Teurer Fehler
Bis zu 65.000 Euro Strafe: Wer Hornissen tötet, riskiert mehr als einen Stich

Viele greifen bei Hornissen reflexartig zur Fliegenklatsche – doch das kann teuer enden. Denn wer eine Hornisse tötet oder ihr Nest zerstört, verstößt gegen das Gesetz. Und das kann richtig teuer werden.
Hornissen unter Schutz – und unter Beobachtung
Anders als bei Wespen gilt bei Hornissen in Deutschland: Hände weg! Die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) steht unter strengem Artenschutz. Sie darf weder gefangen, verletzt noch getötet werden – und das gilt auch für ihre Nester. Wer trotzdem zulangt, riskiert ein saftiges Bußgeld: Je nach Bundesland drohen bis zu 65.000 Euro Strafe, in besonders schweren Fällen sogar strafrechtliche Konsequenzen.
Insekten auf dem Vormarsch: Was wirklich gegen Hornissen hilft – und was du auf keinen Fall tun solltest
Hornissen gelten als wichtige Insektenjäger. Ein einziges Volk kann bis zu einem halben Kilo Fliegen, Mücken und Schädlinge pro Tag vertilgen. Anders als Wespen sind sie kaum an menschlichem Essen interessiert und greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen – etwa bei Erschütterung des Nests oder hektischen Bewegungen. Trotzdem werden sie immer wieder Opfer falscher Reaktionen.
Bußgeldübersicht nach Bundesland
Je nach Region fallen die Bußgelder unterschiedlich hoch aus:
- Brandenburg: bis zu 65.000 Euro
- Bayern, NRW, Berlin, Hessen u. a.: bis zu 50.000 Euro
- Mecklenburg-Vorpommern: bis zu 20.000 Euro
- Saarland: bis zu 10.000 Euro
- Rheinland-Pfalz: bis zu 5.000 Euro
Wer also meint, mit einem Spray oder Besen schnell selbst für Ruhe zu sorgen, sollte lieber zweimal nachdenken.
Gilt der Schutz auch für die Asiatische Hornisse?
Nein – die invasive Asiatische Hornisse (Vespa velutina) steht nicht unter Artenschutz. Sie breitet sich derzeit in Deutschland aus und gefährdet durch ihre Jagd auf Honig- und Wildbienen das ökologische Gleichgewicht. Wer ein Nest dieser Art entdeckt, sollte es nicht eigenständig entfernen, sondern den Fund den zuständigen Behörden oder über spezielle Apps melden. Die Tiere selbst dürfen nur durch Fachkräfte bekämpft werden, da auch hier gesundheitliche Risiken bestehen.
Invasive Arten: Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus
Was tun bei einem Nest im Garten?
Wenn sich ein Hornissennest im Rollladenkasten, unter dem Dach oder im Schuppen befindet, heißt es: Ruhe bewahren – und Abstand halten. Ein Umsiedeln ist nur mit Genehmigung und durch geschulte Fachkräfte erlaubt. Ansprechpartner sind die Untere Naturschutzbehörde, teils auch die Feuerwehr oder spezielle Hornissenberater. Auf keinen Fall sollte man das Nest ansprühen, verbrennen oder zerstören – selbst gut gemeinte „Hausmittel” können die Tiere in Panik versetzen.
Genialer Trick: Wie Hummeln Asiatische Hornissen überlisten
Und wie ist das bei Wespen?
Auch bei Wespen kann das Töten oder Entfernen eines Nests ohne Genehmigung strafbar sein – allerdings nur, wenn es sich um besonders geschützte Arten handelt, wie etwa die seltene Kreiselwespe. Bei den häufigen Deutschen oder Gemeinen Wespen ist das Entfernen in Eigenregie zwar nicht immer ratsam, aber nicht automatisch verboten. Bei Hornissen hingegen ist der Schutz flächendeckend geregelt – ganz gleich, wo sie auftauchen.