Unwetterserie im Mittelmeerraum
Calvin treibt die Gewitter nach Italien und Nordafrika
Nach den Regenmassen an der Côte d’Azur verlagert sich der Schwerpunkt der Unwetter nach Norditalien, Korsika, Sardinien und bis nach Nordafrika. Lokal drohen binnen kurzer Zeit 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter, dazu Hagel, Sturmböen und vereinzelt Tornados.
Höhentief schiebt Feuchte ins westliche Mittelmeer
Am Mittelmeer stellt sich erneut eine Unwetterlage ein. Ein abgeschnittenes Höhentief über Frankreich lenkt feuchte Meeresluft in den westlichen Mittelmeerraum. Ein blockierendes Hoch über Ostmitteleuropa stabilisiert die Luft weiter östlich, während sich über dem Mittelmeer tiefe Feuchte ansammelt – der ideale Nährboden für heftige Gewitter. Kleine Störungen im Höhenwind lösen immer wieder neue Gewitter entlang von Küsten und Gebirgen aus. Einschätzungen mehrerer Wetterdienste, darunter Estofex, stützen dieses Szenario.

Sommerabschied in Deutschland: Herbstanfang bringt kühle Luft und Regen
Südfrankreich im Rückblick
Im Großraum Marseille fielen durch Tief Calvin gebietsweise 100 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter, über dem Wasser an der Côte d’Azur sogar bis zu 175 Liter. Die Lage entspannt sich dort, doch die Unwetterzellen ziehen ost- und südwärts weiter.
Absturz in den Herbst - Nachts droht schon Bodenfrost
Italien und Mittelmeerinseln besonders gefährdet
Entlang der westitalienischen Küsten sowie auf Korsika und Sardinien können Gewitter immer wieder über denselben Orten niedergehen. Dort drohen innerhalb kurzer Zeit enorme Regenmengen von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter. Auch Hagel, heftige Sturmböen und sogar vereinzelte Tornados sind möglich. Ähnlich angespannt ist die Lage im Norden Italiens zwischen Lombardei und Piemont, wo sich Gewitter ebenfalls festsetzen können. Die Folge wären Sturzfluten, wenn große Regenmengen in kurzer Zeit zusammenkommen.
Nordafrika unter Gewittergefahr
Auch über Nordalgerien und Tunesien ziehen starke Gewitter auf. Dabei können Hagelkörner groß wie Tischtennisbälle entstehen und heftige Sturmböen auftreten. Wenn sich mehrere Gewitter zusammenschließen, kommt es zusätzlich zu sintflutartigem Regen – mit der Gefahr von Überflutungen in Küstenstädten.
Regen auch im Süden Deutschlands
Der Süden Deutschlands bleibt am Rand der Tiefdruckzone von Frankreich über Italien bis nach Tschechien. Viele Wolken und zeitweise Regen sind die Folge. Der Regenschwerpunkt liegt im Südwesten und die höchsten Mengen treten am Mittwoch auf.
Vom Saarland über das südliche Rheinland-Pfalz bis in große Teile Baden-Württembergs können bis Donnerstag zusätzlich zu dem bereits gefallenen Regen gebietsweise 50 bis 120 Liter pro Quadratmeter hinzukommen.