Helle Lichtflecken rechts und links der Sonne

Wetterlexikon: Nebensonne

Eine sogenannte «Nebensonne» leuchtet am 10.10.2015 in Regenbogenfarben nahe der Sonne am Morgenhimmel über dem Landkreis Oder-Spree unweit von Jacobsdorf (Brandenburg). Nebensonnen entstehen, wenn das Sonnenlicht auf Eiskristalle in Wolken fällt und dabei gebrochen wird. Dann ist ganz in der Nähe der eigentlichen Sonne ein leuchtender Fleck zu sehen, Teile davon leuchten oftmals in bunten Regenbogenfarben. Foto: Patrick Pleul/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Eine sogenannte Nebensonne leuchtet in Regenbogenfarben nahe der Sonne am Morgenhimmel.

Nebensonnen sind die häufigsten Licht- bzw. Haloerscheinungen und entstehen in Einzahl durch Lichtbrechung an Eiskristallen, in Mehrzahl vornehmlich durch Brechung in Cirrostratuswolken. Nebensonnen werden auch Parhelia genannt.

Nebensonnen haben ähnliche Farbverläufe wie ein Regenbogen

Wie der Name bereits andeutet, wirkt es, als würde parallel neben der eigentlichen Sonne noch eine zweite oder dritte Sonne scheinen. Die Nebenerscheinungen sind dabei meist schwächer als die eigentliche Sonne. Ihre Intensität hängt von der Wolkenzusammensetzung ab. Die Eiskristalle wirken dabei wie mehrseitige Prismen, durch die sich das Sonnenlicht bricht. Deshalb haben Nebensonnen ähnliche Farbverläufe wie ein Regenbogen. Der seitliche Abstand zur Sonne beträgt bei gleicher Höhe im Normalfall 22°. Ausnahmen bilden die 120°-Nebensonnen, die auf andere Weise entstehen.

Frühe Gemälde aus dem 16. Jahrhundert stellen Nebensonnen einigermaßen realistisch dar. Auch in der Dichtung und der romantischen Musik Schuberts wurde dieses Phänomen mehrfach aufgegriffen. Sehr selten gibt es diese Erscheinung auch beim Mond.