Tief sorgt für Chaos
Tornadogefahr am Mittelmeer – das steckt hinter dem Wetter-Treiben in Europa

Ein namenloses Tief fegt quer durch Südeuropa und bringt nicht nur Schauer, sondern auch richtig Krawall am Himmel. Hagel, Sturm, Gewitter – und sogar Tornados? Die Wetterlage hat es in sich.
Gewitterwalze über Südeuropa
Ausgangspunkt für die Unruhe über Regionen im Süden Europas ist ein Tief, das sich von Südfrankreich Richtung Alpen schiebt. Doch was harmlos klingt, sorgt für ordentlich Unruhe. In Frankreich, Norditalien, der Schweiz und dem Südosten Österreichs bilden sich kräftige Gewitter.
Das sieht auch wetter.de-Meteorologe Paul Heger so: „Ein Tief zieht von Südfrankreich heute nach Norditalien und in die Schweiz sowie den Südosten Österreichs und wird für Schauer und Gewitter mit Starkregengefahr sorgen. Auch großer Hagel und schwere Sturmböen dürften mal dabei sein. Zudem ist das Tornadorisiko erhöht.“ Besonders heikel: Die Unwetter könnten punktuell richtig heftig ausfallen – und das in dicht besiedelten Regionen.
Unwetter in Südeuropa: Es drohen heftige Gewitter mit Hagel und Tornados
Tornados nicht ausgeschlossen
Die europäischen Unwetterexperten von Estofex haben für Mittwoch gleich mehrere Regionen auf der Karte rot markiert. Rund um die südliche Adria bis in den Balkan hinein gilt Warnstufe 1. Vor allem in Teilen von Albanien, Nordgriechenland und Nordmazedonien drohen schwere Gewitter mit Hagel, Sturm und heftigem Regen.
Auf dem Meer und an den Küsten der Adria ist sogar ein Tornado nicht ausgeschlossen – wenn auch nur vereinzelt. Entscheidend ist, wie stark sich die Luftmassen am Boden durchmischen. Es könnten sogar Superzellen entstehen.
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Der Süden Europas kommt nicht zur Ruhe
Die Wetterlage ist Teil eines größeren Chaos-Spiels über Europa. Ein blockierendes Hoch bei Island klemmt die Wetterküche fest, während mehrere kleinere Tiefs wie auf einer Achterbahn quer über den Kontinent ziehen – eines davon eben aktuell von Frankreich bis tief in den Balkan.
Überall dort, wo feuchte Luft auf Gebirge oder instabile Luftmassen trifft, kann es krachen. Mal nur kurz, mal heftig. Besonders in den Dinarischen Alpen drohen am Dienstag heftige Gewitter – später auch weiter östlich.
Am Mittwoch weiter Richtung Balkan
Das Tief rutscht am Mittwoch weiter nach Südosten. Zwar nimmt die Kraft etwas ab, doch das Unwetterrisiko bleibt. Einige Wettermodelle deuten das bereits an, dass es heftig werden könnte. Lokale Gewitterlinien bilden sich demnach und erhöhen die Gefahr von Unwettern mit großem Hagel, Sturmböen und Starkregen. Besonders betroffen sind dann vor allem der Osten Albaniens, Nordgriechenland und Nordmazedonien. Auch die Gefahr schwerer Sturmböen ist dort erhöht.