Soviel Regen wie seit 10 Jahren nicht mehr
Wetter im Sommer 2021: Schwere Gewitter, Unwetter und die Hitzegewinner im Osten

Der Sommer 2021 endet am 31. August. Zumindest aus Sicht der Meteorologen, denn für die Wetter-Statistiken zählen die Monate Juni, Juli und August als Sommer. Genau diese Statistiken belegen, was kaum zu übersehen war: Es hat richtig viel geregnet!
Regen im Sommer 2021: Rund 30 Prozent zu viel
In ganz Deutschland sind im Schnitt 310 Liter pro Quadratmeter gefallen. Im Vergleich mit den Sommern der Jahre 1991 bis 2020 sind das 29 Prozent mehr als der Durchschnitt.
Wenn man den Niederschlag in einzelnen Regionen betrachtet, sind die Werte noch eindrucksvoller:
- Punktuell liegt der Rekord in der Uckermark: In Ludwigsburg sind allein am 30. Juni 198,7 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.
- Mitte Juli brachte Tief BERND im Westen Deutschland großflächig über 100 Liter Regen pro Quadratmeter und verursachte mit Überflutungen eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
- Über den gesamten Sommer fiel am meisten Regen am Alpenrand mit teils über 700 Litern pro Quadratmeter.
- Einige Regionen waren dennoch zu trocken: In Vorpommern, Regionen im und nahe des Harzes sowie dem Thüringer Becken wurden örtlich weniger als 105 Liter pro Quadratmeter gemessen.
Temperaturen im Sommer 2021: Wenig Hitze in Deutschland

Juni zu heiß, Juli ausgeglichen, August zu kalt
Bei den Temperaturen lohnt es sich zunächst, die drei Sommermonate einzeln zu betrachten:
Mit einer größeren Hitzewelle und den meisten Sonnenanteilen konnte der Juni für alle Sommerfreunde punkten. Insbesondere im Osten und Süden wurde es heiß. Die Mitteltemperatur lag bei fast 19 Grad.
- Rekord im Sommer 2021 waren 36.9 Grad. Gemessen am 19. Juni in Berlin-Adlershof und Berlin-Müggelsee und Guteborn in der Lausitz bei 36,7 Grad (auch am 19. Juni).
Der Juli war mit einer Mitteltemperatur von etwa 18,4 Grad recht ausgeglichen aber kühler als der Juni. Besonders im Osten gab es noch einige Hitzetage. Mit dem August ging es dann temperaturmäßig bergab. Mit etwa 16,5 Grad im Schnitt war es der kälteste August seit dem Jahr 2014!
Hitze hauptsächlich im Osten
Unter dem Strich war der Sommer 2021 immer noch 0,3 Grad zu warm (im Vergleich mit den Sommern der Jahre 1991 bis 2020). Auffällig ist die geringe Anzahl der Hitzetage. Zwar wurden in Brandenburg bis zu 14 Hitzetage registriert, aber dafür gab es viele Orte mit einer Anzahl von Hitzetagen im unteren einstelligen Bereich. Im Mittel kommen für Deutschland dann nur etwa 4,4 Hitzetage raus. Das ist deutlich weniger als in den letzten Sommern.
Meiste Hitzetage im Sommer 2021 (Tage mit 30°C und mehr):
- Lübben-Blumenfelde (Brandenburg) 14
- Berlin-Tempelhof 13
- Cottbus (Brandenburg) 13
- Coschen (Brandenburg) 12
- Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) 12
Tropennächte mit mehr als 20 Grad

Obwohl der Sommer gefühlt nicht so warm war, wie noch die Jahre zuvor, kamen trotzdem einige Tropennächte dazu. Wie auch schon tagsüber führen auch hier Städte im Osten die Liste an:
- Berlin-Marzahn 6
- Berlin-Tempelhof 6
- Lindenberg (Brandenburg) 6
- Leuchtturm Kiel 4
- Rostock-Warnemünde 4
Sonnenschein im Sommer 2021
Deutschlandweit gab es 615 Stunden Sonnenschein. Das sind 6 Prozent weniger als in den letzten 30 Sommern.
- Auf Rügen gab es den meisten Sonnenschein: 774 Sonnenstunden.
Wenig Sonnenschein gab es in den Mittelgebirgen und der Lüneburger Heide: Dort gab es mehrfach Werte unterhalb von 500 Sonnenstunden.
- Auf dem Kahlen Asten wurden nur etwa 446 Sonnenstunden gemessen.
Fazit: Rekord-Regen nach drei Jahren Dürre
Die letzten drei Sommer waren zu trocken und zu heiß. Der Sommer 2021 hat nun gewaltige Regenmengen gebracht, die teils katastrophale Auswirkungen hatten. Andererseits wurde in großen Teilen Deutschlands die Dürre beendet. Aber nicht überall: In manchen Landesteilen dauert die Trockenheit dennoch an.
Der Sommer 2021 war außerdem bewölkter und weniger heiß. Die Statistik zeigt allerdings, dass der Sonnenschein nur leicht unterdurchschnittlich war und dass die Temperaturen sogar noch zu warm waren.
Auch wenn die Wetter-Sommer-Statistik nun weitgehend abgeschlossen ist, brauchen Sie sich noch nicht ganz vom Sommer zu verabschieden. Der kalendarische Herbstbeginn ist erst am 22. September.
Mit Informationen vom Deutschen Wetterdienst (DWD)
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