Schnee und Frost in Sicht
Winter-Ausblick: Polarwirbel bricht auseinander und bringt Kälte im Januar zurück
Das derzeit viel zu milde Wetter wird uns nicht nur einen viel zu warmen Dezember bringen. Doch der kalte Winter will bald wieder an die Wetter-Tür klopfen. Denn ein Polarwirbel-Split wird immer wahrscheinlicher. Und das könnte für eiskalte Temperaturen im Januar sorgen.
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Winter im Januar wird wahrscheinlicher - schwacher Polarwirbel lässt grüßen

Die letzten Tage des Jahres machen keine große Hoffnungen auf ein Winter-Comeback. Aber im neuen Jahr scheint eine Änderung anzustehen. Denn schon seit Tagen sind in der Monatsprognose und auch in der Mittelfrist-Vorhersage immer mehr kalte Prognosen mit von der Partie. Es schwankt zwar immer noch hin und her, aber in der ersten Janauardekade wird wohl etwas zu passieren in Sachen Wetterumschwung. Mit von der Partie oder anders ausgedrückt der Auslöser ist der Polarwirbel, der Anfang Januar ins Stocken geraten soll. Und das wiederum heißt für uns, dass sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs zu uns nach Deutschland geführt werden können.
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Januar-Prognose mit kalter erster Hälfte, am Ende aber viel zu warm.

Die aktuelle wetter.de-Januar-Prognose startet zwar zu mild, aber schon am Ende der ersten Januarwoche geht es abwärts mit den Temperaturen. Schnee könnte wider bis in tiefe Lagen ein Thema werden. In der zweiten Jnauarwoche soll es dann auch neben der kälteren Phase auch trockener werden. Bis Mitte des Monats liegen wir meist leicht unter dem Durchschnitt. In der vorherigen Prognose war der Absturz wesentlich extremer. Da es noch hin und her geht sind auch Dauerfrost und knackige Nachtfröste von unter -10 oder -15 Grad noch nicht vom Tisch.
Die zweite Monatshälfte sieht derzeit wieder richtig milde und wechselhaft aus. Schnee und Frost wären dann kein Thema mehr. Aber auch hier gilt: Wenn sich die kalte Variante in der ersten Monatshälfte durchsetzt, könnte auch die zweite Hälfte noch nach unten gezogen werden. Denn wenn sich das Wetter-Muster einmal auf kalt eingependelt hat, dann kann das auch mal länger an Ort und Stelle verharren. Und uns eventuell auch noch kälteres Wetter bringen. Das bleibt aber abzuwarten.
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Polarwirbel: Darum ist der Tiefdruckwirbel über dem Nordpol so wichtig

Der Polarwirbel ist ein Tiefdruckwirbel in der Höhe über dem Nordpol. Sein Gegenstück wirbelt auf der Südhalbkugel über dem Südpol. Für das Winterwetter in Deutschland kann nur der Polarwirbel über dem Nordpol wirksam werden. Er bildet und verstärkt sich im Winter, weil dann im Norden die Sonneneinstrahlung fehlt und die Atmosphäre immer kälter wird. Normalerweise jagt dann die kalte Luft gegen den Uhrzeigersinn von West nach Ost mit ihrem Zentrum über dem Nordpol und kann aus dem Wirbel nicht ausbrechen. Deutschland bekommt dann oft durch westliche bis südwestliche Strömung eher mildes Winterwetter.
Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise durch eine Erwärmung der Stratosphäre, wenn warme Luft vom Pazifik bis in die Polarregion vordringt. Dann schwächt sich die Zirkulation ab, wird instabil und es entstehen Ausbuchtungen oder sogar ein Polarwirbel-Split, die die Kaltluft weit in den Süden der Nordhalbkugel bringen können. Wintervorstöße aus Norden und Osten werden dann in Deutschland wahrscheinlicher.
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(oha)