Auch Superzellen möglich!
Schwere Unwetterlage in Teilen Deutschlands

Ein gefährlicher Luftmassen-Mix hat sich über dem Süden und Südosten unseres Landes entwickelt. Einerseits Sommerwärme mit Spitzen bis 30 Grad, andererseits kühle Luft aus dem Norden, die durch Tief Tim ins Spiel gebracht wird.
Die Ausgangslage: Schwüle Wärme, reichlich Energie und Dynamik
Über dem Süden und dem Südosten Deutschlands sowie den Alpen wabert zunehmend schwüle und warme bis heiße Sommerluft. Gleichzeitig rauscht die Wetterfont von Sturmtief Tim mit kühlerer Atlantikluft heran. Eine Gemengelage, die zudem mit viel Dynamik daherkommt und ein dementsprechend großes bis sehr großes Unwetterpotenzial hat. Das zeigen uns schon die Höchstwerte, die zwischen 18 und 24 Grad im eher entspannten Westen und Nordwesten und bis um die 30 Grad im unwetterwilligen Süden und Südosten liegen.
Welche Regionen sind jetzt konkret betroffen?
Die größte Unwettergefahr droht besonders in Bayern. Aber auch von Baden-Württemberg bis in den Mittelgebirgsraum und bis nach Thüringen, Sachsen und Brandenburg kann es zu teilweise heftigen Gewittern und Unwettern kommen.
Dabei ist davon auszugehen, dass sich die Lage vor allem vom teilweise verregneten Südwesten und aus der Schweiz heraus zuspitzt. Hier können sich ausgeprägte Gewittercluster bis hin zu sogenannten Superzellen entwickeln. Das sind organisierte Gewitterformen, die neben hohen Blitzraten auch Starkregen mit bis zu um die 50 Liter je Quadratmeter binnen kurzer Zeit bringen können.
Womit müssen die betroffenen Regionen sonst noch rechnen?
Der Starkregen kann mitunter für einen ganzen Monatsniederschlag binnen kurzer Zeit reichen. Das ist für die Entwässerung und die Kanalisation in der Regel zu viel, sodass Überflutungen drohen. Zudem zeigen die Wettercomputer die Möglichkeit von mittlerem bis großem Hagel. Selbst Hagelkorngrößen von bis zu 10 Zentimeter sind denkbar!
Darüber hinaus besteht das Potenzial für schwere Sturm- bis hin zu Orkanböen bis um die 140 km/h mit erheblichem Schadenspotenzial. Selbst einzelne Tornados sind im Umfeld der Schwergewitter nicht auszuschließen.
Kurzum: Das Gefahrenpotenzial dieser Lage ist besonders von den Alpen und dem Bodenseeraum bis herüber an den Bayrischen Wald und herauf bis in den östlichen Mittelgebirgsraum groß bis sehr groß.
Im Video: Meteorologe Paul Heger zur aktuellen Entwicklung
Die Unwetterlage im Überblick
- Eine explosive Lage hat sich vor allem im Süden und Südosten unseres Landes entwickelt.
- Die größte Gefahr besteht besonders über Bayern.
- Mögliche Entwicklung von Gewitterclustern und Superzellen, die hohe Blitzraten und Starkregen bringen können.
- Wassermassen können für einen ganzen Monatsniederschlag binnen kurzer Zeit bringen, was die
- Entwässerung überlasten kann.
- Gefahr von mittlerem bis großem Hagel, mit Hagelkorngrößen von bis zu 10 cm.
- Potenzial für schwere Sturm- bis hin zu Orkanböen bis zu 140 km/h.
- Möglichkeit von einzelnen Tornados im Umfeld der Gewitter.