Diese Regionen sind betroffen

Wird 2025 ein Mückenjahr – und droht eine Plage?

von Karim Belbachir

Stechmücken finden die meisten von uns einfach nur nervig. Dabei können die kleinen Insekten noch viel mehr.
Nach dem trockenen Frühling begünstigten die Regenfälle der vergangenen Wochen eine Ausbreitung der Mücken.

Zunächst war es ruhig, doch nun schlagen Experten Alarm: Nach einem trockenen Frühling könnte der Sommer 2025 zur Mückensaison werden. Vor allem Regionen mit viel Wasser sind gefährdet – und mit ihnen die Nerven der Menschen.

Erst Flaute, dann Schwärme?

Noch im Frühjahr 2025 herrschte in weiten Teilen Deutschlands mückentechnisch Ruhe. Schuld daran war die ausgeprägte Trockenheit, die Feuchtgebiete austrocknete und damit vielen Mücken die Brutgrundlage entzog. Auch in Regentonnen, Pflanzuntersetzern und anderen typischen Brutplätzen fanden sich kaum Wasseransammlungen – ein schlechtes Jahr für Mücken, könnte man meinen.

Quälende Abwehrreaktion: Warum stechen Mücken mehrfach zu?

Doch die Lage hat sich gedreht. In den letzten Wochen fielen vielerorts reichlich Niederschläge, begleitet von steigenden Temperaturen. Damit sind die perfekten Bedingungen geschaffen: Stehende Gewässer, warme Luft und viel Feuchtigkeit – das ideale Rezept für eine explosionsartige Vermehrung der Mücken. Der NABU warnt bereits vor einer möglicherweise besonders mückenreichen Saison.

Besonders betroffen: Diese Regionen haben das Nachsehen

Nicht überall in Deutschland wird es gleich schlimm – aber einige Gebiete gelten als Hotspots. Dazu zählen laut Expertenmeinung unter anderem die Mecklenburgische Seenplatte, die Rheinauen, der Bayerische Wald, die Bodenseeregion sowie das Salzhaff an der Ostsee. Hier gibt es besonders viele flache Uferzonen und kleine Tümpel, die kaum austrocknen – ein Paradies für Stechmücken.

Bereits im Februar hatte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gewarnt, dass milde Winter wie der von 2024/2025 eher zur Mückenexplosion beitragen als sie verhindern. Mückenweibchen überleben in Kältestarre oder als Eier in feuchten Ecken, während strenge Fröste ihnen kaum etwas anhaben. Problematischer sei laut DWD vielmehr ein feucht-mildes Klima, da es die Ausbreitung von Pilzen und anderen natürlichen Gegenspielern behindere.

Gefährlicher Trend: Invasive Arten breiten sich aus

Während heimische Stechmücken nerven, können invasive Arten wie die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) zur echten Bedrohung werden. Diese Art kann tropische Krankheitserreger wie Dengue- oder Zika-Viren übertragen – und sie breitet sich aus. Erste stabile Populationen wurden bereits in Süddeutschland sowie in Berlin nachgewiesen.

Ob 2025 als Mückenjahr in Erinnerung bleibt, hängt von der weiteren Witterung ab. Doch die Kombination aus feuchtem Sommerbeginn, mildem Winter und stehenden Gewässern ist eindeutig: Sollte sich der Trend fortsetzen, dürfte der Sommer für viele Menschen in Deutschland zur Geduldsprobe werden – mit summenden Nächten und juckenden Tagen.