Wer hätte es gedacht!

Wie man an Kondensstreifen das Wetter vorhersagen kann

von Jessica Bürger

ARCHIV - 05.10.2018, Köln: Flugzeuge haben zahlreiche Kondensstreifen am blauen Himnmel über Köln gezogen. (zu dpa vom 25.03.2019: «Am Himmel wird es eng» - Droht der Fliegerei ein neuer Chaos-Sommer?) Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wenn ihr das nächste Mal in den Himmel blickt, achtet einmal genau auf die Kondensstreifen. Denn an denen soll man tatsächlich das Wetter vorhersagen können!

Wird es demnächst regnen oder bleibt es trocken? Natürlich könnt ihr diese Frage mit einem schnellen Blick in eure Wetter-App lösen. Doch habt ihr schon einmal versucht, das Wetter anhand von Kondensstreifen vorherzusagen? Wir erklären, wie das funktionieren soll.

Was sind Kondensstreifen überhaupt?

Zugegeben, wer eine zuverlässige Wettervorhersage möchte, sollte weiterhin auf die wetter.de-App blicken. Laut Meteorologen soll eine Vorhersage aber auch anhand der Kondensstreifen eines Flugzeuges möglich sein.

Doch vorab: Was sind Kondensstreifen überhaupt? „Sie setzen sich vornehmlich aus gefrorenem Wasserdampf und Aerosolen (zum Beispiel Ruß) zusammen“, erklärt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) auf seiner Webseite. Aus Chemikalien bestehen die Streifen nicht, macht das Amt deutlich. Kondensstreifen seien keine sogenannten „Chemtrails“, die durch bewusste versprühte Chemikalien entstehen.

Die Streifen sind weitgehend ungefährlich, schreibt auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf seiner Webseite. Allerdings tragen sie offenbar zur Erwärmung des Klimas bei. Wie genau werde aktuell noch untersucht.

Im Video: Wolken "fließen" über Berghänge der Alpen

Das sagen Kondensstreifen über das Wetter aus

Jetzt zu der Frage, wie die Kondensstreifen mit der Wettervorhersage zusammenhängen. Die verhalten sich nämlich ähnlich wie ganz normale Wolken. Und das heißt, man kann an ihnen tatsächlich das Wetter vorhersagen, wie auch RTL-Meteorologe Karlheinz Pfaff bestätigt.

Wenn die Streifen sehr lang sind und nicht sofort verschwinden, so Pfaff, deute das auf eher feuchte Luft und hohe, dünne Wolken hin. „Und die sind ja meist die Vorboten von Wetterverschlechterungen“, so der Meteorologe.

Lese-Tipp: Wissen Sie eigentlich, wofür diese Flugzeug-Regeln da sind?

Lösen sich die Kondensstreifen am Himmel wiederum sehr schnell auf, ist das Gegenteil der Fall: Die Luft ist sehr trocken. „Das deutet auf schönes Wetter hin, weil in diesen Höhen die Luft dann absinkt.“

Nicht zuletzt können die Kondensstreifen verzerrt aussehen, zum Beispiel in die Breite gezogen. Das deute auf starken Wind auf Flugzeughöhe hin und auch das kann ein Hinweis auf einen Wetterwechsel sein

Bekommt ihr beim Anblick von Kondensstreifen auch Fernweh?

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Ihr seht also: Kondensstreifen sind vielseitig lesbar. Wenn ihr demnächst keine Internetverbindung habt und eure Wetter-App euch im Stich lässt, lohnt sich definitiv ein Blick in den Himmel. (jbü)