Urlaubsplanung 2026 schon mal angehen
„Coolcation”: Tipps für deinen Urlaub in Skandinavien

In den Sommerferien verbringen immer mehr den Urlaub in kühlen Regionen, besonders auf Reisen nach Skandinavien. Doch wer im Sommerhalbjahr nach Dänemark, Norwegen und Schweden reist, sollte so manches wissen. Hier ein paar Reise-Tipps für 2026!
Coolcation: Urlaubstrend in Zeiten des Klimawandels
Früher ging der Sommerurlaub gefühlt immer nach Spanien, Italien oder für manche auch in die Karibik. Aber in Zeiten steigender Temperaturen, setzt sich ein neuer Trend durch: Coolcation – also „cool vacation“, kühle Ferien.
Es gab sie natürlich schon immer, die Freunde des Nordens. Seit einiger Zeit erleben Länder wie Norwegen und Island aber einen regelrechten Boom. Gerade Skandinavien steht immer mehr auf der Liste der Reiseplanung. Nordeuropa hat aber so seine Eigenarten, auf die man vorbereitet sein sollte - vor allem beim Wetter.
Dem Urlauberansturm zuvorkommen
Bevor der Reisezirkus der Schulferien beginnt, fahren einige gern schon mal im Mai in den Urlaub. Doch Vorsicht: Während bei uns der Frühsommer versucht fußzufassen, herrscht in Skandinavien teils noch Spätwinter. Gerade im Norden ist es oft noch kalt mit einstelligen Temperaturen, dazu teils Sturm und im Bergland Schnee. Nach dem Winter liegen hier mitunter noch mehrere Meter Schnee. Das muss erst einmal wegtauen. Wer über die Berge will – uns fast alle großen Straßen führen irgendwann über Berge – sollte zur Sicherheit noch die Winterausrüstung dabeihaben.

Aber, im Mai schaut nicht selten auch schon mal beständigeres Hochdruckwetter vorbei. Und dann macht das frische Grün in den Niederungen mit dem Schnee in den Bergen einen ganz besonderen Reiz aus – für manche die beste Reisezeit. Die Winterjacke ist trotzdem „wärmstens“ zu empfehlen, denn der Wind kann sehr frisch werden. Auch Föhnwinde aus Osten, die die Sonne an der Westküste Norwegens strahlen lässt, sind oft noch sehr kalt und – für uns – unerwartet stark. Schnell kann es in Tälern Sturm- wenn nicht sogar Orkanböen geben.
Im Hochsommer gibt es mittlerweile wirklich viele Touristen in Skandinavien. Gerade wir Deutsche fluten Skandinavien in Scharen. Klar, dann gibt es hier die meisten Sommertage und nicht jeder kann sich durch Schul- und Betriebsferien seine Urlaubszeit aussuchen. Ein oft unterschätzter Faktor im Sommer ist die Helligkeit in der Nacht. Nicht nur um zur Sommersonnenwende ist es sehr lange hell, auch in den Wochen davor und danach ist es ähnlich hell. Denkt an Schlafmasken, Zimmer mit gutem Sonnenschutz und eventuell an Einschlafhilfen wie Melatonin.

Was ist die beste Reisezeit für Skandinavien?
Im Spätsommer wird es langsam wieder ruhiger in Skandinavien. Die Landschaft verändert langsam ihre Farbe, gerade im Norden. Häufig strahlt der Himmel in Pastelltönen von gelb, orange bis pink. Gleichzeitig blüht die Heide, ähnlich wie bei uns in der Lüneburger Heide, und hüllt teils ganze Berge in einen Lila-Hauch.

Wem der Sommer bei uns eindeutig zu lange andauert, der findet hier seine Abkühlung mit Temperaturen meist zwischen 15 und 20 Grad, im Norden aber eher um 10 Grad. Auch der erste Herbststurm oder Schneeschauer kann im hohen Norden schon mal dabei sein. Außerdem gibt es im Spätsommer mehr Regentage als zum Beginn des Sommers. Der Nordatlantik ist warm, die Luft feucht. Das bleibt alles besonders an den norwegischen Bergen hängen. In Schweden hat man teils die besseren Sonnen-Karten. Gleichzeitig schafft es die kontinentale Sommerwärme häufig noch ein paar Mal bis nach Finnland und Schweden – falls es doch etwas wärmer sein darf.
Es gibt wahrscheinlich nicht „die beste“ Reisezeit, weil jede Jahreszeit ihren Reiz hat. Mitte Juni bis Ende Juli dürften für die meisten am passendsten sein, allein schon, weil es bei uns nicht selten die heißeste Zeit ist und die Schulferien begonnen haben. Viele wollen auch einmal im Leben die Mitternachtssonne mit ihrem Farbspektakel erleben – absolut beeindruckend! Man muss nur mittlerweile mit vielen Touristen leben. Ansonsten würde ich empfehlen, den Früh- oder Spätsommer zu nutzen.
Die Tücken des Skandinavischen Sommer-Klimas
Die meisten von euch informieren sich vor einer Reise kurz über das Klima vor Ort: Was sind die mittleren Höchst- und Tiefstwerte, wie viele Tage pro Monat regnet es. Anders als in südlichen Ländern, ist das Wetter in Skandinavien oft nicht sehr stabil. Die Spannbreite des möglichen Wetters ist extrem.
Wer große Temperaturschwankungen vermeiden möchte, ist in Dänemark gut aufgehoben. Viel Wasser und verhältnismäßig wenig Land sowie keine nennenswerten Berge: Das sorgt für ein recht ausgeglichenes Klima. In Norwegen, welches in großen Teilen aus Westküste mit Bergen besteht, sieht das schon anders aus. 10 bis 15 Grad und tagelanger Dauerregen sind dort im Hochsommer genauso möglich, wie 25 bis 30 Grad und Sonnenschein. Selbst mit den „Coolcation“ kann es schwierig werden, wie die extreme Hitzewelle im Sommer 2025 wieder zeigte. Der Süden von Norwegen und Schweden haben sogar häufiger mal Temperaturen um 30 Grad.

Zünglein an der Waage ist besonders in Norwegen die Windrichtung. Herrsch im Süden Westwind und im Norden Ostwind, dann kann es gut möglich sein, dass es im Süden nicht nur nass, sondern 10, 15 Grad kälter ist als nahe dem Polarkreis. Und genauso schnell kann alles wieder kippen. Also seid immer auf alles vorbereitet: Auf große Temperaturschwankungen, auf ungewohnt intensiven Dauerregen, und auf Föhnsturm. Eine gut gefüllte Reiseapotheke ist deshalb in Skandinavien besonders wichtig.
Lese-Tipp: Wie geht es in Deutschland langfristig weiter? Unser 42-Tage-Wettertrend hat die Details!
(phe)