Der Wetter-Tag bei wetter.de
Obacht! Sturmflut-Warnung für Teile von Deutschland

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter und Klima-News des Tages:
Seit einigen Tagen wütet das Sturmtief „Joshua” in Deutschland. Die Auswirkungen sind insbesondere in Küstennähe spürbar, denn dort herrscht seit einigen Tagen Hochwasser. Für heute Nachmittag und Abend wurde eine Warnung vor teilweise Sturmfluten herausgegeben. An der Nordseeküste und im Elbegebiet wird das Wasser noch einmal um etwa 1,5 Meter ansteigen. Im Wesergebiet wird der Wasserpegel ebenso um 1 bis 1,5 Meter steigen. Wer sich dort aufhält, sollte vorsichtig sein. Das Wasser hat enorme Kraft. Das gilt auch für die Stadt Hamburg. Insbesondere wird vor dem Aufenthalt in der Hafencity, im Hafen selbst und in elbnahen Gebieten gewarnt, vor allem, wenn diese tiefer liegen.
Die Tiefstwerte am Sonntagmorgen

Hurrikan Melissa zieht auf Jamaika zu
Hurrikan Melissa gewinnt über der Karibik an Kraft und zieht auf Jamaika zu. Mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde bewegt sich der Wirbelsturm langsam in Richtung Nordwesten, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte. Melissa dürfte nach der Prognose der Meteorologen rasch weiter an Kraft gewinnen und am Sonntag ein schwerer Hurrikan werden.
Für Jamaika sprach das Zentrum eine Hurrikan-Warnung aus. Auf der Karibikinsel sei mit lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Erdrutschen zu rechnen. In Haiti kamen nach starkem Regen bereits drei Menschen ums Leben, auch in der Dominikanischen Republik wurde eine Person getötet.
Flughafen Vilnius wieder wegen Ballons geschlossen
In Litauen ist der Flugbetrieb am Flughafen Vilnius nach der Sichtung von Wetterballons die zweite Nacht in Folge und das dritte Mal binnen einer Woche zeitweise ausgesetzt worden. Aus Sicherheitsgründen wurde der Verkehr in der Nacht zum Sonntag für mehrere Stunden wegen der Ballons eingestellt, die in Richtung des größten Flughafens des baltischen EU- und Nato-Land flogen. Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern verwendet, um Zigaretten aus dem autoritär regierten Nachbarland Belarus illegal nach Litauen zu schicken.
Im Kampf für die Moore: Freiwillige setzen sich mit Schweiß für Naturschutz ein

Sie kommen freiwillig zum Arbeiten: im Gierather Wald bei Bergisch Gladbach setzen Ehrenamtliche gemeinsam mit dem BUND NRW ein Zeichen für den Klimaschutz. In einem Mitmach-Projekt werden alte Entwässerungsgräben geschlossen, um das Moor wieder zu vernässen. Ziel ist es, CO2-Emissionen zu verringern, die Artenvielfalt zu fördern und den Wasserhaushalt zu stabilisieren. Vor langer Zeit wurde das Gebiet mit einem Netz aus Gräben kreuz und quer durchzogen wurde, um das Wasser abzuleiten und Forstwirtschaft zu betreiben. „Ein trockenes Moor emittiert CO2, ein nasses Moor nicht – ganz im Gegenteil, es kann CO2 aufnehmen“, betont Moorforscherin Franziska Tanneberger vom Greifswald Moor Centrum. Seit 2023 sind auf der Bergischen Heideterrasse bereits mehrere Hundert Grabenverschlüsse entstanden – alle in Handarbeit und mit großem ehrenamtlichem Engagement.
Der Gierather Wald ist aber kein Einzelfall in Deutschland. Von der gesamten Moorfläche in Deutschland sind nach Angaben der Expertin bisher nur vier Prozent wiedervernässt. „Über 90 Prozent sind trocken”, so Franziska Tanneberger. „Bei einer Gesamtfläche von fast zwei Millionen Hektar braucht es auch große Technik wie Bagger, um schneller voranzukommen”, erklärt sie. Die Gesamtfläche entspricht etwa der Größe von Rheinland-Pfalz oder Sachsens.
Turbulenter Sonntag mit Regen, Schnee und Orkanböen

Heute breitet sich kräftiger Regen vom Nordwesten über den Harz bis in den Osten aus. Dabei sinkt die Schneefallgrenze am Vormittag vorübergehend bis auf 600 Meter, später am Tag liegt sie dann bei 800 Meter. Zunächst sind vor allem im Nordseeumfeld, später auch an der Ostsee kurze Gewitter möglich. Vom Westen bis in den Süden gibt es nur anfangs Schauer, dann längere trockene Phasen und gelegentlich Sonnenschein. Die Höchstwerte liegen um 5 Grad im Vogtland (0 Grad auf dem Fichtelberg im Erzgebirge), bis 11 Grad im Rhein-Main-Neckar-Raum und bis 13 Grad an der Nordseeküste. Von Niedersachsen über Sachsen-Anhalt bis in Teile Sachsens und Brandenburgs sind zeitweise Sturmböen bis ins Flachland möglich, auf den exponierten Gipfeln im Harz Orkanböen.
Kältere Phase des Herbstes hält bis Montag

Tief Joshua sorgt bis Wochenbeginn weiterhin für viel Wind. Denn auch am Montag und Dienstag gibt es verbreitet noch stürmische Böen. Die vorherrschende Windrichtung ist zwar West bis Südwest, es wird aber polare Meeresluft vom Nordmeer angesaugt. Entsprechend ist es recht frisch und die Schneefallgrenze sinkt ab. Da können in den Hochlagen und in den Alpen einige Zentimeter Schnee zusammenkommen.
Video: Regen- und Schneefilm für 48 Stunden
Weitere Sturmflut an Elbe erwartet
An der Nordsee in Schleswig-Holstein und im Elbegebiet wird am Sonntag erneut eine Sturmflut erwartet. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie teilte mit: „Nach derzeitigem Stand besteht am Sonntag sowohl für das Morgen-Hochwasser als auch das Nachmittag-Hochwasser an mehreren Pegelorten an der deutschen Nordseeküste sowie im Weser- und Elbegebiet die Möglichkeit einer Sturmflut.” Allerdings soll das Wasser am Pegel St. Pauli nur 25 Zentimeter über der Sturmflutmarke auflaufen. Damit dürfte der Fischmarkt nur wenig überschwemmt werden.
Wetterlage: Sturmtief Joshua beschäftigt uns weiter

Windig, wechselhaft und kühl: So lassen sich die nächsten Tage kurz und knapp zusammenfassen. Der „Miesepeter” ist auf der Wetterkarte schnell auszumachen: Joshua weilt immer noch als Sturmtief zwischen Dänemark und Norwegen und lenkt feuchtkalte Meeresluft polaren Ursprungs nach Deutschland.
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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters