Frost grätscht dazwischen

Jahreszeiten-Karussell dreht sich rückwärts

von Carlo Pfaff & Björn Alexander

Die Natur ist weit voraus, der Sommer hat ein extrem frühes Stelldichein gegeben und jetzt das: Die Wettermodelle treten nicht nur auf die Bremse, sie legen sogar den Rückwärtsgang ein. Eine Entwicklung, die fatale Folgen haben kann.

Früher Frühling und später Winter - das ist übel

Immer wenn die Natur im Frühjahr weit vorangeschritten ist, zeigt sie sich äußerst empfindsam gegenüber Kaltluftvorstößen. Und dass die Pflanzenwelt schon reichlich Energie getankt hat, zeigt alleine der Blick auf die Temperatur-Bilanzen der letzten Wochen. Vom anfänglichen Winterzwischenspiel im Januar mal abgesehen kannte das Jahr 2024 bisher nämlich nur eine Richtung: Aufwärts – und das in rekordverdächtigen Höhen.

Insbesondere gilt das für den Februar, der mit einer Durchschnittstemperatur von rund 6,5 Grad einen Überschuss von gut 5 Grad erwirtschaftete. Im März lag der Durchschnitt bei etwa 7,5 Grad und damit war auch er extrem warm.

April schließt erst mal nahtlos an

Der vierte Monat im Jahr will an der Stelle einen sauberen Schulterschluss mit seinen Vorgängern liefern. Nach den ersten Sommerwerten über 25 Grad folgte bekanntlich am ersten Wochenende des noch jungen Aprils der früheste Hitzetag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Ebenfalls meist überdurchschnittlich temperiert zeigt sich die weitere Entwicklung bis zum zweiten April-Wochenende. Kein Wunder also, dass die Blütezeit bei den kälteempfindlichsten Pflanzenarten rasant in Wallung kommt.

Nächste Woche sieht es anders aus - zurück in den Spätwinter

Tiefstwerte in der Nacht zum 16. April 2024
Es könnte nochmals empfindlich frisch bis kalt werden

Auch wenn die Unsicherheiten für die Details bis zum Ende der Woche noch groß sind, so scheint die Weichenstellung für die kommende Woche doch eine andere Richtung nehmen zu wollen. Denn nach einem möglichen Frühsommer-Comeback – zumindest aber sehr ordentlichen Frühlingswerten – am Wochenende, gilt bei den weiteren Berechnungen das Motto: Die nächste Fahrt geht rückwärts. Und zwar zurück in den Spätwinter – mit der Gefahr von nächtlichem Frost oder Bodenfrost sowie Schnee in den Bergen.

Wie kalt es über Nacht auch bis herunter ins Flachland wird, hängt natürlich auch maßgeblich vom Aufklaren des Himmels ab. Dennoch gilt: Sollte es tatsächlich so kommen, dann wird’s für empfindliche Pflanzen gefährlich und wir sollten die dicke Jacke noch nicht in den Untiefen der Kleiderschränke verschwinden lassen.

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(bal, apf)