Architektur am Gleis
Fünf Bahnhöfe, die schon bei der Ankunft sprachlos machen
Wer mit dem Zug reist, erwartet oft nur einen nüchternen Verkehrsknotenpunkt. Doch manche Bahnhöfe sind so eindrucksvoll, dass sie selbst zum Reiseziel werden. Hier sind fünf Beispiele, die bei der Ankunft für offene Münder sorgen:
Bahnhöfe als Kathedralen und Kunstwerke
Bahnhöfe sind nicht nur Orte des Kommens und Gehens, sondern oft auch Spiegel ihrer Epoche. Sie zeigen den Stolz einer Stadt, die technische Meisterschaft ihrer Architekten und manchmal auch künstlerische Extravaganz. In Europa und darüber hinaus gibt es Bauwerke, die schon beim Aussteigen ein Erlebnis bieten – mal monumental, mal verspielt, mal futuristisch. Fünf Stationen, die man nicht vergisst.
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Antwerpen-Centraal: Eisenbahnkathedrale in Belgien

Wer in Antwerpen ankommt, betritt eine Halle, die an eine Kathedrale erinnert. Der Bahnhof aus dem Jahr 1905 beeindruckt mit seiner Mischung aus Marmor, Glas und Eisen – ein Bauwerk, das selbst den Alltag der Pendler in ein Schauspiel verwandelt. Über mehrere Ebenen zieht sich die Architektur nach oben, gekrönt von einer riesigen Kuppel, die das Licht in den Raum flutet. Antwerpen-Centraal ist nicht nur ein Bahnhof, sondern ein Statement für den Stolz einer ganzen Stadt.
- Eröffnet: 1905
- Architektur: Mischung aus Eisen, Glas und Stein
- Highlight: monumentale Kuppelhalle
London St. Pancras: Viktorianische Pracht trifft Moderne

Schon die Fassade von St. Pancras ist ein Erlebnis: roter Backstein, gotische Bögen und eine Turmuhr, die an ein Märchenschloss erinnert. Innen verbindet sich die Geschichte des 19. Jahrhunderts mit dem modernen Eurostar-Terminal, das Reisende aus ganz Europa willkommen heißt. Die gewaltige Bahnsteighalle spannt sich wie ein stählernes Schiff über die Gleise. St. Pancras wirkt nicht nur wie ein Bahnhof, sondern wie eine eigene kleine Stadt mit Hotels, Restaurants und Geschäften.
- Eröffnet: 1868
- Architektur: Backsteinfassade im neugotischen Stil
- Highlight: riesige Stahl-Glas-Halle
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Porto São Bento: Fliesenpracht im Herzen Portugals

Der Bahnhof São Bento ist ein Kunstwerk, das Reisende mitten in Porto empfängt. Berühmt ist die Eingangshalle, deren Wände über und über mit blauen Azulejos bedeckt sind. Sie erzählen Szenen aus der portugiesischen Geschichte und lassen den Bahnhof wie eine Galerie wirken. Wer hier ankommt, taucht sofort in das kulturelle Herz Portugals ein – bevor er überhaupt die Stadt betritt.
- Eröffnet: 1916
- Architektur: Azulejo-Kunst mit rund 20.000 Fliesen
- Highlight: Eingangshalle mit historischen Szenen
Strasbourg: Bahnhof im Glasmantel

Der Gare de Strasbourg vereint klassizistische Eleganz mit futuristischer Transparenz. Das ursprüngliche Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wurde in eine riesige gläserne Kuppel eingebettet, die das Ensemble wie ein Gewächshaus wirken lässt. Wer ankommt, sieht die Kontraste aus Stein und Glas, Vergangenheit und Zukunft aufeinandertreffen. Strasbourg zeigt, wie Bahnhöfe sich wandeln können, ohne ihre Identität zu verlieren.
- Eröffnet: 1883, Umbau 2007
- Architektur: Kombination aus klassizistischem Bau und Glaskuppel
- Highlight: gläserne Halle als Schutzhülle
Helsinki Hauptbahnhof: Granit und Wächterfiguren

Das Wahrzeichen der finnischen Hauptstadt ist ein Bahnhof, der aus massivem Granit gebaut wurde. Vier monumentale Figuren mit Kugellampen flankieren den Haupteingang und sind längst zu Symbolen Helsinkis geworden. Innen besticht der Bahnhof durch klare Linien, helle Hallen und nordische Schlichtheit. Wer hier ankommt, spürt die Kraft des Materials und die Eleganz des Jugendstils – ein markantes Tor zum Norden.
- Eröffnet: 1919
- Architektur: Granitbau im finnischen Jugendstil
- Highlight: Wächterfiguren am Eingang



