Überraschung am Gate

Blindbooking: Urlaub mit Nervenkitzel-Garantie

von Amelie von Kruedener

Abheben ins Ungewisse – beim Blindbooking zeigt erst die Bordkarte, wohin es geht.
Abheben ins Ungewisse – beim Blindbooking zeigt erst die Bordkarte, wohin es geht.

Wer den Reiz des Ungewissen sucht, liegt mit Blindbooking genau richtig: Erst am Flughafen verrät die Bordkarte, wo es hingeht.

Koffer packen ohne Ziel – und trotzdem voll ins Schwarze treffen?

Genau das verspricht das Konzept des Blindbookings. Hier bucht man einen Flug oder eine Reise, ohne zu wissen, wohin es geht. Erst Stunden oder Minuten vor Abflug kommt die Auflösung – und mit ihr der Adrenalinrausch. Der Trend boomt nicht erst seit gestern, sondern zieht seit Jahren Reiselustige an, die sich vom klassischen Urlaubstrott verabschieden wollen.

Wie funktioniert Blindbooking?

Der Ablauf ist denkbar einfach: Ein paar Wunschkriterien wie Reisedatum, Abflughafen und vielleicht auch eine grobe Richtung wie Strand oder Citytrip, lassen sich meist angeben. Einige Anbieter schließen auf Wunsch bestimmte Destinationen aus – zum Beispiel, wenn man in Rom schon fünf Mal war oder partout nicht nach London will. Danach heißt es: abwarten, was der Algorithmus ausspuckt. Oder besser gesagt: wohin der nächste Flieger startet.

Warum liegt Blindbooking im Trend?

Weil es perfekt zum Zeitgeist passt. Planen war gestern – erleben ist heute. Wer im Alltag ohnehin durchgetaktet ist, schätzt die spontane Auszeit ohne ewiges Vergleichen, Buchen, Stornieren. Blindbooking ist der Kurzurlaub für alle, die Entscheidungen lieber aus der Hand geben. Und sich überraschen lassen. Gerade junge Leute zwischen 20 und 35 lieben das Konzept – aber auch Paare und Freundesgruppen greifen immer häufiger zu.

Zwischen Risiko und Romantik

Natürlich bleibt ein Restrisiko. Vielleicht landet man nicht in Paris, sondern in Poznań. Doch selbst das kann reizvoll sein. Denn gerade Orte, die man nie selbsst gewählt hätte, entpuppen sich oft als echte Highlights. Viele Anbieter achten zudem auf ausgewogene Routen und beliebte Städtekombis – niemand wird ins Niemandsland geschickt. Und selbst wenn doch: Genau das macht den Reiz aus.

Wohin geht der Trend?

Immer mehr Start-ups und Reiseanbieter springen auf den Zug auf. Neben Flügen gibt’s mittlerweile auch Komplettpakete inklusive Unterkunft, Aktivitäten oder sogar Mietwagen – natürlich alles bis zur letzten Minute geheim. Manche Portale kombinieren Blindbooking mit Spielmechaniken: digitale Glücksräder, Würfel oder Challenges, die das Ziel bestimmen. Gamification für Weltenbummler.

Wenn der Zufall entscheidet

Blindbooking ist kein Ersatz für die große Weltreise, aber der kleine Kick zwischendurch.. Wer sich drauf einlässt, wird belohnt – mit Abenteuer, Spontaneität und Geschichten, die kein Reiseführer voraussehen kann.

(avo)