Uraltes Wissen zum Wetter

Was die Bauernregeln im November über den Winter vorhersagen

Bauer Erich Ohls bringt am Montag (26.11.2007) zwischen zwei Graupelschauern in der Nähe von Norderfriedrichskoog an der Nordsee eine Schubkarre voll Heu für seine Pferde vom Feld. Am Montagnachmittag scheint im Nordosten die Sonne und es gibt kaum Schauer. Weitere Niederschläge in Form von Schnee, Schneeregen und Regen ziehen besonders in einem Streifen von der Nordsee über den nördlichen Mittelgebirgsraum bis zum Alpenrand durch. Foto: Christian Hager dpa/lno +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Bauernregeln für den November geben Vorhersagen für den Winter. (Symbolfoto)

Landwirte richten ihre Arbeit nach dem Wetter aus. Das war schon immer so, und deshalb haben sie seit geraumer Zeit Weisheiten zum Wetter gesammelt und überliefert. Dieses Wetterwissen lässt sich nicht immer wissenschaftlich belegen, aber zumindest in einigen Fällen (wie zum Beispiel beim Siebenschläfertag) scheint was dran zu sein. Außerdem haben diese Weisheiten mehrere Vorteile:
Sie sind klar und verständlich – sie kommen ohne Fachbegriffe wie Taupunkt, labile Luftschichtung oder Adiabatenkoeffizient aus.Die knappen Formulierungen mit Reimen können einen durchaus zum Schmunzeln bringen.Der Vorhersagezeitraum reicht teils weit in die Zukunft, wie zum Beispiel die nächste Jahreszeit oder das nächste Jahr. Klassische Wettervorhersagen sind hingegen nur für wenige Tage im voraus zuverlässig.

„Sankt Elisabeth sagt es an, was der Winter für ein Mann!“

Wie wird der Winter? Den Bauernregeln nach lässt das Wetter im November Rückschlüsse auf den Winter zu: Spannend wird es demnach besonders um den Sankt-Martinstag am 11. November. Mehrere Regeln leiten vom Wetter an diesem Tag eine Vorhersage für den Winter ab:

  • „Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.“
  • „Ist Martini klar und rein, bricht der Winter bald herein.“
  • „Wolken am Martinitag, der Winter unbeständig werden mag.“
  • „Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.“

Demnach würde frostiges und sonniges Wetter um den 11. November auf einen strengen Winter hindeuten, der auch früh eintreten könnte. Weitere Hinweise auf den ersten Wintereinbruch liefert der 17. November, der Tag der heiligen Sankt Gertrud. Dafür müssten wir allerdings die Mäuse beobachten:

  • „Tummeln sich an Gertrud die Haselmäuse, ist es weit mit des Winters Eise.“

Wird der Winter hart oder lasch? Die Witterung am 19. November könnte auf den Charakter des bevorstehenden Winters hindeuten.

  • „Sankt Elisabeth zeigt an, was der Winter für ein Mann.“

Wie wird das Wetter im nächsten Jahr?

Mit den Bauernregeln lassen sich im November sogar Vorhersagen für das nächste Jahr machen:

  • „Ist an Kathrein (25. November) das Wetter matt, kommt im Frühjahr spät das Blatt.“
  • „Friert es auf Virgilius (27. November), im Märzen Kälte kommen muss.“
  • „Andreas (30. November), hell und klar, verspricht ein gutes Jahr.“

Wenn Euch diese spezielle Mischung aus Wettervorhersage und „Kulturgut“ gefällt, könnt Ihr weitere Bauernregeln für das ganze Jahr bei wetter.de nachlesen.

(cli)