gesamten Monat liegt übrigens bei 25,9 Grad durch Föhn in Rosenheim am Alpenrand. Das schaffen wir diesmal nicht, weil dort der kräftige Föhn fehlt.

Auf Höhenflug folgt Absturz mit Dauerfrost-Gefahr
Gerade die höhen Lagen bekommen auch im Südosten Deutschlands sehr milde Luft mit 15 Gradc und mehr ab. In den Niederungen wie an der Donau werden wir aber teils nur 5 bis 10 Grad bekommen. Hier halten sich nach kalten, teils frostigen Nächten Nebel- und Hochnebel. Ohne Sonne und Wind bleibt es dann tagsüber kalt.
Ab Donnerstag lässt der Wind nach, aber auch der Ex-Hurrikan verliert seinen Einfluss und die Wärme in höheren Schichten verabschiedet sich. Die Luftmasse kühlt bis zum Wochenwechsel gut 10 Grad ab. Sollte das Wetter bis dahin ruhig bleiben, wird es schon am Wochenende im Südosten nachts oft Frost und auch tagsüber nur wenig über 0 Grad geben. Örtlich könnte es sogar Dauerfrost geben. Die genaue Entwicklung ist aber noch unklar. Es gibt auch deutlich mildere Varianten.

Verwendete Quellen: wetter.de arbeitet mit eigenen Recherchen, Analysen, Prognosen sowie Einschätzungen unserer Meteorologen.