Deutschland stöhnt unter der Hitze

Diese sechs Gefahren solltest du bei Hitze unbedingt kennen

von Karim Belbachir

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Der Höhepunkt der Hitzewelle wird für Mittwoch erwartet – mit bis zu 40 Grad.

Die Temperaturen klettern auf bis zu 40 Grad – doch nicht nur das macht diese Hitzewelle gefährlich. Sechs Faktoren solltest du jetzt besonders im Blick behalten.

Hitzewelle bringt Rekordwerte

Der Sommer zeigt in diesen Tagen seine extreme Seite: Schon am heutigen Montag wird es im Südwesten bis zu 36 Grad heiß, am Dienstag sogar verbreitet über 38 Grad. Der Höhepunkt wird für Mittwoch erwartet – mit bis zu 40 Grad, was dem Allzeitrekord nahekommt. Besonders im Westen und Südwesten wird es zusätzlich schwül, auch nächtliche Abkühlung bleibt dort aus. Damit häufen sich die Belastungen – von gesundheitlich riskantem UV-Licht bis zu erhöhter Waldbrandgefahr.

Temperatursturz und Unwettergefahren: Schwere Gewitter beenden Hitzewelle abrupt

1. UV-Strahlung: Extrem gefährlich – besonders im Süden

Laut Deutschem Wetterdienst erreicht der UV-Index am Montag und Dienstag fast flächendeckend die Warnstufe 8 bis 10 („sehr hoch“), im Süden und Südwesten am Mittwoch sogar die höchste Kategorie: 11+ = extrem.

Das bedeutet konkret:

  • Bereits nach 10–15 Minuten droht ungeschützter Haut ein Sonnenbrand.
  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (50+) ist Pflicht.
  • Kinder und ältere Menschen sollten die direkte Sonneeinstrahlung möglichst meiden.

2. Waldbrandgefahr: Ostdeutschland besonders betroffen

Waldbrandgefahrenindex des DWD für den 30. Juni bis 2. Juli 2025 in Deutschland
Die Waldbrandgefahr nimmt in den kommenden Tagen deutlich zu.

Die Böden sind ausgetrocknet, das Gras vielerorts strohgelb – kein Wunder, dass sich die Waldbrandgefahr zuspitzt. Der DWD stuft für Mittwoch große Teile Ostdeutschlands in die höchste Warnstufe (Stufe 5) ein, auch Brandenburg, Sachsen und Teile Thüringens sind betroffen.

Wichtig:

  • Kein offenes Feuer oder Grillen in Waldnähe.
  • Keine Zigarettenreste achtlos wegwerfen.
  • Fahrzeuge nicht auf trockenem Gras abstellen.

3. Pollenflug: Gräser erreichen Spitzenwerte

Gerade in Süddeutschland sowie in NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen ist die Gräserpollenbelastung hoch bis sehr hoch. Betroffene Allergikerinnen und Allergiker berichten von starkem Juckreiz, Niesattacken und asthmatischen Beschwerden.

Tipp: Fenster tagsüber geschlossen halten und erst spätabends lüften, um die Pollenbelastung in Innenräumen gering zu halten.

4. Schwüle: Körper am Limit

Wenn die Luftfeuchtigkeit steigt, kann der Körper schlechter schwitzen – die natürliche Kühlfunktion gerät ins Stocken. Besonders in der Westhälfte wird es ab Dienstag zunehmend schwül.

Gefahren & Tipps bei Schwüle:

  • Kreislaufprobleme und Erschöpfung drohen schneller.
  • Möglichst wenig körperliche Aktivität im Freien.
  • Leichte, luftige Kleidung tragen.
  • Schatten und gut durchlüftete Räume bevorzugen.

5. Tropische Nächte: Schlaflose Stunden ab 20 Grad

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Schlaf wird in den kommenden Tagen auch nachts zu einer Herausforderung.

In mehreren Regionen, besonders im Westen, bleibt es nachts deutlich zu warm – teils sinken die Temperaturen nicht unter 20 Grad, was eine tropische Nacht definiert. Diese sogenannten tropischen Nächte können die Schlafqualität massiv beeinträchtigen.

Das hilft bei Hitzeschlaf:

  • Vor dem Schlafen lauwarm duschen.
  • Bettwäsche aus Baumwolle verwenden.
  • Durchzug oder Ventilator nutzen (keine direkte Kaltluft aufs Gesicht).
  • Später ins Bett gehen, wenn es abgekühlt hat.

6. Flüssigkeitsmangel: Die unsichtbare Gefahr

Hitze bedeutet Flüssigkeitsverlust – oft mehr, als man denkt. Wer zu wenig trinkt, riskiert Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Kreislaufprobleme.

Trink-Tipps für heiße Tage:

  • Mindestens 2–3 Liter Wasser oder ungesüßten Tee täglich.
  • Keine eiskalten Getränke – sie belasten den Magen.
  • Regelmäßig kleine Mengen statt seltener großer Gläser.