Permafrost: Der gefrorene Boden der Arktis

Wetterlexikon: Permafrost

Tiefgefroren seit Tausenden Jahren, jetzt bröckelt er: Der Permafrost taut – mit drastischen Folgen für unser Klima und unsere Umwelt.
Tiefgefroren seit Tausenden Jahren, jetzt bröckelt er: Der Permafrost taut – mit drastischen Folgen für unser Klima und unsere Umwelt.

Permafrost ist eine Art von Boden, der dauerhaft gefroren ist, oft bis zu mehreren Hundert Metern tief. Er besteht aus einer Mischung aus Eis, Wasser und Bodenpartikeln und kommt in extrem kalten Regionen vor, hauptsächlich in der Arktis und Subarktis.

Verbreitung von Permafrost: Permafrost ist in der Arktis und Subarktis weit verbreitet und bedeckt etwa ein Viertel der Landfläche der Nordhalbkugel. In einigen Regionen, wie Sibirien und Alaska, erstreckt sich der Permafrost über große Gebiete.

Die Bedeutung des Permafrosts für unser Klima: Permafrost spielt eine entscheidende Rolle im globalen Klimasystem. Er speichert große Mengen an organischem Material und Methan, die seit Tausenden von Jahren konserviert sind. Wenn der Permafrost auftaut, werden diese organischen Substanzen freigesetzt und können in die Atmosphäre gelangen.

Der aktuelle Zustand des Permafrosts: Der Permafrost ist derzeit aufgrund des Klimawandels gefährdet. Die Temperaturen in der Arktis steigen schneller als im globalen Durchschnitt, was zum Auftauen des Permafrosts führt. Dies kann schwerwiegende Auswirkungen haben, einschließlich des Freisetzung von Treibhausgasen wie Methan und Kohlendioxid.

Gefahren für den Permafrost: Menschliche Aktivitäten wie Bergbau, Straßenbau und die Nutzung von Permafrostgebieten für Siedlungen können den Permafrost weiter gefährden. Auch das Abschmelzen des Meereises in der Arktis führt zu wärmeren Temperaturen und hat Einfluss auf den Permafrost.

Was passiert, wenn der Permafrost auftaut? Das Auftauen des Permafrosts hat weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima.

Freisetzung von Treibhausgasen: Im Permafrost sind große Mengen an organischen Materialien wie Pflanzenreste und Tierkadaver eingeschlossen. Wenn der Permafrost auftaut, beginnt die Zersetzung dieser Materialien, wodurch Treibhausgase wie Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2) freigesetzt werden. Diese Gase verstärken den Treibhauseffekt und tragen zur globalen Erwärmung bei.

Bodenveränderungen: Das Auftauen des Permafrosts verändert die Bodenstruktur und -stabilität. Dies kann zu Bodenrutschen, Erosion und Bodenabsenkungen führen, die wiederum Gebäude, Straßen und Infrastruktur gefährden.

Veränderungen in der Tierwelt: Der Lebensraum vieler arktischer Tierarten hängt vom Permafrost ab. Wenn dieser auftaut, kann dies die Lebensbedingungen für Tiere beeinträchtigen, da ihre gewohnten Lebensräume sich verändern.

Veränderungen in der Vegetation: Das Auftauen des Permafrosts kann die Vegetation beeinflussen, indem es das Wachstum von Bäumen und Pflanzen fördert. Dies kann zu Veränderungen in der Artenzusammensetzung führen und Ökosysteme beeinflussen.

Veränderungen im Wasserkreislauf: Permafrost spielt eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf, da er als Wasserspeicher dient. Das Auftauen des Permafrosts kann den Fluss von Wasser in Flüssen und Seen verändern und Auswirkungen auf die Wasserversorgung haben.

Freisetzung von Krankheitserregern: In gefrorenem Boden können auch Mikroorganismen und Krankheitserreger über lange Zeiträume hinweg überleben. Das Auftauen des Permafrosts kann potenziell gefährliche Mikroorganismen freisetzen.

Klimawandelverstärkung: Die Freisetzung von Treibhausgasen aus dem Permafrost verstärkt den Klimawandel, was zu weiteren Temperaturanstiegen und Klimaveränderungen führt.

(avo)