Starkregen, Gewitter, Schlammlawinen
Süden mit extremem Regen – wo es jetzt gefährlich wird

Teils über 40 Liter Regen am Donnerstag waren nur der Anfang: In den kommenden Tagen drohen im Süden Deutschlands und im Alpenraum massive Regenmengen, Gewitter – und Hochwasser.
Jetzt wird’s brenzlig – Dauerregen rollt an die Alpen
Nach den ersten Starkregenfällen am gestrigen Donnerstag mit mehr als 40 Litern pro Quadratmeter in Radolfzell und knapp 30 Litern binnen einer Stunde in Wabern spitzt sich die Wetterlage zu. Tief Karlheinz mit Kern über Norditalien und ein nachfolgendes Tief auf gleicher Zugbahn steuern am Wochenende und zu Beginn der neuen Woche feuchte Luftmassen direkt gegen die Alpen.
Die Folge: Dauerregen, eingelagerte Gewitter und enorme Wassermengen. Im gesamten Alpenraum – auch in Südbayern – können sich bis einschließlich Montag gebietsweise 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter aufsummieren.
Vor allem vom Allgäu über das Alpenvorland bis in den bayrischen Wald drohen dabei am Samstag wiederholte Starkregenereignisse, sodass es besonders in den nördlichen Staulagen zu Überschwemmungen, Hochwasser an kleineren Flüssen, Murenabgänge, Schlammlawinen und Erdrutschen kommen kann. Schwerpunkte werden dabei wohl Vorarlberg und das Allgäu sein, wo lokale Regenmengen von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter bis Samstagabend bzw. Sonntagnacht prognostiziert werden. Diese Maximalprognosen werden von den globalen Wettermodellen allerdings nicht gedeckt..

Samstag: Dauerregen in Alpennähe, Gewitter im Süden
Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt am Samstag südlich der Donau. So wird auch der Pegel der Donau durch ihre Zuflüsse deutlich steigen. Vor allem in Alpennähe regnet es teils anhaltend und gewittrig verstärkt – ein Dauerregenereignis mit hohem Schadenpotenzial. Auch in der Südosthälfte drohen kräftige Gewitter mit Starkregen, lokal unwetterartig. Im Norden und Westen bleibt es meist trocken mit freundlichen Abschnitten. Die Temperaturen erreichen zwischen 20 und 27 Grad, bei Regen im Süden teils nur um 18 Grad.
Sonntag: Schauerwelle aus Westen – Süden weiter unter Wasser
Am Sonntag überquert ein Regenband das Land von West nach Ost. Besonders im Süden drohen erneut kräftige Schauer und Gewitter. Vielerorts bleibt es wechselhaft mit kurzen sonnigen Phasen – vor allem in der Lausitz und an den Küsten. Die Temperaturen liegen bei 18 Grad im Allgäu und bis 25 Grad im Osten.
Montag: Regen ohne Pause – Hochwassergefahr steigt
Auch am Montag regnet es südlich der Donau weiter. Besonders im Bereich der Alpen hält der Regen mit Gewittereinlagen an. Die Pegel kleinerer Flüsse können stark ansteigen, in den Voralpen sind Murenabgänge möglich. Die Donau bekommt durch ihre Nebenflüsse reichlich Nachschub. Im Norden zeigt sich das Wetter ruhiger mit längeren trockenen Phasen. Die Höchstwerte liegen zwischen 16 Grad an den Alpen und 23 Grad im Nordosten.
Zelten bei Regen: Mit diesen fünf Tipps bleibt ihr trocken
Der Süden steht vor einem kritischen Wetterwochenende. Dauerregen, Starkgewitter und enorme Wassermengen sorgen für Hochwassergefahr und mögliche Erdrutsche. Wer in betroffenen Regionen unterwegs ist, sollte Wetterwarnungen ernst nehmen und lokale Entwicklungen eng verfolgen. Noch besteht auch die berechtigte Hoffnung, dass alles glimpflich von statten geht, und die sehr hohen Regenmengen vor allem im Allgäu erstmal nicht zusammenkommen.