Kleine Gäste, große Freude

So klappt’s mit der Futterstelle für Meisen

von Amelie von Kruedener

Blaumeisen knabbern genüsslich an Erdnüssen – an der Futtersäule wie kleine Akrobaten des Gartens.
Blaumeisen knabbern genüsslich an Erdnüssen – an der Futtersäule wie kleine Akrobaten des Gartens.

Meisen lieben es wild, sicher und sauber. Damit Blaumeise, Kohlmeise & Co. auch wirklich vorbeischauen, braucht es nicht viel – nur das richtige Händchen bei Standort, Futter und Pflege. Ein paar kleine Fehler, und die Vogelstube bleibt leer.

Hoch hinaus und trotzdem geschützt

Futterstellen gehören nicht auf den Boden. Meisen sind akrobatische Kletterer, die lieber kopfüber naschen. Am besten hängen die Futterquellen also mindestens anderthalb Meter über dem Boden – etwa an einem Baum oder Strauch. So sind sie für Katzen unerreichbar und bieten Schutz vor anderen Räubern.

Wichtig: Der Platz sollte gut einsehbar sein, damit die kleinen Sänger rechtzeitig sehen, wenn sich ein Feind nähert. Gleichzeitig hilft ein windgeschützter, aber heller Standort – denn dort bleibt das Futter trocken und sichtbar. Nur bei praller Sonne wird’s schwierig, besonders bei Fettfutter, das sonst schmilzt. Fensternähe ist dagegen tabu. Vögel erkennen Glas nicht – ein Aufprall endet oft tödlich. Mindestens ein Meter Abstand oder mehr hilft, Kollisionen zu vermeiden.

Lieber hängend statt stehend

Werden Meisen auf dem Boden gefüttert, drohen Hygieneprobleme und ungebetene Gäste. Krümel ziehen Mäuse an, nasses Futter verdirbt schnell. Besser sind Futtersilos oder Futtersäulen, die das Futter trocken halten und leicht zu reinigen sind.

Kunststoffnetze für Meisenknödel sind mittlerweile out – die Tiere können sich darin verheddern. Umweltfreundlicher und sicherer sind Knödelhalter oder selbst gemachte Futterzapfen aus Rindertalg und Samen.

Sauberkeit ist das A und O

Meisen sind treue Stammgäste – wenn die Futterstelle sauber bleibt. Wer regelmäßig nachfüllt, verhindert Krankheiten. Im Winter sollte täglich kontrolliert und altes Futter entsorgt werden, im Sommer reicht ein Check alle zwei, drei Tage.

Ein kleiner Tipp: Abends nachfüllen, dann wartet am Morgen frisches Futter, wenn der Hunger am größten ist. Und nicht vergessen – auch Vögel brauchen Wasser. Eine flache, saubere Schale reicht schon.

Extra-Schutz für den Balkon

Auch auf dem Balkon lässt sich problemlos füttern. Vogelhäuser mit wetterfestem Dach oder stabile Futtersäulen mit Gitter schützen das Futter vor größeren Konkurrenten wie Tauben oder Elstern. Wichtig ist ein sicherer Halt am Geländer und Abstand zu Nachbarfenstern.

Und echt genial: Wer keinen Garten oder Balkon hat, kann spezielle Fenster-Futterstationen anbringen. Sie haften per Saugnapf und bieten aus nächster Nähe beste Beobachtungsmöglichkeiten.

Ob im Garten, auf der Terrasse oder am Balkon – mit dem richtigen Standort, regelmäßig gereinigten Futterstellen und passendem Futter wird jede Ecke zum lebendigen Treffpunkt. Meisen danken es mit fröhlichem Gezwitscher – und einem Stück Natur, das selbst graue Wintertage heller macht.

(avo)